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A m a y a

Oh mein Gott.

Oh. Mein. Gott.

"Amaya?", kann ich Nova's Stimme hören, schaffe es aber einfach nicht, meinen Blick von meinem Handy loszureißen.

Levi.

Schwarze Katze.

Levi mit einer schwarzen Katze.

Oh mein Gott.

Das Katzenbaby, kaum älter als ein paar Wochen, sitzt in Levi's Hand und wird von ihm an seine Brust gehalten, ihr neugieriger Blick direkt in die Kamera gerichtet. Levi hingegen fixiert einen Punkt unter der Kamera, sieht über den Bildschirm seines Handy's auf das kleine Kätzchen.

Seine Lippen werden dabei von einem offenen Lächeln gezeichnet, welches sein Entsetzen darstellt. So, wie seine nach oben gezogenen Augenbrauen und seine aufgerissenen Augen es tun.

Er hat das Bild mit STORM, GUCK! Luna!!! unterstrichen, und irgendwie ist diese Aufregung in Kombination mit seinem Lächeln gerade das, was mich völlig einnimmt. Babykätzchen - und vor allem schwarze - sind zwar so ziemlich meine Lieblingssache auf dieser Welt, aber ebenso ist es auch Levi.

Mein lieblicher, wunderschöner Levi. Dieses Funkeln in seinen Augen sehe ich viel zu selten. Es kommt immer dann zum Vorschein, wenn er wirklich glücklich ist, und auch das geschieht nicht so oft, wie ich es mir für ihn wünsche.

"Hey, Amaya", wiederholt Nova. Bei diesem Mal schafft sie es tatsächlich, meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Zu meinem Glück. Ich muss unbedingt von diesen verwirrenden Gedanken abgelenkt werden.

"Ich will ja nicht neugierig klingen, aber: ich bin viel zu neugierig. Was schaust du dir da an?", fragt sie und lehnt sich etwas in meine Richtung.

Ich lächle verlegen und halte ihr mein Handy unauffällig hin, damit unsere Lehrerin nichts mitbekommt.

"Oh mein Gott, wie süß ist die denn!", quiekt sie leise. Ich nicke bloß und werfe einen erneuten Blick auf mein Handy.

Er ist wunderschön. Gott, er ist wunderschön. Sein liebevolles Herz strahlt bis nach außen.

"Dein bester Freund ist aber auch nicht schlecht anzusehen", kommt es von Nova. Mein Blick schießt zu ihr, das schelmische Lächeln auf ihren Lippen und ihre wackelnden Augenbrauen ein Zeichen dafür, dass sie mich nur ärgern möchte.
Sie ist erfolgreich.

Ich kann förmlich spüren, wie meine Wangen Feuer fangen, während meine Augen nervös durch den Raum sehen. Überall hin, nur nicht in Nova's Gesicht. Sie fixieren die Tür, die sich im selben Moment öffnet.

Mein Magen dreht sich einmal komplett herum, als Mr. Davis in den Klassenraum läuft.

Schon seit Tagen versuche ich so gut wie möglich, ihm aus dem Weg zu gehen. Es ist schon schlimm genug, meine Mitschüler nach allem jeden Tag sehen zu müssen, aber mit Nova an meiner Seite kann ich es eigentlich ganz gut überstehen. Mein Lehrer hingegen ist nochmal eine ganz andere Geschichte.

Er hat ein paar Mal versucht, mich auf dem Schulflur abzufangen, doch irgendwie konnte ich noch immer rechtzeitig in eine andere Richtung abbiegen oder mich fein rausreden.

Jetzt ist sein Blick auf mich gerichtet, während er Ms. Ferro etwas zuflüstert.

"Amaya, kommst du bitte mal nach vorne?", wendet sie sich mich einem freundlichen Lächeln an mich.

In diesem Moment gibt es so viele Dinge, die ich lieber tun würde, als das. Wie zum Beispiel, mir einen Stift ins Auge zu rammen, oder mein Handy in meiner Hand zu zerschmettern. Stattdessen verstaue ich es in meiner Gesäßtasche und stehe auf.

StormWo Geschichten leben. Entdecke jetzt