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Dieses Kapitel widme ich meiner Schwester @frostkuss1 , da sie es sehr gerne mag und ich sie ganz doll lieb habe❤

Als ich aufwache, werde ich von hellem Licht geblendet. Verwirrt sehe ich mich um und merke, dass ich im Krankenhaus bin. Plötzlich kommen alle Erinnerungen wieder: Wie Emma mich verraten hat, wie ich die Schule verlassen habe und zur Bucht fahren wollte und auf dem Weg Luke geschrieben habe und wie ich von der Straße abgekommen bin. Die Zimmertür öffnet sich und Calum steckt seinen Kopf durch den Spalt. Seine Augen sind gerötet und er sieht fertig aus. Warte mal, sollte er nicht eigentlich auf Tour mit One Direction sein? Oder bin ich schon so lange im Krankenhaus? ''Hi'' flüstert Calum. ''Hi'' antworte ich genau so leise. Er setzt sich an mein Bett und eine Träne läuft über sein Gesicht. ''Wie lange habe ich geschlafen?'' frage ich. ''Zwei Wochen.'' ''Fuck. Wo ist Luke? Warum bist du hier? Was ist passiert? W-'' ''Shh Annie. Du bist gerade erst aufgewacht.Wir haben die Tour nach dem ersten Konzert abgebrochen, um zu dir zu kommen. Luke ist gerade von Liz abgeholt worden. Er sitzt seit zwei Wochen an deinem Bett und weint. Er isst nicht, schläft nicht und trinkt nur wenig.'' ''Scheiße..'' murmele ich. ''Kann man so sagen. Annie warum?'' ''Was warum?'' frage ich verwirrt. ''Warum bist du vor den verdammten Baum gefahren? Warum hast du nicht vorher mit Luke telefoniert?'' ''Ich weiß nicht einmal, dass ich vor einen Baum gefahren bin. Ich weiß nur noch, dass ich von der Straße abgekommen bin..dann ist alles schwarz-'' ''Warte! Du bist von der Straße abgekommen? Du wolltest dich gar nicht umbringen?'' ''Was? NEIN! Niemals! Warum sollte ich das tun wollen?'' ''Luke hat sich verrückt gemacht. Er hat sich die Schuld für alles gegeben.'' ''Scheiße! Ich muss ihn sehen!'' sage ich laut. ''Soll ich anrufen?'' ''Ja'' hauche ich. Calum holt sein Handy aus seiner Jackentasche und ruft bei Liz an. ''Hi..ja sie ist wach. Sie möchte Luke sehen...Würde das gehen?...Kann er bestimmt...Okay, bis gleich.'' Er legt auf und wendet sich mir zu: ''Liz bringt ihn. Die beiden waren noch nicht einmal zu Hause. Aber Luke müsste heute Nacht hier bleiben. Sie muss nach Hause.'' ''Kein Problem.'' Tränen steigen mir in die Augen. Gleich werde ich meinen Freund wiedersehen. Und er denkt, dass ich mich umbringen wollte. ''Annie?'' unterbricht Calum meine Gedanken. ''Ja?'' ''Erschreck dich nicht. Luke sieht schrecklich aus. Er ist komplett fertig.'' ''Es tut mir so leid..'' Ich bekomme ein schlechtes Gewissen. ''Mach dir jetzt keine Gedanken Annie. Das macht nichts rückgängig.'' ''Du hast recht...'' Plötzlich fällt mir etwas ein: ''War Mama da?'' frage ich meinen besten Freund. Er zögert. ''Nein'' antwortet er dann niedergeschlagen. ''Habe ich mir gedacht...'' gebe ich zu. Es klopft an der Tür. ''Herein'' sage ich und mein Herz beginnt wie wild zu schlagen. Langsam öffnet sich die Tür und Liz kommt hinein. Hinter ihr geht Luke, auf ihren Arm gestützt. Ich bekomme einen Schreck. Er sieht schrecklich aus: Sein Gesicht ist eingefallen, seine Augen gerötet und matt. Er hat abgenommen und seine Haare sind nicht gestylt wie sonst. Sie liegen wirr auf seinem Kopf. Er hat nicht einmal die Kraft, alleine zu gehen. Ich kann nichts tun, die Tränen kommen einfach so.

Liz führt Luke an mein Bett und kaum hat sie ihn losgelassen, sackt er in sich zusammen und auf mich. Ich ziehe seinen Oberkörper auf mich, sodass sein Kopf auf meiner Brust liegt. Dann schlinge ich meine Arme um ihn und drücke meinen Freund an mich. Tränen fließen über meine Wangen und in seine Haare, doch es interessiert mich nicht. Das einzige, was wichtig ist, ist Luke, der weinend auf mir liegt. Langsam versucht er, seine Arme um mich zu legen, aber er ist zu schwach. Er gibt auf und lässt seine Hände neben meinem Bauch liegen. Liz küsst meine Wange und flüstert ein ''Ich liebe dich''. Dann verabschiedet sie sich und verlässt mein Zimmer. ''Ich werde jetzt auch mal gehen, aber ich komme morgen Vormittag wieder. Pass auf euch auf.'' sagt er leise und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. ''Hab dich lieb.'' flüstere ich. ''Ich dich auch. Bis morgen.'' Dann verlässt auch er mein Zimmer und Luke und ich sind alleine. Vorsichtig streiche ich über seinen Rücken und erschrecke, denn ich spüre jeden seiner Wirbel ganz genau. Er hat noch mehr abgenommen, als ich erst dachte. Seine Atmung wird ruhiger und ich merke, wie er immer schwerer wird. Irgendwann höre ich leises Schnarchen aus seinem Mund und weiß, dass er eingeschlafen ist. Ich küsse seine Haare und flüstere: ''Es tut mir so leid.'' Dann füge ich hinzu: ''Ich liebe dich.'' Ich weiß, dass er es nicht hört, aber es ist mir egal.

depressed. l.h. (Teil 1)Where stories live. Discover now