Daniel. Warum ruft er auch ständig an? Verzweifelt und auch ängstlich steuerte ich mein iPhone an mein rechtes Ohr. "Hey", begrüßte ich ihn. "Nichts Besseres fällt dir ein? Nur ein 'Hey'? Ich hab da so ein Foto im Netz gesehen. Bist du das mit Jorge?" Ich hatte es geahnt. Er hat das Bild gesehen. Scheiße. Verdammt, was soll ich sagen? Die Wahrheit, du Betrügerin, feuerte mir mein innerer Teufel zu. "Martina?" Oh oh, nur wenn er böse, wütend oder traurig ist, nennt Daniel mich so. "Daniel", kratzte meine Stimme, "Ich... Ich... Oh man, wie soll ich es dir erklären?" "Sag es doch einfach! Hast du etwas mit Jorge am Laufen, Tini?" Oh Gott! Verdammte Scheiße! Wäre Jorge hier, könnte er mir helfen. Scheiße! Als könnte Jorge meine Gedanken lesen. Er stand plötzlich in der Tür. "Hey, Martu", grüßte er mich. Ich machte ihm eine Deutung auf mein Handy und formte mit meinem Mund "Daniel". Jorge erstarrte plötzlich und fror in seiner Bewegung ein. Aus seinem Gesicht entwich die Farbe und seine Fingerknochen wurden weiß, weil er sie zusammendrückte. "Sag es doch einfach, Tini.", kam es von der anderen Seite des Hörers. Daniel. Ich hatte ihn durch Jorge total vergessen. "Äh... Ja. Ich brauche aber eine Hilfe. Jorge kommst du mal." Ich hörte ein Schnaufen von Daniel und von Jorge erkannte ich einen leisen Hilferuf. "Das ist doch nicht dein Ernst", fluchte er flüsternd. Doch keine Sekunde später, saß er neben mir. Ich lächelte ihn an. Danach stellte ich mein Handy auf laut und atmete tief ein. Ab geht's in die Höhle des Löwens. "Jorge sitzt neben mir, also kannst du jetzt loslegen, Daniel." "GEHT ES EUCH BEIDEN NOCH GUT? WIE KONNTET IHR MIR DAS ANTUN?". schrie er. So habe ich ihn noch nie erlebt. "Äh... Daniel, ich... Ich wollte dich nie verletzen, aber ich habe schon lange nicht mehr die Gefühle für dich. Man, es war für mich auch nicht leicht. Ich verbringe viel mehr Zeit mit Jorge und das hat sich dann so weiterentwickelt bis sogar Gefühle kamen.... Verstehst du Daniel?" Jorge legte mir beruhigend den Arm um meine Taille. Außerdem verteilte er kleine explodierende Küsse auf meiner Schulter. Er wusste genau, was ich jetzt brauchte. "Daniel, es tut mir leid. Ich kann aber nichts dagegen machen.", sagte Jorge. Daniel blieb still. Jorge atmete laut und ich, ich weiß nichts mehr. Mein Kopf platzt noch irgendwann. Daniel blieb immer noch still. Ich hoffe ihm passiert nichts. Das könnte ich mir nie verzeihen. "Daniel?", fragte ich unsicher. Keine Antwort. "Daniel?", fragte nun auch Jorge. "Hm?", kam es nur. "Willst du gar nichts sagen?" "WAS SOLL ICH DENN SAGEN? WAS WOLLT IHR HÖREN?" "Beruhig dich bitte." Kleine Tränen bildeten sich. Ein riesen großer Kloß bildete sich in meinem Hals und mein Atemweg schnürte ab. "Ich hör von euch, wenn ihr zurück seid", sagte Daniel brummend und legte ohne eine Antwort von uns auf. Oh man.
Den Rest des Tages konnte ich mich nicht mehr konzentrieren oder anderes. Der Drehtag wurde wegen mir unterbrochen und nun liege ich im Bett. Am liebsten möchte ich im Erdboden versinken. Ich weiß nicht mehr weiter. Daniel habe ich aufs Extreme verletzt und Jorge, Jorge tröstet mich die ganze Zeit, obwohl ich ihn gar nicht verdient habe. Ich habe niemanden verdient. Wer kann das denn, wenn man mit zwei Menschen gleichzeitig etwas führt? Du bist doch diejenige, die es wollte, die es zugelassen hatte. Halt die Klappe, innere Stimme. Doch irgendwie hatte sie doch recht, oder? Ich konnte das mit Jorge auch nicht zulassen, aber ich war zu dumm. Ich habe mich nur durch mein HErz leiten lassen und dachte mit dem Kopf nicht mehr nach. Scheiße man! Das Leben will mich verarschen!?
~Lara

YOU ARE READING
Jortini - Die Freundin meines Bruders
FanfictionJorge Blanco ist Schauspieler und spielt mit Martina Stoessel in einer Serie ein Paar. Die beiden haben sich durch die Serie sehr gut angefreundet und verbringen viel Zeit miteinander. Das liegt aber auch viel daran, dass Martina mit Jorge's Bruder...