Kapitel 33

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*TiniPOV*

Es ist soweit. Alle Szenen hier in Madrid sind abgedreht. Ich werde das hier alles vermissen. Das Gefühl, so weit wie möglich von Daniel entfernt zu sein und dass er mich und Jorge nicht erwischen kann, war unbeschreiblich. Doch diese Zeit ist jetzt vorbei. Sie könnte eigentlich weiter gehen, wenn ich mich endgültig von Daniel trenne. Bin ich bereit für diesen Schritt? Aber wenn ich sowieso nur Jorge liebe, wieso sollte ich dann bei Daniel bleiben? Jorge hat recht, ich will eine öffentliche Beziehung mit ihm. Und das will ich ihm mitteilen. Aber werde ich den Mut haben, wenn ich vor Daniel stehe, mit ihm Schluss zu machen? Oder wird er sogar mit mir Schluss machen, wegen dem Foto? Eigentlich hätte er keinen Grund mehr, mit mir zusammen zu bleiben. Wieso sollte er auch, wenn ich auf einem Foto jemand anderen küsse? Es ist ja sogar noch so einiges mehr passiert. Das weiß er ja noch nicht mal.

Das gesamte Team sitzt gerade am Gate in Madrid. Gleich dürfen wir ins Flugzeug. Ich saß extra neben Lodo, damit mögliche Fans nicht denken, dass ich wirklich was mit Jorge habe und ich das Mädchen auf dem Bild bin. Obwohl es auch ziemlich unnötig ist, da eh jeder denkt, ich sei es. "Flug 2066 nach Buenos Aires ist jetzt einstieg bereit", kam es durch die Ansage.

Und wie es kommen musste, saß ich im Flieger neben Jorge. Zum Glück saß ich aber am Fenster. Ich liebe diesen Platz. Das Gefühl, wenn das Flugzeug den Boden verlässt, finde ich atemberaubend. Viele hassen es, ich liebe es.
"Du, Jorgeee?", fragte ich in mehreren tausend Metern Höhe. "Ja?", meinte er und sah mich mit diesem typischen, geilen Blick an. (Ich glaube, jeder kennt diesen mega geilen Blick) "Ich habe nachgedacht. Über dich und Daniel. Und ich bin zu einem Entschluss gekommen", erzählte ich. "Und?", fragte Jorge nervös. "Das kann ich dir doch nicht hier sagen", meint ich und sah mich im Flieger um. "Es würde jeder mitbekommen." Er seufzte auf: "Du machst mich echt verrückt, Tini." Doch ich lachte nur. "Wenn du schlau wärst, wüsstest du, wie ich mich entscheide."
Mal ehrlich: Wenn ich mich für Daniel entscheiden würde, könnte ich es ihm doch einfach sagen. Er müsste es einstecken und keiner würde Verdacht schöpfen. Aber wenn ich mich für Jorge entscheiden würde, würde er sich unglaublich freuen und mich küssen. Und das fällt dann ja nur mehr als auf.
Doch Jorge kam anscheinend nicht drauf. Also beschloss ich, meine Augen für eine Weile zu schließen.

Als ich aufwachte, saß aber nicht mehr Jorge neben mir. Lodo hatte seinen Platz eingenommen. "Was machst du denn hier?", fragte ich verschlafen. "Nun jaaa. Sag es mir! Für wen entscheidest du dich? Daniel oder Jorge? Ich weiß, du bist in einer verzwickten Lage und dann auch noch zwei Brüder. Dazu weiß ich es erst seit ein paar Tagen, aber wir alle lieben euch zusammen. Ihr seid einfach das perfekte Pärchen und..." "Lodo! Hol' mal Luft, ja? Ich werde niemandem meine Entscheidung mitteilen. Für den Fall, dass ich mich doch noch kurzfristig um entscheide." Ich ließ sich in den Sitz zurückfallen. "Tini. Wirklich, ich hab dich ja lieb, aber Jorge und Daniel verdienen das nicht. Du solltest dir langsam im Klaren sein und Nägel mit Köpfen machen. Entscheide dich! Lange hält Jorge das nicht mehr aus. Was, wenn er dann abhaut, nur weil du dich nicht entscheiden kannst. Er wartet nun schon so lange, wie ich es von Diego erfahren habe", meinte sie. "Du hast mit Diego darüber gesprochen?", erkundigte ich mich. "Hallo?! Ihr beiden seid Gesprächsthema Nummer eins bei uns", lachte sie.
Hatte sie denn Recht? Würde Jorge mich komplett zurücklassen, wenn ich mich nicht entscheide? Aber eigentlich habe ich das ja schon. Ich bin nur zu feige, um mich festzulegen.

Am Flughafen von Buenos Aires hielt ich Ausschau nach Daniel. Und ich fand ihn. "Tini, wir gehen jetzt gemeinsam zu ihm und dann reden wir wie Erwachsene miteinander", meinte Jorge und steuerte geradewegs auf seinen Bruder zu. Und so standen wir da. Daniel, Jorge und ich.

~Julia


Jortini - Die Freundin meines BrudersWhere stories live. Discover now