Kapitel 18

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*TiniPOV*

"Und denkst du, das tut weniger weh? Es zerbricht mir das Herz, dass ich nicht an seiner Stelle stehe!" Jorge hatte Tränen in den Augen. Ich hab ihn noch nie so erlebt. Er tat mir schon etwas leid, aber ich musste stark bleiben und meine Seite aufrecht halten. Ich möchte ihn zwar umarmen und küssen und das auch so lange ich will, aber er hat keinen Grund meine männliche Bekanntschaft, einfach so zu verjagen. "Weißt du, ich würd' dich jetzt gerne einfach nur in den Arm nehmen und dich küssen, doch das geht nicht.", gab ich kaum hörbar von mir. "Warum nicht?", fragte er traurig. Oh man, er soll aufhören, mich anzusehen. Das bringt noch mehr dazu, die Beherrschung zu verlieren. "Weil,... Weil ich es nicht haben kann, dich so zu sehen." "Dann küss mich doch einfach und umarme mich. Mach es doch einfach. Hör nicht auf dein Kopf, sondern auf dein Herz." So etwas hatte ich nicht erwartet, aber seine Worte waren wahr. Ich muss meinen Kopf einfach mal abschalten und einfach das tun, was ich will, was mein Herz will. "Küss mich", flüsterte Jorge, als er gerade mal einen Zentimeter von mir entfernt war. Jorge's Hände hielten meine Taille und sein Gesicht kam mir immer näher. Es ist mir gerade egal, dass wir hier in der Haustür stehen. Ich schaltete auf meinen Tunnelblick und sah nur Jorge's wunderschöne Augen, die mich auf der Stelle vergessen lassen, dass ich sauer bin. Moment... Ich bin sauer auf ihn. Ich kann das nicht. Ich trat einen Schritt zurück und lief an ihm vorbei. Im Wohnzimmer setzte ich mich auf das Sofa und starrte aus dem Fenster in den Garten. Was mache ich eigentlich hier? Wird es alles wieder gut? Ich will nicht mit Jorge zerstritten sein. Er ist doch mein bester Freund und wir kennen uns schon so lange. Ich will diese Jahre nicht aufs Spiel setzen. "Jorge!", rief ich durch das Haus. Ich kann nicht lange auf ihn böse sein. Ich mein, würdet ihr Jorge widerstehen können? Würdet ihr Jorge's Eifersucht gelten lassen? Wir sind zwar nicht zusammen. Oder doch? Keine Ahnung. Aber ich kann auch Jorge verstehen. Jorge kam und kam nicht. Ist er gar nicht mehr im Haus? "Jorge!", rief ich diesmal noch lauter und ging zur Treppe. Ich nahm mir direkt zwei Stufen vor und sprintete die Treppe hinauf. Die Tür von Jorge fand ich blind und trat ohne klopfen ins Zimmer. Es war dunkel. Warum war es dunkel? Es ist doch mitten am Tag. Ich schloss leise seine Tür und drehte den Schlüssel um. Am Bett von Jorge blieb ich kurz stehen und hielt inne. Was soll ich tun? Am besten... am besten tu ich das Richtige. Ich nahm meinen ganzen Mut und legte mich aufs Bett. Auf Jorge. Seinen Körper spürte ich unter meinem. "Was... Was machst du da, Martu?", fragte Jorge verunsichert. "Ich... Ich kann nicht mehr böse auf dich sein... Ich hatte den Drang dazu", gab ich offen zu. Jorge drehte sich auf den Rücken und somit bewegte er mich auch. Nun lagen wir Nase an Nase. Es war ein berauschendes Gefühl, ihm so nah zu sein. Ich wollte nicht mehr. Ich will ihn jetzt küssen. Hier und jetzt. Kaum hatte ich dies in meinen Gedanken ausgesprochen flüsterte Jorge mir zu: "Küss mich." Und schon waren meine weichen Lippen auf seinen.

~Lara


Jortini - Die Freundin meines BrudersWhere stories live. Discover now