~18~

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''Genau, denn wir erwarten ein Kind!'' schließt Mark die Rede. Mein Mund bleibt offen stehen. In meinem Hals ist ein Kloß und ich fühle mich, als müsste ich mich übergeben. Ich spüre, wie ich die nächste Panikattacke bekomme. Sofort springe ich auf und laufe vom Strand über die Wiese und hinter ein paar Bäumen her zum kleinen Segelhafen. Dort falle ich auf einen Bank und lege mein Gesicht in meine Hände. Mein Körper bebt und ich schluchze laut auf. Die Tränen fließen über meine Wangen und in meiner Brust macht sich ein beklemmendes Gefühl breit. Meine Mutter ist schwanger, von einem anderen Mann als meinem Vater. Ich kann es nicht fassen. Wie kann sie mir so etwas antun? ''Annie.'' höre ich leise Lukes Stimme neben meinem Ohr. Er setzt sich neben mich und zieht mich auf seinen Schoß. Ich lege meinen Kopf an seine Brust und lasse alles raus. ''Warum? Was habe ich falsch gemacht?'' schluchze ich und kralle meine Hände in Lukes Rücken. ''Du hast gar nichts falsch gemacht Annie.'' flüstert Luke in meine Haare. ''Warum passiert mir dann immer so eine Scheiße?'' ich bin wütend und traurig zu gleich und es tut mir unendlich leid, dass Luke das alles abbekommt. ''Ich weiß es nicht Süße.'' ''Und das soll mir weiterhelfen?'' schreie ich meinen Freund an. ''Nein. Aber ich habe keine Ahnung, was ich sagen oder machen soll...'' Ich höre, dass er traurig ist, aber kann meine Wut nicht zügeln. ''Ach und du glaubst ich weiß, was ich jetzt machen soll? Mein Leben ist zerstört!'' brülle ich weiter, immer noch fließen Tränen über meine Wangen. Luke sagt gar nichts mehr, sondern streichelt einfach nur meinen Rücken.

Nach einiger Zeit fragt Luke leise: ''Annie, sollen wir nach Hause fahren?'' Ich nicke und Luke steht auf und nimmt mich auf den Arm. Vorsichtig küsst er mich, doch ich erwidere den Kuss nicht. Ich bin gerade nicht in der Stimmung dazu. Trotzdem genieße ich die Wärme, die von seinen Lippen ausgeht. Wir gehen am Strickland House vorbei und ich höre, wie drinnen alle fröhlich feiern. Luke setzt mich auf den Beifahrersitz und fährt los. Nach einiger Zeit entschuldige ich mich leise und immer noch unter Tränen: ''Es..tut mir so leid Luke. Du bekommst alles ab, meine ganze Wut und meine schlechte Laune. Dabei bist du die Person, die es am wenigsten verdient hat. Du bist die Person, die ich am meisten liebe. Es tut mir so leid.'' traurig sehe ich auf die Straße. ''Annie, guck mich an.'' sagt Luke und hält am Straßenrand. Ich sehe auf und blicke in die wunderschönen blauen Augen meines Freundes. ''Ich liebe dich Annie. Und ich weiß, wie scheiße im Moment alles ist. Es ist okay.'' flüstert er. Ich schlucke und will wegsehen, doch Luke ist schneller und legt seine Finger um mein Kinn. ''Guck nicht immer weg, Süße. Alles ist gut. Ich bin da und ich bleibe da. Ich liebe dich so sehr.'' Eine dicke Träne läuft über meine Wange und plötzlich spüre ich Lukes weiche Lippen an der Stelle, wo eben noch ein Tropfen war. Sofort muss ich lächeln. ''Ich liebe dich Luke.'' flüstere ich. Sanft drücke ich meine Lippen auf seine.

depressed. l.h. (Teil 1)Where stories live. Discover now