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Als ich schließlich wieder vor... Kates... Haus stehe, atme ich tief durch. Dann drücke ich den Klingelknopf.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Vielleicht, dass mein Betreuer mir schon mit meiner Tasche in der Hand entgegenkommt. Oder Kate, die mir Geld für ein Taxi in die Hand drückt, weil Ben mich um diese Zeit nicht abholen kann. Vielleicht hatte ich auch erwartet, dass sich die Tür überhaupt nicht öffnen würde und meine Tasche schon davor stehen würde.

Aber mit keiner Silbe habe ich das erwartet, was wirklich passiert. Als sich die Tür öffnet, steht Kate ausdruckslos vor mir, ehe sie sich abwendet und mir mit einem leichten Kopfnicken andeutet, dass ich hereinkommen soll.

Unsicher folge ich ihr und schließe die Haustür hinter mir. Dann spähe ich vorsichtig ins Wohnzimmer. Meine Verwirrung steigt als ich sehe, dass es leer ist. "Geh hoch und pack deine Tasche wieder aus!", erklingt in dem Moment Kates Stimme hinter mir. Erschrocken drehe ich mich um und starre sie einige Sekunden lang an.

Ich bemerke den roten Rand um ihre Augen und sofort steigt Sorge in mir auf. "Ist alles in Ordnung?", die Worte kommen aus meinem Mund, bevor ich sie zurückhalten kann. Abrupt dreht sie sich weg. "Ja, ist es. Geh einfach hoch und mach verdammt nochmal dein Zimmer ordentlich!", die letzten Worte brüllt sie fast, sodass ich erschrocken zurückstolpere.

Ich sehe, wie Kate kaum merklich zusammenzuckt, ehe sie in der Küche verschwindet und mich allein im Flur zurücklässt. So schnell ich kann stürze ich die Treppe nach oben und beginne, den Inhalt meiner Tasche wieder in meinen Schrank zu räumen.

Als ich fertig bin, lasse ich mich auf meinem Bett nieder und betrachte die Decke über mir. Ich bin von Kates gesamtem Verhalten so verwirrt, dass es mir schwer fällt, einen klaren Gedanken zu fassen. Irgendwann stehe ich auf und schleppe mich ins Badezimmer. Dort drehe ich das kalte Wasser auf und spritze mir mehrere Hände voll ins Gesicht.

Ich betrachte mein Gesicht im Spiegel. Meine Augen könnten das Fragezeichen in meinen Gedanken nicht deutlicher zeigen. Seufzend wende ich mich ab und trockne mein Gesicht.

Ein paar Minuten sitze ich noch auf dem Rand der Badewanne und starre ins Nichts, ehe ich mich endlich erhebe und zurück in mein Zimmer gehe.

Und sofort als ich die Tür öffne, ist die Verwirrung wieder komplett in meinem Kopf angekommen. Kate sitzt auf meinem Bett, den Kopf in die Hände gestützt. Als ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen lasse, hebt sie ruckartig ihren Kopf und starrt mich an.

-Mother-                                                      Inconvenient LoveWhere stories live. Discover now