Vier Jahre vorher Teil 2

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-überarbeitet-



Als wir mit dem essen fertig waren, schickte ich Brendon in seinem Zimmer und holte alle Materialien und meinen Laptop in die Küche. Ich hatte nämlich wenig Lust ihn mein Zimmer inspizieren zu lassen. Schnell wechselte ich noch die Hose, denn sie war echt peinlich und ging schnell wieder herunter. Es war schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass der coolste Junge der Schule an unserem Küchentisch saß, ich wusste gar nicht wie ich damit umgehen sollte und fing an meine Mathe Lehrerin wirklich zu hassen. Als ich in der Küche angekommen bin, sah Nick von dem Laptop auf und konnte ein Lächeln nicht verbergen, als er an mir herunter schaute. "Du müsstest nicht extra für mich dir etwas anderes anziehen. Aber ich danke dir, diese Darth Vader Jogginghose hat mich die ganze Zeit abgelenkt."

Ich verdrehte nur meine Augen und setzte mich neben ihm mit genügend Abstand hin und nahm den Laptop, der bei ihm war, an mich. "Sehen wir uns doch erstmal an welches Thema wir haben", schlug ich vor und versuchte wenigstens euphorisch zu klingen, obwohl ich es eigentlich nicht bin. Ich öffnete die E-Mail die ich bekommen hatte und Erleichterung fuhr durch meinen Körper. Es war zum Glück ein leichtes Thema, das nicht viel Vorbereitung brauchte. "Wiederholung des Quaders und Rechteckes", sagte ich und schaute von meinem Laptop auf. Er seufzte und nahm mir den Laptop aus den Händen. "Steht da noch was?" Fragte er und schaute sich die E-Mail an. Außer, dass das Thema stand da noch ein halbherziges "Viel Spaß" am Ende der E-Mail. Ja danke! Das brachte es jetzt!

Genervt seufzten wir gleichzeitig auf. "Machen wir uns an die Arbeit. Ich hab nicht vor die ganze Nacht hier zu bleiben", gab Nick von sich. "Ach so na dann geh lieber. Ich hab kein Bock die ganze Zeit dein Rumgenörgel zu hören", sagte ich und holte einen Stift aus meiner Tasche heraus. "Je schneller, desto besser", war mein Motto. "Du kannst von Glück reden, dass ich überhaupt gekommen bin", sagte er und holte ebenfalls ein Stift aus seiner Tasche. "Soll ich jetzt auf die Knie gehen? Ohh der heilige Nick ist zu mir nach Hause gekommen!" Rief ich und lachte auf, bevor ich den Laptop wieder an mich nahm, um die Formeln, die wir für unser Referat brauchte, auf zu schreiben. "Du kannst mich mal", gab Nick von sich und riss den Laptop wieder an sich um die Formeln abzuschreiben. "Aha", gab ich nur von mir. Ich würde jetzt nicht ausrasten! Aber wer dachte er wer er war? Dieser Typ brachte mich zur Weißglut!

Wir hatten gesagt wir würden uns nur heute treffen um es zu planen. Morgen würde jeder seinen eigenen Part üben und dann vortragen. Wir hatten beide keinen Nerv uns nochmal zu treffen. Glaubt mir wenn ich euch sage, dass er mehr als anstrengend war. Na ja anstrengend nicht wirklich, er war einfach nur nervig. So nervig war ja nicht mal Brendon.

"Hast du ein Bier da?" Fragte er nachdem wir ungefähr eine Stunde am Referat arbeiteten. "Ja im Kühlschrank", murmelte ich und versuchte mich zu konzentrieren. "Willst du auch eins?" Fragte er. "Ja, gib her."

"Ma'am trinkt Bier? Sowas machen Streber nicht!" Sagte er tadelnd und reichte mir das kühle Bier. Ich trank wirklich nicht häufig, doch manchmal wenn ich mit meinen Freundinnen hier die Zeit verbringe, könnte mal dazu kommen, dass ich ein oder zwei Bier trank, doch das kam auch eher seltener vor. Ich vertrug Bier nicht so wirklich. Doch gerade war mir das mehr als egal.

Ich wollte ihm beweisen, dass ich sehr wohl trinken kann. Also nahm ich die Flasche zwischen die Lippen und trank mehrere Schlucke herunter. "Wow komm runter! Wir müssen noch ein Referat zu Ende bringen", gab er von sich und setzte sich wieder hin. Aus zusammengekniffenen Augen sah ich ihn an und trank absichtlich noch ein paar Schlucke. Er sah mich grinsend an "Hab schon verstanden", sagte er.

Wir versuchten uns wieder zu konzentrieren, doch das wollte nicht so wirklich klappen. Aus dem ersten Bier wurde schnell das zweite. Ehrlich gesagt konnte man mich schon nach dem ersten Bier als betrunken erklären. Doch ich versuchte es zu vertuschen indem ich einfach nur das nötigste sagte um bloß nicht zu lallen. Wie konnte man schon nach einem Bier lallen? Nick schien es noch sehr gut zu gehen. Ehrlich gesagt, lockerte sich seine Stimmung immer mehr.

Er machte sogar Späße, die auch mal lustig waren. Wir kamen mit dem Referat eher schleppend voran, dafür kamen wir mit unseren Streitereien über alles Mögliche weiter. "Ach komm schon One Direction? Ist das dein Ernst?" Fragte er stöhnend und fuhr sich durch sein Gesicht. "Ja das ist mein vollkommener Ernst", brachte ich heraus und lachte auf als er leicht vom Stuhl fiel. Mittlerweile war das dritte Bier schon weg und ich war mir nicht ganz sicher ob ich noch rational denken könne. Eher nicht. Wie es aussah war Nick auch nicht mehr wirklich nüchtern, was mich freute. So war ich nicht mehr die einzige.

"Wie spät ist es denn?" Fragte Nick und streckte sich. "Ich bin mir nicht ganz sicher", sagte ich und schaute mit zusammengekniffenen Augen zu unserer Küchenuhr. "Der große Zeiger ist auf der 12 aber ich finde den kleinen Zeiger nicht", brachte ich hervor. "Bist du dumm?" Fragte er und beugte sich fast um den ganze Tisch herum um die Zeiger an der Uhr zu erkennen. "Der kleine Zeiger ist doch auf der 9", sagte er und zeigte auf die Uhr. "Ja, ja Besserwisser!" Sagte ich und lehnte mich zurück an meinem Stuhl. Komischerweise kam ich ihm ziemlich nahe. Gesicht an Gesicht.

"Geh mir mal aus der Sonne!" Sagte ich und drückte sein Gesicht weg. "Hier ist nicht mal eine Sonne, Dumfbacke!" Beschwerte er sich und schubste mich. Leider verlor ich zu sehr den Halt und konnte mich nicht mehr halten und fiel vom Stuhl und landete mit dem Po am kalten Boden. "Du Bastard!" Schrie ich und rieb mir meinen Arsch.

Der Arsch, der auf dem Stuhl saß, lachte lauthals los und stand langsam auf. "Wow das Kätzchen kann fauchen", bemerkte er und reichte mir seine Hand. Da mir ziemlich schwindelig war und ich wahrscheinlich Schwierigkeiten hätte wieder ohne Hilfe aufzustehen, ließ ich mir von ihm wiederwillig aufhelfen. Gereizt nahm ich seine Hand und stand auf. "Du nervst", sagte ich und rollte meine Augen. "Soll ich dir zeigen wie ich nerven kann?" Fragte er und strich mir über meinem Rücken.

Seine Berührungen jagten mir einen Schauer über meinem ganzen Körper und das passierte widerwillig. Ich wollte mich von ihm losreißen, doch bevor hielt mich weiter fest und ich wehrte mich nicht mehr. "Lass mich", sagte ich, doch selbst ich erkannte, dass das eine Lüge war. Ich wollte mehr von seinen Berührungen. Ich möchte ihn küssen.

Mein Gehirn schaltete sich ab, wahrscheinlich wegen dem Alkohol. Ich beugte mich näher an ihn heran, doch traute mich trotz des Alkohol im meinem Körper nicht weiter zu gehen. Den letzten Schritt überließ ich ihm. Ich möchte, dass er entschied ob wir es auch wirklich tun sollten. Er beugte sich herunter und legte seine Lippen auf meinem. Ihm lag nichts daran vorsichtig zu sein. Seine Küsse waren fordernd, doch das störte mich nicht.

Ich wusste nicht warum, doch ich ließ mich gehen und schlang die Arme um seinen Hals um ihn bei mir zu behalten. Er packte mich am Po und hob mich auf den Tisch. Blätter und Stifte fielen zu Boden, doch das war uns egal. Unsere Küsse wechselten von Fordernd zu Leidenschaftlich. Seine Lippen waren weich und umschlossen meine als würden sie für einander gemacht. Ich konnte von dieser Wucht unserer Berührungen im Moment nicht genug bekommen. "Wo ist dein Zimmer?" Fragte Nick zwischen zwei Küssen. Ich wollte nicht sprechen, deswegen löste ich mich wiederwillig von ihm und zog ihn hinter mir her.

Ich hatte ja keine Ahnung was diese Nacht zwischen Nick und mir alles ändern würde. An viel konnte ich mich nicht mehr erinnern, doch von dem was ich noch wusste, war dass es trotzdem einer der schönsten Nächte für mich war.

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kknina






Mein Chef und unser BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt