십이월 십팔일 • 𝗲𝗶𝗴𝗵𝘁𝗲𝗲𝗻𝘁𝗵 𝗱𝗲𝗰𝗲𝗺𝗯𝗲𝗿 (𝟭)

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Taehyung war wieder einmal weinend in Jiyongs Armen eingeschlafen. Der blondhaarige Schüler hatte sich in dessen Oberteil gekrallt, hielt sich an ihm fest. Er gab ihm Halt und Sicherheit, welche ihm sonst niemand spüren ließ. Taehyung war allerdings früh aufgewacht und hatte sich an den Tisch im Esszimmer gesetzt. Gedankenverloren malte er mit seinem Finger über den Tisch, folgte seinem Finger. Der Junge dachte darüber nach, was gestern passiert war, bevor er eingeschlafen war, und auch darüber, wie er dem Älteren sagen sollte, was sein Vater dem Jungen alles angetan hatte. Schwer schluckte er und schloss seine Augen. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen. Es schien ihn sehr zu bedrücken, wie er es genau sagen sollte. Seine Hand wanderte wie automatisch zu seinem Hals an die Stelle, wo sich der Knutschfleck von Jiyong befand. Taehyung erinnerte sich an den Kuss, an die Leidenschaft und an dieses angenehme kribbelnde Gefühl. Er strich zitternd über den lilanen Fleck, atmete dabei immer wieder tief ein und aus.

»Taehyung?«, erklang eine sanfte Stimme Stimme an Taehyungs Ohr. Sie klang tief, leicht schläfrig und ruhig zugleich, beruhigte den Jüngeren auf irgendeine Weise, welche sich der Junge nicht erklären konnte. Er drehte sich leicht um, sah den Schwarzhaarigen an, welcher langsam auf den angesprochenen zulief. Taehyung sah wieder auf den Tisch, zog seine Beine, welche er auf den Stuhl gestellt hatte, näher an seinen Oberkörper und legte sein Kinn auf seinen Knien ab. Er schloss seine Augen, während er hörte, wie der Schwarzhaarige sich neben ihn auf den Stuhl setzte.

»Es tut mir leid, Hyung...«, gab der Blondhaarige leise von sich. Er hatte das Gefühl, als müsste er sich für sein Verhalten am gestrigen Tag noch einmal entschuldigen. Sanft legte sich eine Hand auf die seine und ließ ihn seinen Kopf leicht zu Jiyong drehen. Entschuldigend und traurig sah der Junge ihm in die Augen. Der Ältere lächelte ihn sanft an. Es war nur ein kleines Lächeln, doch es schien ein ehrliches Lächeln zu sein, was ihn beruhigen und gleichzeitig auch aufmuntern sollte.

»Es ist okay, Kleiner. Das habe ich dir gestern auch schon gesagt, erinnerst du dich?« Taehyung nickte leicht, zeigte ihm somit, dass er sich daran erinnerte, was der Ältere gestern gesagt hatte. Zitternd atmete der Schüler wieder ein, ehe er seinen Blick wieder von dem Schwarzhaarigen auf den Tisch wandte. Der Blonde atmete immer wieder tief durch, versuchte dich dazu zu bringen, dem Älteren von damals zu erzählen.

»Ich... will dir... alles erzählen...«, fing der Junge leise an, schloss seine Augen und krallte sich in den Stoff seiner eigenen Hose. »Ich will... aber ich... irgendwie kann ich nicht...«, gab er dann auch leise zu und sah wieder entschuldigend zu dem Älteren neben sich. Dieser stellte den Stuhl näher zu dem Jüngeren, war somit näher an ihm und hinterließ eine angenehme Wärme. Der Junge ließ sich an den Älteren fallen, welcher einen Arm um ihn legte.

»Du musst es nicht, wenn du nicht bereit dafür bist, Taehyung«, erklang wieder Jiyongs sanfte Stimme. Der Junge schloss wieder seine Augen, beruhigte sich durch die Wärme des Älteren neben sich und den Arm, welchen er um sich gelegt hatte. Taehyung schlang seine Arme um seinen Bauch. Leicht biss sich der Blondhaarige auf seine Unterlippe. Seine Tränen stiegen langsam wieder in seine Augen. Er verstand irgendwie nicht so ganz, wieso der Ältere ihn besser und auch schneller beruhigen konnte, als seine sechs besten Freunde, doch genoss er auch die Art und Weise, wie dieser ihn beruhigen konnte. Allein durch seine Anwesenheit konnte der Schwarzhaarige den Schüler beruhigen.

»Ich... ich... kann ich kurz ins Bad...«, hauchte er leise in die Stille, welche sich für kurze Zeit zwischen den beiden ausgebreitet hatte und zu keiner Zeit in irgendeiner Weise unangenehm war. Als Antwort bekam er von dem Älteren ein sanftes Nicken und er löste seinen Arm langsam von dem Blondhaarigen. Dieser sah den Schwarzhaarigen entschuldigend an, ehe er langsam aufstand und Richtung Bad ging. Vor zwei Tagen war er kurz dort gewesen, da er auf die Toilette musste. Doch am heutigen Tag musste er nicht auf die Toilette. Der Junge brauchte nur etwas Zeit für sich, um sich klar zu werden, wie er dem Älteren erklären konnte, was gestern mit ihm passiert war. Tief atmete er durch, als er die Tür hinter sich geschlossen und zugesperrt hatte. Taehyung umschloss mit seinen Fingern den Rand des Waschbeckens und stützte sich darauf. Sein Blick legte sich auf den Spiegel und somit auf sein Spiegelbild. Der Junge erkannte seine blonden Haare, wie sie ihm leicht verstrubbelt vom Kopf standen. Er erkannte seine dunklen Augen, welche jedoch leer und traurig wirken, stets Angst in sich trugen. Er erkannte auch seine Tränen in den Augen. Ebenfalls erkannte er seine leicht roten Augen.

»Wie... sage ich es ihm?«, hauchte er leise seinem eigenen Spiegelbild. Er krallte sich fester in das Waschbecken, ließ seinen Kopf fallen und schloss seine Augen. Die Blonden Haare des Jungen fielen nach vorne in dessen Gesicht. Tief atmete er ein und aus, um sich zu beruhigen. Die Gedanken brachten den Jungen durcheinander, genauso wie die Gefühle, die der Ältere in ihm aufkommen ließ. Er verstand nicht, was mit ihm los war und langsam liefen ihm wieder einmal stumm die Tränen über die Wangen. Tränen der Verzweiflung. Einige Zeit ließ der Schüler diesen Tränen freien Lauf. Sie mussten auch einmal losgelassen werden. Zittrig atmete er ein und aus, bis er sich schließlich mit seinem Ärmel über die Augen wischte, um die kommenden Tränen zu trocknen. Es dauerte etwas, um sich wieder zu fangen und ehe er sich wieder aufrichten konnte. Mit zitternden Händen öffnete er wieder die Tür um wieder zu Jiyong zurück zu gehen. Er blieb vor dem Älteren stehen, sah ihn an, genauso wie dieser dem Jüngeren in die Augen sah. Mit sanftem Blick sah der Schwarzhaarige den Schüler an, nahm sanft dessen Hände in seine.

»Sollen wir wieder zum Sofa und etwas kuscheln?«, fragte er sanft, während er aufstand. Stumm nickte sein Gegenüber zustimmend und folgte ihm daraufhin wieder ins Wohnzimmer. Jiyong zog ihn sanft Richtung Couch, ehe er sich mit ihm auf dieser niederließ. Er zog den Blondhaarigen auf seinen Schoß und somit auch in seine Arme. Er drückte Taehyung sanft an seinen Oberkörper, was diesen wieder beruhigte. Ruhig schloss er seine Augen, legte seinen Kopf auf Jiyongs Schulter. Es dauerte etwas, bis er langsam anfing von dem Vorfall zu erzählen, welcher ihn am gestrigen Tag zurückweichen ließ, obwohl er diese leidenschaftlichen Gefühle und Taten genoss.

The 24 devilish Christmas days || KPopWhere stories live. Discover now