Kapitel 49

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Unser letzter Stopp war Spanien. Dort hatten wir noch ein Konzert und danach würde alles vorbei sein. Die zwei Staffeln von Violetta wurden abgedreht, die Crew zu einer großen Familie zusammen gewachsen und niemand wollte sich freiwillig trennen. Wir kamen aus den verschiedensten Ländern mit verschiedenen Sprachen, Sitten oder Religionen. Aber eins hatten wir alle gemeinsam. Und das war „Violetta".

Es freute mich, bei einem solch großen Projekt mitzuarbeiten, das eine so große Reichweite hat. Niemals hatte einer am Anfang des Drehs daran gedacht, bald in Europa bekannt zu sein.

„Bist du schon traurig?", fragte mich Mechi, mit der ich mir wie immer eine Garderobe teilte. „Ja, schon. Aber wir werden alle in Kontakt bleiben. Und irgendwann werden wir eine Wiedersehensparty schmeißen. Mal sehen, was dann so aus uns geworden sein wird." „Ich werde mich garantiert dem Schauspiel widmen", erzählte Mechi. Aber das wusste ich schon längst. Ungelogen zehnmal hatte sie mir davon berichtet, dass sie eine Schauspielschule eröffnen möchte. Aber das freute mich für sie. Den Plan fand ich klasse.

„Tini? Mercedes? Auf die Bühne!", wurde uns mitgeteilt und wir machten uns auf den Weg. „Viel Glück", zwinkerte sie mir noch zu, bevor ich mich auf meinen Podest begab, mit dem ich gleich auf die Bühne gefahren werden würde. „Danke gleichfalls!", rief ich zurück.

Das Konzert war mal wieder der Hammer. Doch als wir alle so am Ende auf der Bühne standen, wurde uns erst klar, dass es das letzte Mal so sein wird. Da flossen schon die einen oder anderen Tränen bei uns allen. „Tini?", ertönte die Stimme von Jorge in der Arena. Ich drehte mich zu ihm. „Ich liebe dich." sagte er und küsste mich das zweite Mal heute auf dieser Bühne. Die Fans flippten aus, denn es war das erste Mal, dass er es öffentlich sagte. Klar, ich tauchte hier und da in seinen YouTube Videos auf, aber mehr auch nicht.

Am nächsten Morgen ging es für Jorge und mich direkt zum Flughafen, zurück nach Buenos Aires. Der Abschied viel mir besonders schwer. Diese Jahre waren die besten meines Lebens. Erstmal war da Violetta, dann hatte ich eine Menge Leute kennengelernt, Freundschaften geschlossen und ich bin mit Daniel zusammengekommen, schließlich habe ich mich aber in Jorge verliebt und nun bin ich glücklicher denn je. Ich hatte keine Ahnung, was mich noch erwartet, aber ich was glücklich so wie mein Leben gerade war.

Mit einem lächelnden und einem traurigen Auge sah ich aus dem Fenster des Flugzeuges. Die anderen würden noch weiter durch Europa reisen. Samu wollte schon immer nach Moskau, Mechi blieb noch etwas in Polen, Facu begleitete Alba nach Spanien zu ihrer Familie. Diego und Clara besuchten ebenfalls Diegos Familie in Spanien. Und die anderen hielten sich in den verschiedensten Ländern auf. Jorge hatte mir versprochen, noch eine Nordamerika- und Europarundreise zu machen.

In Buenos Aires' Flughafen wartete Carol auf mich. „Kann ich kurz mit euch reden?", fragte sie. Ich stimmte zu und sie sprach weiter: „Ich wollte mich entschuldigen. Daniel und ich waren nie wirklich zusammen. Er hatte mich überredet, damit er Tini eifersüchtig machen konnte, was fehlgeschlagen ist." Sowas in der Art hatte ich mir schon gedacht. Immerhin wollte Daniel mich küssen, obwohl er ja mit Carol zusammen war. Und eine schlechtere Wahl für diesen Job hätte er sich nicht suchen können. Ich meine, sie ist meine Freundin. Aber denken gehörte noch nie wirklich zu seinen Stärken.

Zuhause postete ich ein Bild, das ich aus dem Flugzeug gemacht hatte, und schrieb darunter, dass ich in Buenos Aires angekommen bin und wie ich mich nach dem Aus von Violetta fühle. Plötzlich kam ein sprechender Jorge ins Schlafzimmer. Natürlich war er am Video drehen. „...und jetzt sind Tini und ich in Argentinien angekommen und werden ein paar Tage nichts machen. Stimmst, mi amor?" Ich nickte in die Kamera und widmete mich wieder meinem Handy. Ich machte ein Snapchat Video, wie Jorge mir seinem Handy redete und lud es hoch. Und schon Sekunden später gab es tausende Screenshots davon auf Twitter, Instagram und Co.

Irgendwann klingelte mein Handy. Es war meine Managerin. „Hola?" „Tini! Ich habe eine mega Anfrage für dich!", rief sie aufgeregt ins Telefon. „Du darfst den Song ‚Let it go' für den neuen Disney Film ‚Frozen' in Spanisch und Italiensch aufnehmen" verkündete sie.

Natürlich sagte ich sofort zu. Das gab mir die Bestätigung, dass meine Karriere nach Violetta nicht vorbei war. Nein, denn durch diese Serie wurde ich bekannt und bekam andere Jobs

„Weißt du eigentlich wie stolz ich auf dich bin?", fragte Jorge mich. „Nein... wie sehr denn?", lachte ich. Er breitete seine Arme aus und meinte: „Das kann ich so nicht zeigen, aber so stolz von hier bis zum Mond und zurück. So groß ist ebenfalls meine Liebe zu dir, wenn nicht noch größer." „Du weißt, ich war nie gut in Mathe", grinste ich. „Ich dafür schon. Und diese Rechnung bringe ich dir mit Vergnügen bei", meinte er und küsste mich. Und nochmal konnte ich sagen, dass mein Leben nicht besser laufen könnte. Na ja, Daniel hatte sich nicht gemeldet, nicht mal bei Jorge. Aber das soll mir recht sein. Er hat uns beide belogen. Mit so jemandem möchte ich nicht mehr Kontakt als nötig.

„Was hältst du davon, wenn wir Urlaub machen? Irgendein Land, in dem wir nicht bekannt sind und einfach mal die ruhige Atmosphäre genießen können", riss Jorge mich aus meinen Gedanken. „Das ist eine tolle Idee", antwortete ich.

Mitten in der Nacht wurden wir durch das Klingeln von Jorges Handy geweckt. Er sah darauf und murmelte: „03:25 Uhr..." Dann nahm er ab.

„Was? Und das steht wirklich fest?", fragte er voller Freude. Ich hatte leider keine Ahnung, worum es ging. „Ich weiß jetzt schon, dass sie zusagen wird! Danke!", damit legte er auf und sah mich mit einem riesigen Grinsen an. „Was? Wer war das?" „Es wird Violetta 3 geben!"

-ENDE-

~Julia

Ja richtig. Das war das Ende unseres Buches. Aber Lara wird noch einen Epilog schreiben, also seid gespannt. ♥

Ich verabschiede mich damit schon mal. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, dieses Buch zu schreiben. Die Zusammenarbeit hat super funktioniert, auch wenn es mal größere Pausen zwischen den Kapiteln gab. Aber das hatte meistens schulische Gründe.

Na ja, ich wünsche euch schon mal frohe Weihnachten und sooo. Macht's gut und freut euch auf den Epilog! ♥ ~





Jortini - Die Freundin meines BrudersWhere stories live. Discover now