-Mother- Inconvenient Love

27

Ratlos sehe ich mich auf dem dunklen Flur um, ehe mich meine Füße wie von selbst in eine Richtung tragen. Als die Tür beim Öffnen leise quietscht zucke ich zusammen, doch Kate murmelt nur etwas und dreht sich auf die andere Seite.

Weil ich nicht genau weiß, was ich sonst tun soll, lehne ich mich gegen den Türrahmen und betrachte die schlafende Frau vor mir. Es ist dunkel, ich kann geradeso ihr Gesicht und ihre blonden Haare auf dem dunklen Kissen ausmachen.

Ich weiß nicht, wie lange ich dort stehe und sie einfach nur beim Schlafen beobachte. Vermutlich ist das auch besser so, da mein Unterbewusstsein sich sowieso schon peinlich berührt von mir verabschiedet hat. Nach ein paar Minuten schüttele ich den Kopf und befehle mir, zurück in mein eigenes Bett zu gehen. Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll oder wieso ich überhaupt hier her gekommen bin.

Eigentlich habe ich Kate nichts mehr zu sagen. Das würde meinen ganzen Plan mein Leben zu leben durcheinander bringen. Und Chaos habe ich in den letzten Tagen wirklich genug gehabt. Ich sehne mich nach Ruhe und Entspannung. Ich wünsche mir das Gefühl vom Heimkommen, das schon in so vielen Büchern von den Protagonisten beschrieben wurde, welches ich selbst jedoch noch nicht erlebt habe.

Plötzlich niedergeschlagen wende ich mich von Kate ab und trete zurück auf den Flur. Gerade als ich die Hand nach der Türklinke ausstrecke, hält mich eine leise Stimme zurück. "Amber? Bist... Bist du das?" Erschrocken drehe ich mich um und kann im dusteren Licht erkennen, wie Kate müde blinzelt und versucht, etwas zu erkennen.

Ich überlege, einfach zu gehen. Die Tür zu schließen und mich in mein Bett zu legen. Wenn ich jetzt nicht antworte, wird Kate innerhalb einer Minute wieder eingeschlafen sein und sich morgen an nichts mehr erinnern können.

Natürlich ist mein Mund wieder einmal schneller als meine Gedanken.

"Ähm, nein... Ich bin's", flüstere ich leise in die Stille hinein.