Rette Mich || Larry

11

Ich sah auf den Busplan. Fuck! Der nächste Bus würde erst in einer halben Stunde kommen. In solchen Momenten hasste ich es so sehr, dass ich in einem Dorf wohnte, wirklich.

Wenn ich nach Hause laufen würde, wäre ich wahrscheinlich um dieselbe Uhrzeit da wie der Bus ankommen würde. Was machte ich denn jetzt?

,,Louis?"
Ich drehte mich um und erblickte Kathi, die am Türrahmen des Gasthauses stand.
,,Was ist los?"
,,Ich muss dringend nach Hause und der bescheuerte Bus kommt erst in einer halben Stunde...!"

,,Ich kann dich fahren."
,,Du bist mit dem Auto hier?"
,,Ja, meine Eltern meinten, dass ich es dann hier stehen lassen soll, wenn ich was getrunken habe, aber du hast Glück. Noch bin ich absolut nüchtern."

,,Danke! Du rettest mir mein Leben!", rief ich erleichtert aus.

Kathi lachte und lief auf die Straße gegenüber, wo sie auf einen kleinen roten Renault Twingo zusteuerte.

Ich fand, das Auto passte zu ihr. Ich ging auf die andere Seite und stieg auf der Beifahrerseite ein.

Sie drehte die Heizung hoch (Gott sei Dank!) und drehte das Zündschloss.

,,Okay, dann sag mir mal deine Adresse." und tippte an dem, bereits im Auto eingebauten, Navigationsgerät rum.

,,Fichtenstraße 28.", murmelte ich, woraufhin Kathi nickte und die Adresse in das Navi eingab.

,,Na dann, los!", kam es von ihr enthusiastisch und sie fuhr vorsichtig aus der Parklücke raus.

,,Stört es dich, wenn ich Musik anmache?", fragte sie mich und sah mich vorsichtig von der Seite her an.

,,Nein, natürlich nicht", lachte ich, ,,Mach du nur."

Sie nickte und es ertönte ein Lied aus den Lautsprechern, das mir entfernter Weise bekannt vorkam.

,,This time I'm ready to run. Escape from the city and follow the sun. 'Cause I wanna be yours. Don't you wanna be mine?"

,,Von wem ist das?", fragte ich Kathi, die gerade an einer roten Ampel anhielt.
,,One Direction.", erwiderte sie und sah mich dabei argwöhnisch aus den Augenwinkeln an.
,,Oh.", kam es von mir. Sie war also ein Boybandfreak. Nicht das ich das schlimm fand, da waren mir zum Teil Justin Bieber Fans (wie meine Schwester) einen Ticken schlimmer - aber war wahrscheinlich alles nur Geschmackssache. Und je nach Fan war der jeweilge Grad denke ich, auch unterschiedlich zu bewerten.

,,Sind nicht schlecht.", erwiderte ich, woraufhin Kathi überrascht die Augenbrauen hochzog.
,,Du magst sie?"
,,Sagen wir's mal so. Ich habe nichts gegen sie... Wie heißt eigentlich der mit den Locken nochmal?"
,,Hale."
,,Ach jaaaa. Und die anderen?"
,,Larry, Logan und Nate."
,,Waren die nicht mal zu fünft?"
Kathi nickte knapp.
,,Zac."
,,Hmm..."

Die gesamte restliche Fahrt über redeten wir einbisschen über diese Boyband, die laut Kathi so viel toller als alle anderen davor war und deren Mitglieder 'Hale' und 'Larry' sie voller Begeisterung shippte oder wie man das nannte. Anscheinend war sie der Meinung, dass deren Management ein Haufen geldgierieger homophober Dreckskerle war, die den beiden unterband öffentlich ihre gegenseitige Liebe zu zeigen. Ob ich ihr das ganz glauben sollte, wusste ich nicht. Aber das die Menschen im Showbiz nur an ihr Geld dachten, war mir an sich nichts neues. Deswegen konnte es auch durchaus stimmen. Ich hatte aber auch selbst mal einen kleinen Artikel gelesen, wo vermutet wurde, dass die beiden Bandmitglieder eine heimliche Beziehung untereinander hätten, aber wenige Wochen später hieß es wieder einer von ihnen hätten eine Freundin. Ich war zu verwirrt gewesen und hatte mich dann auch nicht länger mit beschäftigt.

Jedoch musste ich Kathi schwören mir sogenannte Proofvideos anzugucken. Ich versprach es ihr.

Kurz darauf hielt sie auch schon vor meiner Haustür.

,,Willst du vielleicht mit rein kommen?"
Immerhin wusste sie ja das mit Harry jetzt sowieso.
Aber sie schüttelte den Kopf.
,,Nein, ich muss zurück und auf meine Freundinnen aufpassen."
Ich nickte.
,,Okay, dann danke fürs Fahren." und stieg aus den Wagen.
,,Gern geschehen."

,,Man sieht sich!", rief ich ihr zu und winkte noch kurz, bevor ich mich dann zu meiner Haustür umdrehte und ich hörte wie Kathis Autoreifen über den Schnee knirschen, während sie wieder zurückfuhr.

Nachdem ich den Schlüsselbund in unsere Schlüsselschüssel gelegt hatte, rief ich durch das ganze Haus: ,,Fizziiiie?!"
Sie kam aus der Küche auf nich zugelaufen.

,,Da bist du ja endlich!"
,,Er ist immer noch nicht da?"
Fiz schüttelte den Kopf.

,,Fuck!"
,,Fluchen bringt uns jetzt auch nicht weiter, Lou..."
Ich sah sie mit bösem Blick an.

,,Hätte mich jetzt auch gewundert", erwiderte ich sarkastisch, ,,Bist du alleine Zuhause? Ist Lou mit den Kleinen weg?"
Lou war unsere Babysitterin.

,,Ja. Zayn ist ja jetzt mit Liam feiern"
Ach jaaaa, ,,und Lottie, Lou, Georgia, Opa und Oma sind mit den kleinen Zwillingen in der Stadt und Daisy und Phoebe haben noch eine Feier in der Grundschule - Mum wollte die beiden später abholen."

,,Wissen die anderen schon von Harry? Haben sie ihn überhaupt schon gesehen?"
Fizzie nickte.
,,Zumindest scheinen Mum und Dan Lou, Oma und Opa aufgeklärt zu haben, weil Oma hatte mir irgendwas von erzählt, dass der nette Junge mit den braunen Locken meinte, er ginge jetzt zur Schule. Das war fünf Minuten gewesen, bevor ich Zuhause war und da Harry auf unserer Schule geht, wusste ich, dass das nicht sein konnte. Ich wollte sie aber nicht in Panik versetzen und Lottie hielt es anscheinend auch für eine bessere Idee nichts zu sagen. Und Georgia kennt sich ja nicht mit unserem Schulsystem aus."

,,Hmm... Jaaa. Ich-"
,,Warum lasst ihr denn die Tür offen?", ertönte es hinter mir und ich wirbelte herum.

,,Harry.", hauchte ich nur.

Da stand er vor mir und hatte eine dunkelblaue Reisetasche vor seinen Beinen baumeln, die er mit seinen beiden Händen vor sich hielt.

,,Ich hoffe es ist nicht zu unhöflich, dass ich jetzt einfach noch Sachen von mir geholt habe, aber ich brauche ja auch Sachen zum Wechseln und falls ihr mich doch rausschmeißt - was ich durchaus verstehen kann - dann habe ich wenigstens immer noch-"

Ich ließ ihn garnicht mehr weiter ausreden, sondern stürmte einfach auf ihn zu und presste ihn fest an mich.

Gott sei Dank! Er war da.
Er war da und es ging ihm gut.

______

Désii xx

Zur Aufklärung:
Diese Geschichte lehnt sich ziemlich stark an mein eigenes reales an - was das drumherum zumindest angeht - und dann ist es halt passiert, dass auch One Direction, als Band, hier vorkommt. Selbst Kathi und Mara sind aus meinem Leben "entnommen" worden. xx

Jedoch solltet ihr wissen, dass Hale, Larry (ich konnte nicht anders ), Logan, Nate und Zac NICHT aussehen wie Harry, Louis, Liam, Niall und Zayn - Bei Hale, Larry und Co. habe ich bis jetzt noch keine Ahnung wie sie aussehen sollen, aber vielleicht kommt das ja noch, wenn ich mich dafür entscheide, dass sie eine größere Rolle in diese Geschichte bekommen, was ich allerdings bezweifle, da sie nicht eingeplant waren, als ich mich entschieden habe diese Geschichte zu schreiben, aber mal gucken - meine Figuren hören ja eh nie auf mich ._. XD

Und Harry ist wieder da! :3