9.

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Kate

Am nächsten Morgen wache ich vollkommen erledigt auf. Im ersten Moment weiß ich nicht mehr, wieso ich so fertig bin, doch dann fällt mir wieder ein, was gestern alles passiert ist und ich stoße einen leisen Schrei aus.

Mir fällt Ambers Vorschlag ein, mit... Jane... zu reden, doch alles in mir sträubt sich dagegen. Quälend langsam krieche ich aus meinem Bett und versuche, meine verknoteten Haare irgendwie mit einem Haargummi zu bändigen. Ich muss genauso furchtbar aussehen, wie ich mich fühle. Dann schleiche ich nach unten in Richtung Küche.

Als ich den üppig gedeckten Tisch vor mir sehe, blinzele ich kurz verwirrt, ehe Jane in meinem Blickfeld auftaucht und mich unsicher ansieht. "Ich ähm... Ich hab Frühstück gemacht...", fängt sie leise an. "Ich... Es tut mir... Es tut mir leid, was ich gestern gesagt habe und ich-", was auch immer sie sagen wollte, ich unterbreche ihr Gestammel mit einer unwirschen Handbewegung und gehe stattdessen in Richtung Kaffeemaschine, während ich versuche, Jane so gut es geht zu ignorieren.

Sobald die Tasse voll ist, drehe ich mich um und verlasse die Küche ohne ein weiteres Wort. Einen Moment lang drehe ich den Kopf zurück und sehe, wie Jane auf einem der Küchenstühle vor einem der beiden Teller zusammensinkt, ehe sie aus meinem Blickfeld verschwindet. Ein leichter Stich durchzuckt meinen Körper, doch dann schüttele ich den Kopf und steige entschlossen die Treppen wieder nach oben.

Es ist das richtige. Vielleicht wird ihr endlich klar, dass sie sich so nicht länger verhalten kann. Vielleicht kann ich ihr so deutlich machen, was ich von ihren Aktionen halte.

Als ich schließlich mit meinem Kaffee auf meinem Bett sitze, wandern meine Gedanken automatisch zurück zu Jane, die unten am Küchentisch sitzt. Krampfhaft versuche ich, an etwas anderes zu denken, während in meinem Hinterkopf Freude aufkommt, dass morgen endlich wieder Montag ist.

Ich stoße ein trockenes Lachen aus als ich daran denke, was Amber dazu sagen würde. Kein Geld der Welt könnte sie dazu bringen, einen Montag zu mögen. Doch erneut schiebe ich diese Gedanken zurück und trinke stattdessen in großen Schlucken meinen Kaffee aus, ehe ich mich zurück in die Kissen sinken lasse und an die Decke starre.

Ich habe keine Ahnung, was ich mit dem heutigen Tag anfangen soll. Dann fällt mein Blick auf den verstaubten Staubwedel in der Ecke meines Schlafzimmer und mit einem Seufzen erhebe ich mich wieder. Immerhin habe ich jetzt eine Aufgabe für den ganzen Tag, auch wenn ich mir einen deutlich erholsameren Sonntag vorstellen könnte.

-Mother-                                                      Inconvenient LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt