Kapitel 15

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*TiniPOV*

Als ich abends in meinem Bett lag, dachte ich über vieles nach. Zum einen natürlich über Jorge. Das heute war einfach der Wahnsinn. Ich liebe ihn und da bin ich mir dieses Mal sicher. Zum anderen dachte ich aber auch über Daniel nach. Was ist mit ihm? Wir sind nicht mal ganz ein halbes Jahr zusammen und schon betrüge ich ihn. Mit seinem Bruder. Kann es mich noch schlimmer treffen? Ich habe Gefühle für zwei Brüder! Diego hat Recht damit, dass ich meine Gefühle sortieren muss. Aber wie genau macht man das?

Außerdem fühlte ich mich total einsam, als ich so in meinem großen Bett lag. Nur konnte ich leider nicht deuten, nach wessen Anwesenheit ich mich sehnte. Jorge, Daniel oder doch ehr nach einer meiner Freundinnen? Vielleicht Fran oder meine Eltern?

Irgendwann fiel mir ein, dass es ja bald schon nach Spanien geht. Na toll, Diego ist auch dabei und er weiß schon viel zu viel. Und wenn Lodo auch dabei sein wird, können wir es sowieso nicht länger geheim halten.

Nach einiger Zeit muss ich wohl den Kampf gegen die Müdigkeit verloren haben.

„Tini! Du musst endlich aufstehen, sonst kommst du zu spät zum Set", weckte mich mein Bruder. „Jaja, gleich", murmelte ich und zog mir die Bettdecke über den Kopf. Doch mein geliebter Bruder zog mir unsanft die Decke weg und mir wurde schlagartig kalt. „Boah, Fran!" „Was ist nur los mit dir? Wir unternehmen überhaupt nichts mehr zusammen. Früher war das anders!" Hatte er Recht? Ja. Seitdem meine Gefühle anfangen, Achterbahn zu fahren, hatte ich wirklich rein gar nichts mehr mit meiner Familie unternommen. „Es tut mir leid. Ich weiß im Moment einfach nicht, wo mir der Kopf steht. Aber das ändert sich bald, ich verspreche es." „Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst, ja?", sagte er und verließ dann mein Zimmer. Erschöpft ließ ich mich zurück in meine Kissen fallen. Was soll nur daraus werden?

Viel zu spät und total müde kam ich am Set an. Von weitem erkannte ich schon Jorge, jedoch wusste ich nicht, wie ich ihm gegenüber treten sollte, nach dem, was zwischen uns passiert ist. Mir war aber auch bewusst, dass ich ihm nicht ewig aus dem Weg gehen kann.

Heute wurden nur ein paar Szenen gedreht und für mich war nicht mehr allzu viel zu tun, da es ja bald nach Madrid ging. Als wir gehen durften, stürmte ich als Erste aus dem Raum, da ich es nicht länger mit Jorge zusammen in einem Zimmer aushielt, ohne ihn anzustarren oder Schlimmeres.

Ich wollte mir schnell in der Stadt ein belegtes Brötchen holen, da ich riesigen Hunger hatte. In meiner Eile achtete ich aber nicht auf mein Umfeld und rannte volle Kanne in jemanden. Ich sah auf und erblickte einen Mann, ungefähr etwas älter als Jorge. „Hey, in Eile?", fragte er. „Ja, tut mir wahnsinnig leid, aber ich hab so einen Hunger und ich muss mich beeilen und..." „Langsam. Erstmal Luft holen", lachte er. Ich atmete ein paar Mal tief durch. „Entschuldigung. Ich hab's nur echt eilig", meinte ich. „Darf ich Ihnen Ihr Essen spendieren?" „Ich wollte eigentlich nur schnell etwas auf die Hand", erklärte ich. „Und sogar das würde ich Ihnen bezahlen." Also ließ ich mich von ihm überreden und mir ein belegtes Brötchen ausgeben. Etwas ungewöhnlich, jemanden bei einem Brötchen kennenzulernen, aber ich springe ja nicht gleich mit ihm ins Bett. Lediglich ein Snack, was ist schon dabei? Außerdem ist er überhaupt nicht mein Typ. Die Haare sind zu lang und der Bart zu ungepflegt. Nett ist er ja schon, aber mehr auch nicht. „Oh Gott", sagte er nach einiger Zeit. „Was denn?", erkundigte ich mich. „Sie sind doch Martina Stoessel! Tut mir echt leid, ich weiß, ich bin nicht in der Altersklasse, welche Ihre Serie erreicht, deshalb fiel es mir gerade erst auf." „Ich habe nicht erwartet, dass Sie mich erkennen, " lachte ich „es ist schön, mal nicht von jemandem erkannt zu werden." „Das kann ich mir gut vorstellen. Übrigens, ich bin Peter. Peter Lanzani."

~Julia


Jortini - Die Freundin meines BrudersKde žijí příběhy. Začni objevovat