Der Vater und der Sohn

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Er lächelte leise und zog mich zu sich. Ich vergrub meinen Kopf an seine Brust und ließ den Tränen freien lauf. Es waren Tränen der Freude und Tränen der Erleichterung. "Für den Bastard finden wir schon eine Lösung" hörte ich ihn sagen, bevor er mich am Scheitel küsst und mich fester an sich zog.

Ich nickte und setzte mich etwas auf. "Hauptsache du bist bei mir" meinte ich. Für einen Moment sah er mich an, nickte nur und zog mich wieder an sich.

"Und was genau machen wir jetzt? " fragte ich ihn ein wenig später als wir es uns vor dem Fernseher mit einer Pizza gemütlich machten. Nick verdückte nach ein paar Minuten schon mehr als die Hälfte der Pizza und ließ mir nur noch einen kleinen Teil übrig. Entschludigend sah er mich an als er meinen entsetzten Blick sah der auf den fast leeren Pizza Karton lag.

"Also, was machen wir jetzt?" fragte ich und sah ganz vom Pizza Karton auf und in die warmen, braunen Augen, die ich so liebte. Langsam kaute Nick den Rest seines Pizzastücks und schluckte alles mit Wasser runter, bevor er mich wieder ansieht. "Wir essen weiter..." meinte er dann zögernd und ließ es wie eine Frage klingen. "Ich meine nicht die Pizza, Nick." sagte ich schließlich augenrollend, doch rückte näher an Nick heran, nahm den Pizzakarton, der zwischen uns war weg und legte ihn auf den kleinen Tisch vor uns und meinen Kopf auf seine Schulter.

Er zuckte nur die Schultern und legte beide Arme um mich. "Ich weiß, es ist wahrscheinlich nicht die beste Idee, doch er ist der Einzige der die Firma retten kann." meinte er und sah auf seine Hände, die mit einer meiner Hände spielten.

"Wen meinst du?" fragte ich etwas irritiert.

Verlegen räusperte er sich und sah mich entschuldigen an bevor er sprach. "Meinen Vater." Seine Miene verhärtete sich und seine Hände balten sich zu Fäusten. Ich atmete schwer aus. "Bist du dir sicher, dass du ihn das alles sagen willst?" fragte ich. Nun war er, der irritiert auf sah. "Keine Beschwerde darüber, dass ich meinen ach so tollen Vater reinziehe?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, Nick egal was für eine Entscheidung du trifft, ich stehe dir zur Seite. Wenn es das ist was du willst, dann ist das okay" sagte ich und fuhr mit meiner Hand über seine Wange. Er nahm meine Hand in seine und drückte mir schnell einen Kuss auf die Hand. "Danke, Baby." Sachte schüttelte ich den Kopf. "Nicht dafür" sagte ich zwinkerte ihm zu und stand dann auf.

Nicks Pov:

"Wohin gehst du?" fragte ich und setzte mich auf und zog sie an der Hüfte wieder zu mir so, dass sie zwischen meinen Beinen stand und sah zu ihr auf. Ihre Augen sprühten nur vor Freunde und ich war froh, dass ich derjenige war, der sie glücklich machte.

"Ich muss Jace abholen" sagte sie. "Ich habe ihn zu Chloe gebracht bevor ich hier her gekommen bin"

"Kommt ihr dann wieder hier her?" fragte ich und stand ebenfalls auf. Sie schüttelte den Kopf. "Es ist schon spät, Jace muss morgen zum Kindergarten und ich muss mir einen Job suchen" meinte sie und schmiegte sich an mich. "Arbeite doch wieder in der Firma" schlug ich vor. Sie war echt gut als meine Assistentin und erledigte alles so wie es auch sollte. Für die Firma war sie ein Geschenk...und für mich auch.

Doch sie schüttelte den Kopf. "Lieber nicht. Dein Vater mag mich nicht besonders" meinte sie. Ich schnaubte. "Ich gebe einen Dreck darauf ob mein Vater dich mag"

"Außerdem wäre ich keine Hilfe. Wir würden uns gegenseitig ablenken und weißt du, ich würde meine Arbeit vernachlässigen" warf sie mit Argumenten um sich.

Ich nickte nur, doch glaubte ihr kein Wort. "Und jetzt der wahre Grund?" fragte ich und tippte ihr spielerisch an ihre kleine Nase, was dazu führe, dass sie ihre Nase rüpfte, was echt süß aussah.

"Ich denke einfach, dass es gut zwischen uns ist, wie es im Moment ist. Ich möchte einfach nicht noch mehr Streit" meinte sie nur und hielt sich an meinem T-shirt fest.

Ich schüttelte lächelnd den Kopf. "Ist unsere Beziehung so ein hoffnungsloser Fall?"

Sie sah mich an und verdrehte ihre Augen. "Du weißt das meine ich damit nicht. Nur es ist alles so neu zwischen uns und ich möchte es richtig machen" meinte sie und ging Richtung Flur um Jacke und Schuhe wieder an zu ziehen. Ich folgte ihr einfach.

"Und wo willst du dich bewerben?" fragte ich. Ich konnte sie ja schlecht zwingen wieder als meine Assistentin zu arbeiten...

"Schreib mir einfach ein gutes Zeugnis den Rest schaff ich schon" meinte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste mich bevor sie von mir loslässt und ging.

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Früh morgens war ich schon am Büro meines Vaters in der Firma. Ich sah ein, dass er mehr Ahnung hatte als ich was sowas anging, also war er auch der Einzige der unsere Firma retten konnte. Ich klopfte nicht, sondern drückte die Türklinke einfach runter und betrat das Büro. Mein Vater saß am Schreibtisch und war von Unterlagen umgeben. Kurz sah er dessentriert auf, bevor er sich wieder an die Arbeit machte. "Haben deine Mutter und ich dir nicht beigebracht zu klopfen?" fragte er schließlich. "Ich muss mit dir reden" meinte ich und setzte mich auf einen der beiden Stühle gegenüber von ihm. "Und was ist so wichtig, dass du deine Arbeit vernachlässigst? Ich habe dir nicht so einen großen Anteil an der Firma gegeben, damit du faul rumsitzt"meinte er.

"Wenn du mir nicht zuhörst wird es bald keine Firma geben in dem du und ich arbeiten können, Charlie" sagte ich sichtlich um einen ruhigen Ton bemüht. Er sah nun ganz auf und legte sogar seinen Kuli zur Seite. Das hieß wohl ich hatte seine volle Aufmerksamkeit.

Und dann erzählte ich von Ian und seinem Vater. Mia ließ ich dabei so gut ich konnte raus. Ich erzählte alles was ich wusste bis alles gesagt war. Mein Vater lehnte sich zurück und sagte nichts als ich mit reden fertig war. "Nur um das klarzustellen: Ian will unsere Firma zerstören?" hackte er nach. Ich nichte nur.

Sekunden sagte er nichts mehr, doch dann fing er auf einmal an zu lachen. "Mein Junge, weißt du wie viele unsere Firma am Boden sehen wollen? Ian und sein Vater sind nicht die einzigen, aber es überrascht mich auch keineswegs, dass sie unsere Firma vom Thron stoßen wollen." brachte er schließlich heraus.

"Und was soll das heißen? Was wirst du dagegen tun?" hackte ich weiter nach. Mein Vater seufzte bevor er den Stift wieder an sich nimmt und sich wieder an die arbeit machte. "Ich kümmere mich darum, mein Sohn. Du kannst jetzt gehen"

"Nein, ich gehe nirgendwohin, bevor du mir nicht gesagt hast, was du tun wirst. Wirst du überhaupt etwas dagegen tun häh? Oder interessiert es dich nicht mal wenn ich dir etwas sage. Nimmst du es überhaupt ernst wenn ich mit dir rede?!" fragte ich und stand dann sichtlich angepisst auf. 

"Wenn ich sage, dass ich mich darum kümmern werde, dann werde ich mich darum kümmern und jetzt mach dich wieder an deine Arbeit Nick. Diese Firma wird nicht untergehen."

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Mias Pov:

"Und was hat er gesagt?" fragte ich Nick als er gefolgt von mir die Küche der Villa meiner Großeltern betrat.

Ich sollte mir echt mal ein Apartment mieten...

"Er kümmert sich darum, was auch immer das heißen soll" sagte er Schulter zuckend. "Und nun: Wo ist mein Sohn? Jace, Kumpel bist du da?!" rief er.

"Daddy!" hörte ich Jace von oben. Verständlicherweise hatte er seinen Dad vermisst und kam auch die Treppe runter gerannt und sprang förmlich in Nicks Arme. "Na, Kumpel, wie geht es dir?" fragte er Jace. "Hab dich vermisst" sagte Jace nur und schmiegte sich an Nick. 

"Ich dich auch, Kleiner."

Es war schön sie so zu sehen. Glücklich und zufreiden.

"Tja mich hat wohl niemand vermisst" meinte ich und seufzte gespielt traurig auf. Ich hörte von beiden Protest und Nick zog mich an meinem Handgelenk zu ihm und Jace rüber.

Zum ersten Mal fühlte sich dies vollkommen wie eine Familie an.

Mein Chef und unser BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt