-Mother- Inconvenient Love

7.

Kate

Bevor sie etwas erwidern kann, liegen meine Lippen auf ihren. Wütend presse ich ihren Körper gegen das Fensterbrett, während ich sie hart küsse und meine Zähne in ihre Unterlippe ramme.

Jane keucht schmerzerfüllt auf und sofort schiebe ich meine Zunge in ihren Mund. Ein Stöhnen entkommt meinen Lippen, während ich sie immer heftiger küsse. Ich spüre ihre Hände an meiner Hüfte, doch ich packe sie an den Handgelenken und halte sie neben ihrem Körper an das Fensterbrett gepresst.

Als Jane ebenfalls ein Stöhnen entfährt lasse mich von ihren Lippen ab und sehe ihr in die Augen. "Ich bin ganz und gar nicht schlecht", wiederhole ich mit Genugtuung und beobachte zufrieden, wie sich die Pupillen der 17-Jährigen weiten.

Ohne ein weiteres Wort lasse ich von ihr ab und verlasse mit schnellen Schritten ihr Zimmer.

Noch auf der Treppe wird mir bewusst, was ich gerade getan habe. "Scheiße, scheiße, scheiße!" Fluchend finde ich mich erneut auf dem Sofa wieder, ehe ich aufspringe und unruhig hin und her laufe.

Wie konnte ich sie nur schon wieder küssen? Wie konnte ich nur so die Kontrolle über mein Handeln verlieren? Erschrocken muss ich feststellen, dass Jane präsenter denn je in meinen Gedanken ist.

Ich hatte mir geschworen, es nicht noch einmal so weit kommen zu lassen. Und doch bin ich bei der erst besten Gelegenheit praktisch über sie hergefallen. Und das nur, weil ich ihr etwas beweisen wollte. Oder mir.

Wieso habe ich mich überhaupt von ihr herausfordern lassen? Wieso haben mich ihre Worte so dermaßen zur Weißglut getrieben? Es sollte mir egal sein, was sie über mich denkt. Hauptsache, sie hält sich von mir fern und mischt sich nicht mehr als unbedingt nötig in mein Leben ein.

Noch während ich versuche, mir das einzureden merke ich, wie Jane immer und immer wieder in meinen Gedanken auftaucht. Ihre weichen Lippen und ihr Keuchen, als sich meine Zähne in ihre Lippe gegraben haben lassen eine gewaltige Hitze in mir aufsteigen.

Panisch greife ich nach meinem Handy und wähle die Nummer meiner besten Freundin.

"Katie? Hast du mal auf die Uhr geschaut? Es ist mitten in der Nacht!", erklingt ihre verschlafene Stimme an meinem Ohr.
Doch im nächsten Moment ist sie hellwach.

"Oder rufst du wegen Johannes an? War das Date gut? Hat er dich nach Hause begleitet?"

"Ja, das hat er, aber...", mein Satz geht in einem lauten Kreischen unter.

"Ahhhh, ich wusste es Katie! Du bist schon so lange nicht mehr aus gewesen, du brauchtest einfach mal wieder jemanden. Erzähl mir alles!"

Gequält stöhne ich auf. "Amber, da gibt es nichts zu erzählen!"

"Aber...!"

"Nein, Amber!", unterbreche ich sie. "Jane kam nach Hause und hat uns unterbrochen. Dann ist er nach Hause gegangen und ich...", ich stocke, nicht bereit, ihr zu erzählen was passiert ist.

"Und du was?", fragt Amber natürlich sofort.

"Ich... Ich habe sie geküsst, okay? Ich habe Jane verdammt nochmal geküsst!", brülle ich regelrecht in mein Handy.

Ein paar Sekunden herrscht Stille am anderen Ende.