십이월 사일 • 𝗳𝗼𝘂𝗿𝘁𝗵 𝗱𝗲𝗰𝗲𝗺𝗯𝗲𝗿 (𝟭)

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Der Montag brach für Taehyung mit einem schrillen Geräusch an, welches ihn sofort aus seinem Schlaf riss. Es war gerade erst halb fünf Uhr morgens, doch für den Teenager war dies seit mehr als zehn Monaten die Zeit, an welcher er aufstand. Am liebsten würde er einfach liegen bleiben und weiter schlafen, doch hatte er sich diesen Drang abgewöhnt, als sein Vater ihn aus dem Bett gezogen und mit der Peitsche bestraft hatte. Und auch wenn das Bett, welches nur aus einer dünnen Matratze auf dem Boden bestand, ungemütlich war, hatte der Schület auch damit kein Problem mehr. Er hatte sich an all die Dinge gewöhnt und erledigte jede Aufgabe sorgfältig, stets Angst davor seinen Vater zu verärgern. Eun-woo, Taehyungs Vater, stand immer erst um halb sechs auf, was dem Jungen somit genug Zeit gab, sich zu waschen und herzurichten, bevor er seinem Vater das Frühstück servierte. Es war seine tägliche Routine geworden. Meistens bekam er noch ein bisschen Wut von dem Älteren zu spüren, was auch schon einmal mit einem werfenden Teller geendet hatte. Damals hatte Eun-woo seinen Sohn sogar getroffen, da dieser nicht rechtzeitig ausweichen konnte, weshalb er seitdem eine Narbe an seinem rechten Hals mit sich trug. Diese Narbe würde ihn stets daran erinnern, was sein Vater alles mit ihm anstellte. Schwer schluckend und konzentriert stand der Junge in der Küche und kümmerte sich um die Eier, den Speck, so wie den Orangensaft und den Kaffee. Es war nicht viel Arbeit, doch musste alles perfekt sein. Sein Vater bestand sogar auf ein Croissant auf seinem kleinen Frühstücksteller. Es war, als würde Taehyung jeden Tag einem amerikanischen Milliardär bedienen müssen, dabei war sein Vater zwar reich, gehörte jedoch nicht zu Millionären. Seufzend machte er sich fertig, brauchte dabei nur knappe zehn Minuten, ehe et sich in die Küche begab und anfing das Frühstück vorzubereiten. Es war für den blonden Schüler keine Schwierigkeit mehr, alles genau richtig zu machen, obwohl er am liebsten alles falsch gemacht hätte, um seinen Vater dann den Spruch „Mach es dir selbst" an den Kopf zu werfen, doch war Taehyung in dem letzten Jahr von dem Älteren gebrochen worden. Dies merkte man nur zu deutlich daran, wie er sich verhielt. Für seinen Vater machte er alles ohne irgendwelche Einwände, auch wenn er sich meist dagegen sträubte. Leicht konzentriert präparierte der Junge alles perfekt auf einem Tablett, ehe er dieses gekonnte aug seiner Hand balancierend zu dem Zimmer seines Vaters trug. Mit jedem Schritt wurde er allerdings langsamer, denn dieses Zimmer hatte in dem Jungen bisher nur schlechte Erinnerungen hervorgerufen.

»Vater?«, fragte er vorsichtig, während er mit seiner freien Hand die Tür zu dem Schlafzimmer öffnete und dieses langsam betrat. Schwer musste er schlucken, als er seinen Vater immer noch schlafend in seinem Bett vorfand. Vorsichtig schloss er hinter sich die Tür und ging zu dem Nachttisch, welcher neben dem Bett drapiert war und auf welchem man unter anderem ein Nachtlicht, einen Wecker, so wie ein Smartphone in der Dunkelheit ausmachen konnte. Die leuchtenden Zahlen des digitalen Weckers erleuchteten das Zimmer ein klein wenig, was dem Jungen nur zu gute kam. Behutsam wurde das Tablett leise auf dem Tisch abgestellt, ehe er um das große Doppelbett herumlief, um die Vorhänge zu öffnen. Es war immer noch dunkel, doch durch die Lichter der Stadt, wurde das Zimmer etwas mehr erhellt. Ein leises Brummen folgte und kurz darauf ertönte eine tiefe, leicht gereizte Stimme.

»Mach diese verdammten Vorhänge wieder zu.« Es klang harsch und befehlerisch, duldete keine Widerrede und ohne sich irgendwie zu wehren, wurde die Vorhänge von dem blondhaarigen Jungen wieder geschlossen. Kurz darauf erklang ein leichtes Klicken und die Deckenlampe erhellte den Raum mit einer plötzlichen weißen Helligkeit, ließ den Jungen erschrocken zusammenfahren, ehe dieser sich langsam umdrehte. Innerlich wusste er, dass dies keine gute Idee war, doch konnte der Schüler seinen Körper nicht kontrollieren. Mit einem eisigen Blick starrte ihn der Ältere an, welcher sich in dem Bett aufgesetzt und den Lichtschalter betätigt hatte. Der Kopf des Jungen senkte sich schnell gen Boden.

»Wie oft habe ich dir gesagt, dass du die verdammten Vorhänge zu lassen sollst, wenn es draußen noch dunkel ist, huh? Verdammter Idiot«, knurrte er und schnipste kurz darauf mit seinem Finger. Mehr brauchte es nicht, um dem Blonden zu signalisieren, dass er neben ihn kommen sollte. Schnell ging er wieder um das Bett herum, nur um das Tablett von dem kleinen Tisch auf den Schloß seines Vaters zu stellen. Mit einer leicht wütenden Bewegung schlug er Taehyungs Hände von dem Tablett weg, scheuchte ihn dabei gleichzeitig zwei Schritte weg, ehe er anfing, sein Frühstück zu verspeisen. Der Junge blieb still mit gesenktem Kopf stehen, wartete darauf, das sein Vater mit dem Essen fertig war, damit er das Tablett und das Geschirr aufräumen und sich dann auf den Weg in die Schule machen konnte. Nach einiger Zeit fing er an, an seiner Unterlippe zu knabbern. Und in dieser Zeit breitete sich auch eine unangenehme Stille in dem Schlafzimmer aus. Jedenfalls empfand es der Blondhaarige so. Für ihn war jede Zeit mit seinem Vater unangenehm.

The 24 devilish Christmas days || KPopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt