Ich frage mich, ob ich mit Tini zusammen wäre, wenn ich ihr als Erster gesagt hätte, dass ich Gefühle für sie hab. Auch, wenn ich die ganze Nacht mit meinem Bruder durchgezockt habe, heißt es nicht, dass ich meine Gedanken für Tini für mich sortiert habe. Ich weiß nicht, ob ich meine Eifersucht gegenüber Tini und Daniel irgendwann nicht zurückhalten kann und dann vielleicht sogar die Freundschaft von Tini und mir zerstöre. Ich will sie als beste Freundin und als Freundin. Aber es ist schon mal ein Anfang, ihr bester Freund zu sein.
Den weiteren Tag habe ich noch mit Daniel verbracht, obwohl er eigentlich zu Tini wollte. Wir haben ziemlich viel miteinander gesprochen, über unsere Familie, über seine Beziehung mit Tini. Zum Leibwesen von mir. Ständig musste ich mir die Dinge anhören, was Tini und Daniel schon alles unternommen hatten, wie toll ihre Ausflüge wären. Naja, ich habe mich stetig für die beiden gefreut und habe ihm immer zugestimmt. Jedenfalls sitzen wir jetzt im Wohnzimmer auf dem Sofa und warten darauf, dass unsere Mutter uns mit unserem Lieblingskuchen beglückt. Wir beide lieben diesen Kuchen. Als wir darauf warteten, räusperte sich Daniel auf einmal und fing an zu sprechen: "Wie sieht es jetzt bei dir eigentlich aus mit einer Freundin? Ich meine, du bist älter als ich, und hast dir eigentlich eine Freundin wirklich verdient." "Ehm, weißt du... Es ist nicht gerade einfach, eine Freundin zu haben, wenn du Schauspieler bist. Als einer, hast du ziemlich wenig Zeit und man sollte für seine Freundin viel Zeit haben." Muss ich jetzt so ein Gespräch mit meinem kleinen Bruder führen? Das kann doch nicht wahr sein. Am liebsten würde ich ja aus dem Raum gehen, aber ich will meinen Lieblingskuchen nicht verpassen. Und kaum dachte ich an den Kuchen, kam meine Mama mit dem Kuchen herein. Gott sei Dank. Doch hinter ihr war noch eine Person. Es war nicht mein Vater. Es war natürlich Tini. Nicht, dass das schlecht klingen soll, aber ich mag es nicht, wenn sie so glücklich mit meinem Bruder mir gegenüber ist.
"Celia, der Kuchen schmeckt wirklich fantastisch.", sagte Tini nachdem sie das erste Stück Kuchen verputzt hatte. "Danke, Schätzchen. Das ist auch der Lieblingskuchen der Jungs.", erwiderte meine Mama. Tini schaute einmal in die Runde und blieb bei mir stehen. Mit ihrem Mund formte sie ein "Ich muss gleich mit dir reden." Aber dann ließ sie ihren Blick ab und aß weiter ihren Kuchen, dass was ich auch tat. Kurz darauf waren wir fertig und ich wollte aufstehen. "Halt!", rief meine Mama. "Wo willst du denn hin?" Was möchte sie denn jetzt? Ich bin ja echt kein Mensch, der etwas gegen seine Familie hat, aber ich möchte auch mal Zeit für mich. Ich muss mir etwas einfallen lassen. "Mama, ich muss noch das Script auswendig lernen. Ich muss das können." Ich hoffe sie glaubt mir das. "Ok, dann geh." Gott, das war ja mal pures Glück. Als ich an der Tür war und gehen wollte, hielt mich eine zierliche Hand zurück. "Ich muss mit dir reden", flüsterte mir Tini zu. "Warum?", fragte ich nach. "Das erzähle ich dir oben." Ich schaute sie verwirrt an, aber im nächsten Moment hörte ich ihre Stimme. "Ich übe mit Jorge ein paar Szenen." Sie ging auf Daniel zu, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und folgte mir dann hoch in mein Zimmer.
"Also?", fragte ich, als ich mich auf mein Bett legte und sie neben mir lag. "Du hast doch gestern mir erzählt, dass du gerne eine Beziehung haben möchtest." "Moment. So habe ich das nicht gesagt." Doch sie ließ nicht ab und sprach weiter. "Ich habe mir mal so meine Freundinnen angesehen, die natürlich Single sind, und habe für dich am Samstag ein Date organisiert." SIE HAT WAS? Ein Date? "Das kannst du doch nicht ohne mich entscheiden. Das ist echt nicht fair." Man, Tini. Ich will doch kein Date mit einer anderen. Ich will eins mit dir. Warum ist das Leben nur so? "Jorgito, ich will dir helfen und dich auch mal glücklich sehen. Immer bist du angepisst, wenn wir etwas als Pärchen und du alleine machen. Das will ich nicht länger mit ansehen." "Ja, das kann ich verstehen. Aber über meinen Kopf hinweg zu entscheiden, dass ich ein Date haben soll? Also bitte, das hätte ich nicht gedacht.", sprach ich etwas lauter, aber im nächsten Moment bereute ich es schon. Ich sah kleine Tränen in ihren Augen aufsteigen. "Oh man, Martu. So meint ich das nicht." Ich nahm sie in den Arm. "Ich... Ich wollt doch nur einmal dir einen Gefallen tun.", schluchzte sie. Ich kann Tini ja verstehen, aber sie muss sich echt keine Mühe mit so etwas geben. "Ich weiß. Ich weiß." Wir saßen nun dort auf meinem Bett, sie in meinen Armen und weinte. Toll, so hätte ich es mir nicht vorgestellt. Ich überlegte kurz, ob ich wirklich ihr arrangiertes Date annehmen soll oder nicht. Ich will meine kleine Martu nicht verletzen. "Ich geh am Samstag zu dem Date.", brach ich die Stille. "Aber?", fragte sie noch mit ihrer weinerlichen Stimme. "Aber dann habe ich etwas bei dir gut, ja?" Kurze Stille herrschte in meinem Zimmer zwischen uns. Aber dann sprach sie endlich. "Ja, einverstanden."
~Lara

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Jortini - Die Freundin meines Bruders
FanfictionJorge Blanco ist Schauspieler und spielt mit Martina Stoessel in einer Serie ein Paar. Die beiden haben sich durch die Serie sehr gut angefreundet und verbringen viel Zeit miteinander. Das liegt aber auch viel daran, dass Martina mit Jorge's Bruder...