25.

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Kate

Ungeduldig warte ich, dass Amber zurückkommt. Als wir die knallende Tür gehört haben, sind wir beide zusammengezuckt. Ich wollte aufspringen, doch Amber meinte, ich sollte Jane jetzt lieber nicht zu nahe kommen.

Bei dem Gedanken an diese Aussage zucke ich erneut zusammen. Ich weiß, dass Amber recht hatte, doch umso länger sie fortbleibt, umso mehr spüre ich das unangenehme Gefühl in mir aufsteigen. Ich sollte bei Jane sein und nach ihr sehen, schließlich ist es meine Schuld, dass es ihr überhaupt so schlecht geht.

Ein Teil von mir will einfach nur Ambers Platz einnehmen, ein anderer Teil befiehlt mir, mich von Jane fernzuhalten. Und ich mittendrin weiß nicht, auf welchen Teil meiner Selbst ich hören soll.

Als Amber auch nach mehreren Minuten nicht wieder auftaucht, bin ich drauf und dran, in Janes Zimmer zu stürmen. Als ich mich bei diesem Gedanken erwische, schüttele ich energisch den Kopf. Das würde alles nur noch komplizierter machen.

Als sich meine Schlafzimmertür schließlich öffnet, schrecke ich aus dem Halbschlaf hoch. Amber bedenkt mich mit einem skeptischen Blick. Bevor sie etwas sagen kann, habe ich mich aufgesetzt. "Was bitte hast du so lange gemacht?!", fahre ich sie an. Ich weiß selbst, dass dieser Ton in der Situation ganz und gar nicht angebracht ist und entschuldige mich im nächsten Moment bei meiner besten Freundin.

Diese seufzt lediglich. "Ach Katie... Ich würde dir wirklich gerne helfen, aber mittlerweile weiß ich bei dir auch nicht mehr weiter...", gibt sie matt von sich. "Was-", beginne ich, doch sie lässt mich gar nicht zu Wort kommen.

"Ich bin müde. Wenn du mich brauchst, ich bin unten auf dem Sofa. Ansonsten sehen wir uns morgen früh." Mit diesen Worten wendet sie sich ab und will den Raum verlassen.
Als sie die Türklinke berührt, finde ich meine Stimme wieder.

"Warte! Es tut mir leid, Am", sage ich leise und senke kurz den Blick. Amber lässt ihre Schultern nach unten sacken. "Ist schon in Ordnung, Katie... Gute Nacht." Bevor sie endgültig den Raum verlassen kann, hebe ich erneut die Stimme.

"Geht es... Geht es Jane gut?", frage ich so leise, dass ich Angst habe, sie könnte mich gar nicht hören. Es dauert ein paar Sekunden, bis Amber antwortet. "Sie schläft. Das solltest du auch tun."

Und dieses Mal lässt sie mich nichts erwidern, sondern verlässt mein Schlafzimmer. Wenige Sekunden später vernehme ich ihre verklingenden Schritte auf der Treppe, ehe es still wird.

-Mother-                                                      Inconvenient LoveKde žijí příběhy. Začni objevovat