십이월 오일 • 𝗳𝗶𝗳𝘁𝗵 𝗱𝗲𝗰𝗲𝗺𝗯𝗲𝗿 (𝟭)

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Der Tag, der folgte, war für Taehyung schlimmer, als das was in der Nacht passiert war. Zwar war sein Vater unermüdlich bei der Bestrafung gewesen, doch waren die Folgen der Bestrafung schlimmer. Der Schüler zeigte einige Verletzungen nicht nur an seinem Oberkörper und seinen Beinen auf, sondern auch auf seinem Hals. Doch die Tatsache, dass sein Hintern schmerzte und er sich daher nicht setzen konnte, war das schlimmste, denn jedes Mal musste er an die Nacht denken und jedes Mal bekam er aufs Neue Panik. Taehyung musste sich zusammenreißen und den Drang unterdrücken, jedes Mal wieder aufzuspringen, sobald er sich gesetzt hatte. Dies machte den Tag in der Schule unerträglich, da er sich nicht ganz konzentrieren konnte und sich stets in das Holz seines Sitzplatzes gekrallt hatte. Der Junge war froh, als die Schulklingel die Pause ankündigte und er somit von seinem Platz aufstehen konnte. Zusammen mit seinen Freunden verließ er das Klassenzimmer und atmete erleichtert aus, als sie ihre Jacken aus dem Spind holten, um an die frische Luft zu gehen. Die Kälte schlug den Jungs ins Gesicht, doch erfüllte sie erleichtert die Lungen der vier mit kalter, frischer Luft, die sie alle brauchten.

»Wie wär's, wenn wir nach dem gemeinsamen Lernen in der Bibliothek mal was zusammen essen gehen? Einmal Korean Barbecue geht auf mich«, schlug der Älteste der vier vier. Er hatte sich umgedreht und sah seine Freunde abwechselnd an. Taehyung hörte ihm zu und wollte schon zustimmen, da fiel ihm ein, dass das Lernen bereits an die Grenzen stieß. Der Blonde wollte gerne, doch würde er es im Nachhinein bereuen und das wollte er nicht. Denn die Folgen spürte er immer noch heute an seinem Körper, denn sein Vater hatte ihm diese Schmerzen als Bestrafung mitgegeben. Der Blondhaarige hatte schon fast vergessen, wie gewalttätig sein Vater werden konnte. Es war nämlich zuvor nur einmal vorgekommen, dass er solche Schmerzen erleiden musste und dies war einige Wochen nachdem er bei seinem Vater eingezogen war. Schwer schluckte der Junge, ehe er seine Stimme erhob.

»Tut mir leid, aber ich muss das Essen leider auslassen.« Die anderen, welche ihn bereits angesehen hatten, da sie ihre Antwort schon den anderen mitgeteilt hatten, lauschten den Worten ihres Freundes. Sie machten sich nach dem gestrigen Tag Sorgen um ihn und würden ihm helfen, wenn sie auch nicht genau wussten, wie sie eben dies anstellen sollten. Doch gleichzeitig bemerkten sie durch Taehyungs gekonntes Schauspiel nicht, was mit seinem Körper los war. Sie ahnten nicht einmal im Ansatz, was sein Vater mit ihm anstellte.

»Warum nicht, Hyung?«, kam es von Jeongguk, welcher sich mit einem Schmollmund vor den etwas Älteren stellte und tief in seine Augen sah. Dabei sah er einem schmollendem Hasen irgendwie ähnlich. Und bei diesem Gesichtsausdruck musste er an früher denken. An all die Späße und Streiche, die sie zusammen gemacht hatten, doch am Ende nie bestraft wurden, weil sie einfach zu gut darin waren die Lehrer um den Finger zu wickeln. Taehyung wuschelte durch Jeongguks Kopf, was er schon lange nicht mehr gemacht hatte, und schenkte ihm ein sanftes Lächeln. Es war zwar gespielt, doch so perfekt, dass ungeübte den Unterschied nicht erkennen konnten. Es tat dem Blonden weh, so zu tun, als wäre alles in Ordnung, doch es war besser so. Sie hatten eine verletzliche Seite von ihm gesehen, welche sie nicht wieder zu Gesicht bekommen sollten.

»Ich muss leider noch etwas besorgen. Vielleicht ein andern Mal, Kookie, okay?« Innerlich hasste sich der Junge dafür, dass er seine Freunde belog, doch er musste sie beschützen. Er hatte zu sehr Angst vor dem, was sein Vater ihnen oder auch ihm selbst antun könnte. Er stellte sich sogar eine schlimmere Bestrafung als die von gestern vor. Da kam der Schmerz auch auf einmal wieder zurück und durchströmte den Körper des Jungen wie ein elektrischer Schlag. Sein Körper spannte sich an, seine Hände ballten sich zu Fäusten und sein Kiefer presste sich so fest zusammen, dass er es nicht verschleiern konnte. Die Schmerztabletten wirkten nicht mehr und die Erinnerungen haben den Schmerz wieder zurückgebracht. Schmollend drehte sich Jeongguk weg und umarmte Hoseok, was dem Blonden ein ehrliches Schmunzeln entlockte und ihn etwas von dem körperlichen Schmerz ablenkte.

»Ich habe den anderen geschrieben, dass wir uns nach der Schule in der Bibliothek treffen.« Alle nickte und setzten sich auf eine der Banken, die im Hof standen. Sie hatten noch einige Minuten, ehe sie wieder zurück ins Klassenzimmer mussten. Manchmal kamen die anderen drei ebenfalls zu ihnen, manchmal nicht. Genauso wie heute, da die drei zum Sportunterricht gingen. Sie kannten den Stundenplan der anderen, genauso wie die anderen ihren kannten. Die vier unterhielten sich, wobei Taehyung still blieb und sich seitlich an Jeongguk kuschelte, um diesen etwas aufzuheitern. Er wollte wenigstens den anderen nicht zur Last fallen, wenn es bei seinem Vater bereits der Fall war.

The 24 devilish Christmas days || KPopWhere stories live. Discover now