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Als mein Wecker klingelt, wache ich auf. Heute gehe ich wieder zur Schule und bin eigentlich ziemlich froh darüber. Die letzte Woche war zwar wunderschön, aber ich vermisse Luke jeden Tag mehr und ich hoffe, dass die Schule mich ein wenig ablenken wird. Luke hat mir gestern Abend viel Spaß gewünscht und auch ich habe ihm einen wunderschönen Tag gewünscht, denn heute ist das erste Konzert der Tour mit One Direction. Um halb acht steigen Liz und ich ins Auto und fahren zur Schule. Auch sie muss jetzt wieder arbeiten.

Als ich über den Flur gehe merke ich, wie alle mich ansehen und dann mit ihren Freunden tuscheln. Ein seltsames Gefühl macht sich in mir breit, aber ich versuche es so gut es geht zu ignorieren. Schnell gehe ich in meine Klasse, mit der Hoffnung das komische Gefühl loszuwerden. Doch genau das Gegenteil passiert. Kaum bin ich im Raum, dreht Emma sich um und ruft: ''Psycho-Girl ist da!'' Was? Ich traue meinen Ohren nicht. Die ganze Klasse bricht in großes Gelächter aus. ''Oh shit! Ich sollte mich verstecken!'' schreit Nico. Zum Glück kommt in dem Moment unsere Lehrerin und alle setzen sich auf ihre Plätze. ''Hi'' flüstere ich zu Emma. ''Warum redest du überhaupt mit mir?'' fragt sie schnippisch. ''Was?'' ''Du bist so naiv.'' lacht sie. Ich schließe meine Augen und atme tief durch. ''Was ist los mit dir?'' frage ich verwundert. ''Was mit mir los ist? Ich habe es satt, mit dir befreundet zu sein. Ich habe allen die Wahrheit gesagt.'' ''Was für eine Wahrheit?'' ich habe einen Kloß im Hals. ''Dass du deinen Vater selber umgebracht hast, weil du krank bist.'' sagt Emma höhnisch. Ich springe auf und entschuldige mich bei meiner Lehrerin. Weinend laufe ich zur Toilette und schließe mich ein. Ich sinke auf dem Deckel in mich zusammen und lasse die Panikattacke tun, was sie tun will. Mein Körper zittert und ich fühle mich eingeengt. Ich halte es in der kleinen Kabine nicht mehr aus. Deshalb schließe ich die Tür wieder auf und stürze aus der Toilette. Ich renne nach draußen und setze mich auf eine Bank. Nach zehn Minuten habe ich mich wieder beruhigt und gehe zurück zu meiner Klasse. Ich kann jetzt nicht aufgeben. Ich werde meiner ehemaligen Freundin nicht ihren Triumph gönnen. Sie hat mein Leben jetzt endgültig zerstört, aber wenigstens nach außen kann ich stark wirken.

In der Pause sitze ich alleine auf einer Bank im Gebäude und lasse mir fiese Kommentare gefallen. Mein Körper ist taub. Ich fühle nichts und bin noch nicht einmal verletzt. Zu tief ist der Schock, dass meine einzige Freundin in der Schule mich von Anfang an verarscht und verraten hat. Wie kann sie nur solche Lügen über mich verbreiten? Plötzlich kommt mir ein schlimmer Gedanke: Was ist, wenn Luke nichts anderes macht? Scheiße! Warum denke ich so etwas? Ich sollte ihm vertrauen und eigentlich tue ich das auch, aber Emmas Aktion hat alles Vertrauen, dass ich in mir trage zersplittert. Ich stehe auf und nehme mir meine Tasche. Langsam verlasse ich die Schule und gehe nach Hause. Dort steige ich in Lukes Auto und fahre los. Obwohl ich noch keinen Führerschein habe mach ich mich auf den Weg zur Bucht, in der Luke und ich so viele wunderschöne Tage verbracht habe. Ich schreibe Luke, dass ich ihn brauche und sofort ruft er mich an. Gerade will ich mein Handy auf Lautsprecher machen und es ablegen, da merke ich, dass ich von der Straße abkomme. Ich versuche noch, umzulenken, doch es funktioniert nicht. Ich schreie los und höre noch, wie Luke besorgt fragt: ''Annie, ist alles okay? Annie?'' Dann wird alles schwarz.

***Hi or Hey***
Ich werde die nächsten Tage nicht unbedingt jeden Tag updaten, weil ich einen "Plan" habe ***

depressed. l.h. (Teil 1)Where stories live. Discover now