Ehrlich gesagt, wollte ich denjenigen umbringen, der diesen Moment zerstört. Doch diese Person räusperte sich und machte somit auf sich aufmerksam. Nun hatte auch Jorge bemerkt, dass jemand im Raum stand. „Diego?", fragte er schockiert, nachdem er sich von mir löste. Diego schloss die Tür hinter sich und setzt sich auf Jorges Schreibtisch. „Na ihr beiden? Wollt ihr mir vielleicht etwas erklären? Ich erwische euch schon zum zweiten Mal." Verlegen rutschte ich von Jorges Schoß und setzte mich gerade auf das Bett. Peinlich berührt starrte ich auf meine Finger. Keiner von uns beiden wusste, wie wir das erklären sollten. Ich meine, was wäre passiert, wenn Diego uns nicht unterbrochen hätte? Wäre es bei einem Kuss geblieben? „Wie soll ich es erklären, wenn ich es mir selber nicht erklären kann?", murmelte ich. „Ich kann es dir erklären", meinte Diego. „Du, Tini, du bist mit Jorges jüngerem Bruder Daniel zusammen und er liebt dich! Aber du küsst seinen Bruder, mit dem du in einer Serie ein Paar spielen musst. Aber dadurch hast du dich in ihn verliebt, willst es aber nicht wahr haben. Genauso geht es Jorge." Er hatte zu 100% recht mit allem. Ich habe mich in den Bruder meines Freundes, den ich auf irgendeine unerklärliche Weise auch liebe, verliebt. „Aber ich liebe Daniel...", flüstere ich. „Du musst deine Gefühle sortieren, Tini!"; sagte Diego und verließ das Zimmer.
„Er hat Recht, Tini. Ich habe mich in dich verliebt, so viel ist sicher. Was ist mit dir?" Ich überlegte und überlegte und überlegte. Einerseits habe ich mich in Jorge verliebt. Andererseits will ich aber Daniel nicht verletzten. Er ist so lieb zu mir und verdient es einfach nicht. Ohne weiter zu überlegen, küsste ich ihn ein zweites Mal. Er zog mich wieder auf seinen Schoß und legte seine Hände über meinen Rücken. Er kann unglaublich gut küssen. Wie sollte ich ihm da nur widerstehen?
Nach einiger Zeit des Knutschens drückte ich ihn leicht von mir weg und flüsterte: „Gib mir ein wenig Zeit, ja?" Dann verschwand ich im Bad, um mich endlich zu duschen. Ich schaffte es dieses Mal in Rekordzeit, denn sonst würde Daniel ja Verdacht schöpfen.
Ich stand nun nur in Unterwäsche im Badezimmer und putzte meine Zähne. Ja, ich übernachte hier öfters, deswegen habe ich hier ein paar Dinge. Plötzlich ging die Badezimmertür auf. Dort stand Daniel. „Hey, ich wollte nur mal nach dir sehen", meinte er. Panik breitete sich in mir aus, denn er durfte ja das Tattoo nicht sehen. Ich spuckte als einmal die Zahnpasta aus und stellte mich so hin, dass er das Tattoo nicht sah. „Ähm, alles bestens, danke." Er kam mir immer näher und umgriff meine Taille. Seine Hand lag jetzt genau auf dem Tattoo. Wenn er das wüsste... Jetzt näherte sich auch noch sein Gesicht. „Daniel, ich schmecke nach Zahnpasta", versuchte ich ihn loszuwerden. „Das macht mir nichts aus. Ich habe dich schon so lange nicht mehr geküsst oder ähnliches." Um ehrlich zu sein, machte mir das nichts aus. Ich meine, ich habe dafür ja seinen Bruder geküsst. Mein Kussbedarf ist also bestens versorgt. Und schon wieder spukte Jorge in meinem Kopf herum. „Außerdem sind wir gerade ungestört", fuhr Daniel fort. Ich sag dir eins Junge, wenn man mich küsst, ist man nie ungestört. Aber ich konnte ihn ja auch nicht wegstoßen. Dann würde er Fragen stellen und merken, dass etwas nicht stimmt. Ich hatte aber schon Recht, mit der Vermutung, dass man mit mir nie ungestört ist. Kaum hatte Daniel seine Lippen auf meine gelegt, ging die Badezimmertür erneut auf.
~Julia
Wattpad hat Probleme gemacht, weswegen dieses Kapitel nochmal kommt.

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Jortini - Die Freundin meines Bruders
FanfictionJorge Blanco ist Schauspieler und spielt mit Martina Stoessel in einer Serie ein Paar. Die beiden haben sich durch die Serie sehr gut angefreundet und verbringen viel Zeit miteinander. Das liegt aber auch viel daran, dass Martina mit Jorge's Bruder...