Kapitel 47

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*TiniPOV*

Ein Monat war seitdem vergangen und heute beginnt die Violetta En Vivo Tour. Heute haben wir das erste Konzert hier in Buenos Aires und danach fliegen wir direkt nach Mailand, in Italien. Ich bin so nervös, obwohl wir 24/7 geübt haben und die Tänze alle auf dem Kasten haben. Und das Beste ist ja sowieso, dass ich Jorge bei jedem Konzert küssen darf. Gibt es Schöneres?

„Tini? Bist du soweit?", rief meine Mutter von unten in mein Zimmer. „Komme!", schrie ich zurück und hievte den Koffer herunter. „Ich werde euch vermissen!", sagte ich, als meine ganze Familie sich unten versammelt hatte. „Wir sind sehr stolz auf dich, Martina. Du bist so jung und schon für so viele Mädchen ein Vorbild, das ist unglaublich", meinte Papa. „Lass das, sonst weine ich gleich." Wir machten eine Gruppenumarmung, obwohl wir uns heute nicht mal das letzte Mal sahen. Fran, Mama und Papa würden nämlich heute im Backstagebereich sitzen uns das Konzert verfolgen.

Ich betrat die Konzerthalle und wurde direkt von irgendwelchen Mitarbeitern in meine Garderobe geführt. Meine Familie bekam einen Pass, der ihnen erlaubte, sich überall aufzuhalten.

Vor einer Tür stand ein dicker Aufkleber mit meinem und Mechis Namen.

Sie traf irgendwann auch ein und wir begannen, uns zu unterhalten. „Sag mal, haben Jorge und du eigentlich wieder einigermaßen Ruhe?", fragte sie mich. „Ja, der Hype ist jetzt etwas gesunken würde ich sagen. Es war, als würde alles auf einmal kommen. Zwei Wochen lang erhielten wir Anrufe, Interviewanfragen, Einladungen zu Castings, Fotoshoot-Angebote und vieles mehr... Aber mit der Zeit hat es nachgelassen. Ich denke, die Menschen begreifen, dass wir auch nur Menschen sind und diese Art von Aufmerksamkeit nicht nötig haben." „Und... was plant ihr so für die Zukunft?" Ich verstand nicht ganz was sie meinte, also konkretisierte sie ihre Frage. „Ein gemeinsames Leben?" „Mechi! Findest du nicht, dass ich noch zu jung bin, um zu heiraten?" Doch sie schüttelte nur ihren Kopf. „Erst ein gemeinsames Heim, dann die Verlobung, die natürlich eine große Feier verdient, und anschließend die Hochzeit", schwärmte sie. Oh Gott, was ist denn mit der los?! „Äh, wie kommst du darauf?"

Doch bevor sie antworten konnte, kamen die Stylisten rein und fingen an, uns die Haare zu machen und zu schminken. Komisch, dass ich Jorge heute noch kein einziges Mal gesehen habe... Hoffentlich ist er hier und alles ist gut.

*JorgePOV*

In der Arena angekommen, hatte ich keine freie Sekunde mehr. Direkt wurde ich in die Gardarobe gezogen, die ich mir mit allen anderen Jungs teilte. Die waren alle schon da und wurden verkabelt oder sie richteten sich ihre Frisur. „Jorge? Kommst du?", fragte mich einer der Techniker und legte mir irgendein Band um den Bauch, auf dem „León" stand. Ich wollte vor dem Konzert eigentlich noch zu Tini...

Doch daraus wurde nichts. Ich hätte nie gedacht, dass die Vorbereitungen vor einem Konzert für einen Mann so lange dauern.

Jetzt standen wir alle außer Tini hinter der Bühne. Sie musste ja als erste drauf. Und ich hatte sie immer noch nicht gesehen.

Dann ertönte auch schon die Musik zu Hoy somos más und wenige Sekunden später hörte ich den unglaublichen Gesang meiner Freundin. Dann rannten wir nacheinander auf die Bühne und sangen mit. Kurz sah ich zu Tini und zwinkerte ihr zu. Sie lächelte mich an und schaute dann wieder ins Publikum. Sie ist unglaublich. Ich kann nur immer wiederholen, wie sehr ich sie liebe.

Als wir beide endlich ein paar Minuten nicht auf die Bühne mussten, da Ruggero gerade sang, zog ich sie im Vorbeigehen am Handgelenk zu mir in eine dunklere Ecke, in der uns nicht gleich jeder sah. „Hey, Süße", flüsterte ich. „Jorge? Endlich hab ich dich gefunden", meinte sie und fiel mir in die Arme. „Wie geht's dir?", fragte ich. „Gut, gut. Die Nervosität lässt langsam nach und ich könnte mich echt daran gewöhnen, mit euch auf der Bühne zu stehen", erzählte sie. „Geht mir genauso", stimmte ich ihr zu. „Martina?", rief jemand durch den Bereich. „Komme!" Damit verschwand sie auch wieder. Dann hörte ich sie schon von der Bühne rufen: „Holaaaa Buenos Aires!"

Und dann kam der Moment des Kusses. Das erste Mal, dass wir uns vor Fans küssen. Also live. „Te amo, Violetta", sagte ich, während meine Hände an ihrer Taille lagen. „Te amo, León", antwortete sie. Durch ihre Hände, die an meinen Schultern lagen, merkte ich, wie sehr sie zitterte. „Stell' dir vor, wir wären alleine", flüsterte ich ihr noch schnell zu, bevor unsere Lippen sich trafen. Die Fans kreischten sich die Seele aus dem Leib, hatte ich das Gefühl. Und das machte mich überglücklich.

Das Licht ging aus und Tini und ich gingen Hand in Hand von der Bühne. Doch wie es üblich war, musste sie direkt in die Garderobe zum Kostümtausch. Ich kann nach noch nicht mal einem Konzert sagen, dass man keine Minute Zeit für sein Liebesleben hat. Zumindest nicht während eines Konzertes. Aber wird sich das negativ auf unsere Beziehung austragen? Ich hoffte nicht.

Nachts saßen wir dann alle zusammen im Flieger nach Europa. Ich war aufgeregt, aber nicht, weil ich meine Eltern eine lange Zeit nicht sah. Sondern weil ich viel Zeit mit meiner Tinita verbringen will und das auf einem anderen Kontinent. Ähnlich, wie als wir in Madrid waren, um zu drehen.

~Julia

Laaangweilig, hihi. Entschuldigt.
Außerdem habe ich keine Ahnung, wie die Tour damals ablief, haha.




Jortini - Die Freundin meines BrudersWhere stories live. Discover now