십이월 육일 • 𝘀𝗶𝘅𝘁𝗵 𝗱𝗲𝗰𝗲𝗺𝗯𝗲𝗿 (𝗷𝗶𝘆𝗼𝗻𝗴 𝘀𝗽𝗲𝗰𝗶𝗮𝗹 - 𝟮)

1 0 0
                                    

Der Tag war relativ schnell vergangen, dennoch saß Jiyong immer noch in seinem Büro, wobei seine Gedanken nicht mehr bei seiner Arbeit waren. Seitdem er sich mit ihren Partnern von Apple und Samsung in Verbindung gesetzt hatte und durch viele Mails ein Treffen hat arrangiert können, waren seine Gedanken zu dem Thema Taehyung und Eun-woo abgedriftet, wobei die Gedanken an den blondhaarigen Jungen überwiegten. Immer wieder stellte er sich den Jungen vor seinem inneren Auge vor. Wie er wohl aussehen würde, wenn er einmal lacht? Oder wie würde er aussehen, wenn er in seinen Armen liegen würde? Jiyong schüttelte seinen Kopf. Wenn es hoch kam, war der Junge gerade einmal sechzehn Jahre alt und somit minderjährig. Er durfte solche Gedanken gegenüber dem Schüler nicht hegen. Seufzend fuhr er sich über das Gesicht, schloss seine Augen. Seine Gedanken mussten eindeutig einmal durchgerüttelt werden. Tief atmete er ein und aus, versuchte seine Gedanken von Taehyung auf etwas anderes zu lenken.

»Verdammt, Ji, was machst du da nur?«, murmelte er zu sich selbst. Leicht schüttelte er seinen Kopf und sah auf. In dem Stockwerk war es mittlerweile Dunkel und nur noch die Lichter, welche neben dem Fahrstuhl angebracht waren, so wie das Licht in seinem Büro erhellten die Umgebung. Draußen war es ebenfalls bereits dunkel und die Uhr, welche er in einen Raum seines Bücherregales gestellt hatte, zeigte bereits einige Minuten nach acht Uhr. Sein Blick wanderte von der Uhr nach draußen zu den Lichtern Seouls, die die leicht trübe Nachtluft erhellten. Wieder wanderten seine Gedanken ab, doch ehe sie wieder zu dem hübschen blonden Jungen wandern konnten, riss er sich wieder zurück in die Realität. Er musste unbedingt mit Jackson und Seungri reden. Die beiden verstanden mehr von Gefühlen wie er selbst. Er packte einige unterlagen in seine Tasche, ehe er sich diese über die Schulter warf, nach seinem Schlüssel, so wie seinem Handy griff und aus dem Büro verschwand, nachdem er die Lichter ausgeschaltet hatte. Mit dem Fahrstuhl fuhr er in die Tiefgarage. Auf dem Weg zu seinem Auto schrieb er in die Gruppe mit seinen beiden Freunde.

Hey, Jungs! Seid ihr noc im Entertainment?

Kaum hatte er die Nachricht abgeschickt, kam auch schon die Antwort.

Yo, sind wir. Kommst du vorbei?

Diese eine Nachricht hatte dem Schwarzhaarigen ausgereicht um zu wissen, dass die beiden sich wahrscheinlich etwas Alkohol gegönnt hatten. Das machten sie oft am Abend, nachdem sie gearbeitet hatten und an den Songs feilten und diese verbesserten. Und sie hatten heute bereits mehrere Gläser, das stand fest.

Komm vorbei. Bring euch n Kaffee und auch was zu Essen mit.

Das war alles, was der Schwarzhaarige schrieb, ehe er sein Handy zur Seite legte und das Auto startete. Er würde noch etwas Hühnchen und Tteokbeokki besorgen, ehe er zu den beiden ins Entertainment fuhr. Einen Kaffee würden die beiden auch gut vertragen, weshalb er ebenfalls zwei Americano mit je zwei doppelten Espresso besorgte, so wie einen stink normalen Cappuccino für sich. Mit allem fuhr er dann zum Entertainment, parkte dort in einer Tiefgarage in der Nähe, ehe der Schwarzhaarige seinen Weg zu seinen beiden Freunden antrat. Auf seinem Handy sah er, dass sie im gleichen Studio wie sonst auch waren. Es dauerte knapp fünfzehn Minuten, ehe Jiyong die Tür des Studios öffnete. Ein Geruch von Alkohol und Räucherstäbchen kam ihm entgegen.

»Hey, Jungs«, begrüßte er die beiden. Sie waren ebenfalls Jünger als er, doch das hatte ihre Freundschaft nicht im geringsten beeinflusst. Manchmal schien Jiyong als wäre er ihr Vater, wenn er sie maßregelte, doch machte er gleichzeitig auch mit den beiden mit. Es kam immer auf Jiyong an, wie er sich bei den beiden verhielt.

»Yo, hey, Ji«, kam es von Seungri, welcher ihm ein Highfive zur Begrüßungs gab, während Jackson nur seine Hand hob. Mit einem lauten seufzen ließ sich der Älteste auf das Sofa fallen, welches im Raum stand, nachdem er die Getränke und das Essen auf den Tisch gestellt hatte. Er war mit seinen Gedanken am Ende und auch seine Nerven schienen eine Entspannung zu gebrauchen, was Seungri dazu trieb, ihm einen kleinen Becher hinzuhalten, in welchem etwas Soju gefüllt worden war. Ohne groß nachzudenken, kippte sich der Schwarzhaarige den Inhalt mit einem Zug komplett in den Mund. Eine Entspannung, die Jiyong definitiv gebraucht hatte.

»Und jetzt mal raus mit der Sprache.« Jackson lehnte sich zu seinem Freund vor und sah ihn interessiert an. Seine Haare hatten blonde Strähnen in ihr dunkles Braun bekommen und standen zum Teil wirr von seinem Kopf ab, während eine Brille seine Haare etwas nach hinten geschoben hatte und auf seinem Kopf ruhte. Seine Augen strahlten pure Neugier aus, was unter anderem daran lag, dass er am heutigen Tage nicht besonders viel erlebt hatte. Er saß hauptsächlich an seinen Songs für das neue Album, welches er demnächst releasen würde. Daher brauchte auch er eine Ablenkung.

»Da... gibt es ein kleines Dilemma...«, fing der Älteste nach einiger Zeit der Stille an, stützte seine Ellebogen auf seinen Knien ab und legte seinen Kopf geschafft in die Hände. »Ein Kollege aus der Firma, Eun-woo...« Weiter kam er nicht, da Seungri ihn unterbracht.

»Der Typ, neben dem du vor sechs Tagen eingezogen bist, weil er dir das Penthouse empfohlen hat?« Ein Nicken folgte und daraufhin ein weiteres Seufzen von Jiyong. Er wusste nicht genau, wie er es erklären sollte, ohne sich in eine Scheiße zu reden. Leicht gestresst fuhr er sich wieder durch seine Haare, seinen Blick dabei auf den kleinen Tisch vor sich gerichtet.

»Er hatte heute so ein komisches Grinsen auf seinem Gesicht, was er den ganzen Tag über hatte. Da habe ich irgendwie so ein komisches Gefühl bekommen, so als... hätte er etwas angestellt...«, erzählte er weiter, hing sogar noch daran, was Dae-sung ihm geraten hatte zu tun und sah dann abwechselnd zwischen Jackson und Seungri hin und her. Sie kannten ihn bereits lange genug, um zu wissen, dass er nicht fragen würde, doch das Ende seiner kleinen Erzählung sagte den bereits, dass er ihren Rat und ihre Hilfe benötigte.

»Du sagst, dass du ein komisches Gefühl hast und dein Gefühl ist zu... sagen wir mal fünfundachtzig Prozent immer richtig. Dae-sung hat dir geraten deshalb mit diesem Tae-hyung zu sprechen. Wieso fragst du den Jungen nicht einfach, ob er mit dir was essen gehen will? Als Dankeschön dafür, dass er dir bei deinem Umzug geholfen hat?«, schlug Jackson vor, wobei Seungri mit einem Nicken dem Gesagten von dem Jüngsten zustimmte. Jiyong horchte ihm genau zu und versank darauf wieder leicht in seinen Gedanken. Jackson hatte recht. Es wäre eine gute Idee und ein perfekter Vorwand. Allerdings müsste er dies wahrscheinlich mit Eun-woo ausmachen, da der Junge immerhin dessen Sohn war. Doch wäre es zum einen keine Lüge, sondern eine gute Idee Taehyung zum einen zu danken und zum anderen ihn über seinen Kollegen auszufragen.

»Aber dringe ich dabei dann nicht in Eun-woos Privatsphäre ein?«, kam es dann fragend von Jiyong, nachdem er sich einige Zeit mit seinen Gedanken beschäftigt hatte. Er war jemand, der nicht oft nachdachte, denn er hasste das. Meistens driftete er dann zu weit ab und irgendwann kam in ihm die Frage auf, weshalb er eigentlich alles so machte, wie er es machte. Dies passierte meistens jedoch nur, wenn er alleine war und das war er zum Glück gerade nicht.

»Ja, aber dein Gefühl solltest du nicht ignorieren, Hyung.« Da hatte Seungri auch wieder recht. Sein ungutes Gefühl zu ignorieren, wäre ein Fehler für ihn. Doch musste er auch vorsichtig sein, damit es nicht zu auffällig war, sein Herumschnüffeln in dem Leben anderer. Der Älteste griff nach seinem Cappuccino und trank aus dem Pappbecher, schweifte dabei in seinen eigenen Gedanken hin und her, wog dabei ab, ob er es wagen sollte oder nicht. Doch insgeheim wusste er die Antwort auf die Frage schon, denn er hatte es mehrere Stunden zuvor beschlossen.

The 24 devilish Christmas days || KPopOnde as histórias ganham vida. Descobre agora