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"Ich muss mich bei dir entschuldigen", sind ihre ersten Worte. Ich weiß noch jetzt, wie mein Herzschlag in unendliche Höhen geschossen ist, nur um Minuten später in ein mir unbekanntes Tief zu sinken.

"Ich glaube, ich habe dir das Gefühl gegeben, hier unerwünscht zu sein", fährt Kate fort. "Dabei habe ich deiner Aufnahme bewusst zugestimmt und wollte dir ein neues Zuhause geben." Ich schaue sie an und versuche zu realisieren, was sie mir gerade versucht, mitzuteilen.

"Ich weiß, ich war teilweise ein wenig zu hart zu dir und es tut mir wirklich leid! Ich wollte nie, dass du dich ungewollt fühlst."

Vollkommen überrumpelt nicke ich, nicht im Stande, etwas zu sagen. "Und ich... Ich entschuldige mich auch ganz explizit für die Situation mit dem... Dem Kuss", ich höre, wie ihre Stimme kurz wackelt, doch sie spricht so schnell weiter, dass ich kaum die Zeit habe, darauf zu reagieren.

"Es war ein Fehler und hätte nicht passieren dürfen. Ich hatte mich selbst nicht unter Kontrolle, dabei habe ich die Fürsorgepflicht für dich übernommen. Ich... Hoffe, dass du mir das vergeben kannst und wir in Zukunft harmonisch zusammen wohnen können."

Bei diesen Worten merke ich, wie mein Hals eng wird und sich scharfe Splitter in meinen Körper bohren. Ich kann nicht einmal zusammenzucken, so hart treffen mich Kates Worte. Obwohl ich nicht überrascht sein sollte. Und dennoch fühlt sich jedes weitere Wort aus ihrem Mund an, wie ein weiterer Fußtritt in meinen Magen.

"Ähm... Klar. Also ich meine.... Alles gut. Vielleicht... Vielleicht können wir einfach nochmal.... Neu anfangen", bringe ich stockend hervor, während mein Kopf noch immer ihre Worte in meinen Gedanken sortiert. Ich erkenne die sichtbare Erleichterung in Kates Gesicht, ehe sie sich erhebt und auf mich zutritt.

Es kostet mich meine gesamte restliche Energie, nicht vor ihr zurück zu weichen. Als sie schließlich vor mir steht, legt sie ihre Arme um mich und drückt mich fest an sich. "Danke, dass du mir eine zweite Chance gibst", flüstert sie an meinem Ohr, während ich nur daran denken kann, wie unfair es ist, dass man noch nachtreten darf, wenn der andere schon am Boden liegt.

Ich spüre ihren Körper näher an meinem als jemals zuvor und doch hat sie sich in den letzten Minuten mehr von mir entfernt, als sie es die vergangen Tage jemals war.

Die Gefühle in meinem Inneren zerreißen mich und schon jetzt weiß ich nicht, wie ich mit der Anstrengung mich zusammenzuhalten weiterleben soll.

-Mother-                                                      Inconvenient LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt