십이월 구일 • 𝗻𝗶𝗻𝘁𝗵 𝗱𝗲𝗰𝗲𝗺𝗯𝗲𝗿 (𝟭)

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Der gestrige Tag hatte Taehyung gut getan. Er war irgendwann an Yoongi gekuschelt eingeschlafen und hatte daher nicht bemerkt, wie die anderen kamen und ihn besuchten, geschweige denn wie seine Freunde aus dem Zimmer verscheucht wurden, da die Besuchszeit vorbei war. Leise brummend krallte er sich fester in das Lacken, öffnete allerdings seine Augen, als er keinen der beiden Älteren unter seinen Händen spürte. Flatternd öffnete er seine Augen, sah sich fragend und verwirrt um, nur um festzustellen, dass niemand im Raum war. Sofort kam die Angst wieder in ihm hoch. Sein Herz schlug mit jedem Atemzug immer schneller und es schien nach ein paar Sekunden so, als würde er keine Luft mehr bekommen. Panisch versuchte er irgendetwas dagegen zu unternehmen, kratzte sogar an seinem Hals. Der Blondhaarige sah zu den Geräten versuchte etwas an diesen zu drücken. Seine Umgebung verschwamm langsam, genauso wie sämtliche Geräusche.

»Sauerstoff höher«, drang gedämpft und weit weg eine Stimme an sein Ohr. Nach Luft schnappend sah er sich um, bekam kurz darauf jedoch eine Maske aufgesetzt, welche ihm helfen sollte zu atmen, was jedoch nicht im geringsten wirkte, da er eine Panikattacke hatte und kein Atemproblem. Wieder fing er an an seinem Hals zu kratzen. Taehyung versuchte es jedenfalls, wurde jedoch von einem der Pfleger davon abgehalten, die in das Zimmer gerannt waren. Sein Blick wanderte zu seiner rechten, sah dem Fremden in die Augen. Nur schemenhaft und verschwommen konnte er seinen Gegenüber erkennen.

»Atmen sie tief ein, Taehyung«, kam es ruhig von der Stimme. Immer noch schien es, als wäre sie weit entfernt, doch erkannte er eine weibliche Stimme. Die Angst schwankte und fiel langsam, ging zurück, doch es dauerte. Die Stimme sprach immer wieder beruhigende Worte. Der Schüler konzentrierte sich einfach auf die Stimme, schloss seine Augen und atmete langsam ein und aus. Es benötigte einige Anläufe, ehe sein Atem sich wieder regulierte. Die Angst ging zurück, doch blieb sie stets vorhanden. Es fühlte sich so an, als wäre es ein Teil von ihm selbst. Innerlich wusste der Schüler auch, dass sie nie verschwinden würde. Keiner würde ihm dabei helfen können. Taehyungs Blick wanderte zu der Ärztin, welche ihm tief in die Augen sah.

»Tief ein und ausatmen«, sagte sie und hielt ihm wieder die Sauerstoffmaske vor die Nase. Der frische Sauerstoff fühlte sich so rein an und durchströmte seinen gesamten Körper. Es beruhigte ihn auf irgendeine Art und Weise. Langsam entspannte er sich ebenfalls und legte sich wieder zurück in das Bett. Die Ärztin nickte sanft und sah zu der Pflegerin, welche zu Taehyungs Linken stand. Sie nahm eine Spritze und führte sie in den Katheter, um so das Beruhigungsmittel zu injizieren. Taehyungs Atem wurde sofort wieder schneller, als er die Spritze sah. Schnell schüttelte er den Kopf und sah panisch wieder zur Ärztin.

»N-nicht... bitte...« Augen, welche mit purer Angst gefüllt waren, sahen die junge Frau in dem weißen Kittel an. Der Junge wollte keine Spritze, denn dies weckte in ihm nur Angst vor dem, was danach passieren könnte. Er hatte Angst, dass sein Vater ihm sonst etwas antun würde, sobald der Inhalt in seinem Blut waren. Er schüttelte panisch den Kopf und die Ärztin hielt die Pflegerin zurück. Die Polizistin, so wie der Sanitäter haben ihr erklärt, was los war und somit wusste die Ärztin, dass sie bei dem Jungen aufpassen mussten. Außerdem müssten sie einen Therapeuten zu dem Jungen schicken, doch dieser war erst vor einiger Zeit zum Dienst angetreten.

»Taehyung, es wird dich unser Krankenhaustherapeut besuchen«, fing sie an dem Schüler zu erklären, während sie der Pflegerin deutlich machte, dass sie den Raum verlassen sollte, welche dies auch sofort tat, nachdem sie die Spritze auf dem Tisch abgelegt hatte. »Er wird sich mit dir unterhalten und feststellen, wie es dir geht.« Diese Worte lösten in dem Blondhaarigen wieder eine Panik aus, welche ihn bereits am vorherigen Tag gefasst hatte, als er gefunden wurde. Die Angst vor dem, was passieren würde. Immer wieder fragte sich der Junge Dinge, welche passieren könnten, dachte darüber nach. Und es war bereits oft so, dass solche Dinge auch eingetreten waren. Vielleicht sollte er nicht so viel nachdenken, doch es war nun einmal ein Teil von ihm geworden.

»Du brauchst keine Angst zu haben. Er ist lieb und sehr nett. Und falls du doch zu sehr Angst bekommst, dann drücke diesen Knopf und ich werde sofort da sein, okay?« Liebevoll und sanft sah sie den Jungen vor sich an. Sie wollte ihm die Angst nehmen, doch wusste sie innerlich durch die Beschreibung der Polizistin, dass es nicht einfach war, dies zu erreichen. Es würde einige Zeit dauern und ihre Überredungskünste fordern, um dem Jungen ein wenig die Angst vor dem zu nehmen, was in ein paar Minuten auf ihn zukommen würde. Taehyung schüttelte den Kopf.

»B-bitte lassen Sie mich nicht alleine...« Taehyung sah schluckend zu ihr auf. Seine Augen sahen hilfesuchend in ihre, suchten nach dem menschlichen Instinkt nach Mitgefühl und Hilfsbereitschaft, welchen der Schüler bei seinem Vater seit ungefähr zehn Monaten nicht mehr gefunden hatte. Es war eine Suche, welche er jedoch aufgab, und nach unten sah. Sie würde ihm nicht helfen, denn er war ihr gleichgültig. Er war nur ein weiterer Patient von ihr und niemand wichtiges.

»Dann bleibe ich hier, okay?« Sanft setzte sie sich auf den Stuhl und schrieb etwas auf ihr Handy, ehe sie dieses wieder in ihrer Kitteltasche verschwinden ließ. Wahrscheinlich hatte sie dem Therapeuten Bescheid gesagt, dass er ins Zimmer kommen konnte. Allerdings fragte sich Taehyung ebenfalls, was wäre, wenn die beiden das gleiche mit ihm tun würden, wie sein Vater es getan hatte. Und diese Angst blieb, wurde sogar noch größer, als der Therapeut das Zimmer betrat. Ein großer Mann, um die fünfzig Jahre alt. Seine schwarzen Haare hatten bereits leichte graue Strähnen. Sein Gesicht zierten ein paar Falten, während seine Augen leer und auch leicht verbittert wirkten. Und da wuchs die Angst wieder in dem Jungen. War es eine gute Idee gewesen, der Ärztin sein Vertrauen zu geben, auch wenn er es nie voll und ganz getan hatte?

»Hallo, Taehyung. Mein Name ist Geo Ji-woo und ich bin der Therapeut dieses Krankenhauses«, grüßte er mit einer sanften Stimme den blondhaarigen Jungen, welchet sich tief in das Bett gedrückt hatte, die Decke schützend über sich. Und bereits da wusste der Therapeut schon, dass er vorsichtig sein musste bei dem, was er tat und sagte. Immerhin war es auch dessen Aufgabe, sich mit den menschlichen Gefühlen und Gedanken auseinanderzusetzen, genauso wie deren Körpersprache.

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Es tut mir leid, dass gestern und heute nur ein Kapitel geuploaded wurden. Morgen wird zum 9. Dezember wahrscheinlich noch ein vielleicht auch zwei Kapitel online kommen, wenn ich es schaffe. Es tut mir ehrlich leid.

The 24 devilish Christmas days || KPopWhere stories live. Discover now