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Ich wachte vor Harry auf.

Während die die Sonne langsam hinter dem Horizont auftauchte und den Himmel lilapink färbte, war ich am überlegen wie ich mit Harry umgehen sollte.

Die letzte Nacht kam mir ziemlich unreal vor - fast schon so als wäre es ein Traum gewesen.

Allerdings verrieten mir Harrys weißes T-Shirt und seine schwarzen Boxershorts am Ende unseres Bettes, dass dem nicht so war.

Verdammt!

Dementsprechend war Harry unter der Decke also auch nackt - immer noch.

Verzweifelt rieb ich mir mit meinen beiden Händen über mein Gesicht und versuchte Klarheit in dieses Chaos zu bekommen. Allerdings wusste ich absolut nicht wie.

Eins wusste ich allerdings mit Sicherheit und zwar, dass meine sexuelle Frustration fürs erste gestillt war.

In dem Moment drehte Harry seinen Körper zu mir und das Bettdecke rutschte etwas nach unten, sodass ich einen wunderschönen Blick auf den schwarzen Schmetterling hatte und ich die Ansätze seiner Bauchmuskeln erkennen konnte.

Heilige Maria Gottes. Ich konnte nur hoffen, dass ich auch weiterhin dem Verlangen Widerstand leisten konnte, nachdem ich heute Nacht eigentlich genug gesättigt sein müsste.

Aber er war auf eine so unwiderstehliche Art unglaublich anziehend und verzauberte mich so sehr, dass ich schreien könnte.

Allein meine Denkweise ließ mich gedanklich die Knarre an die Schläfe ansetzen.

Ich seufzte.

Harry schien immer noch im Tiefschlaf zu schlummern, allerdings bemerkte ich, wie mein Magen langsam grummelte.

Die Digitaluhr sagte mir an, dass es kurz vor acht Uhr morgens war. Dementsprechend ginge ich davon aus, dass das Frühstücksbüfett unten im allgemeinen Essenssaal bestimmt bereits geöffnet hatte, jedoch wollte ich Harry nicht alleine lassen. Also entschied ich mich dazu mir etwas bringen zu lassen.

Gesagt, getan.

Fünfzehn Minuten später klopfte es an der Zimmertür und ich stand auf, um dem Mann oder der Frau die Tür zu öffnen.

Nachdem ich mit der freundlichen Frau mittleren Alters etwas geplaudert hatte und das Essen, das auf einem silbernen Serviercewagen transportiert wurde, (ich hatte für Harry sicherheitshalber schon einmal mitbestellt) in die Küche bringen wollte, bemerkte ich wie Harry mich vom Bett aus stumm musterte.

Währenddessen hatte ich mir bereits einen Keks in den Mund gesteckt und sah bestimmt total dämlich aus, wie ich ihn damit überrascht ansah und dann auch noch sehr attraktiv wirkend durch den Keks: ,,Du bist schon wach?" nuschelte, woraufhin Harry nickte.

,,Gut, dass ich vorhin mitgedacht habe und alles zweimal bestellt habe." und fing an die silbernen Hauben von den Tellern zu nehmen und sie in die Küche zu bringen.

Nachdem ich auch das erledigt hatte, kam ich zurück und sah Harry forschend an, während er mich ebenfalls forschend musterte.

Er sah einfach so unschuldig aus. So unschuldig, dass mir die gesamte gestrige Nacht noch unwirklicher erschien.

Ich griff nach einem Glas für Harry und schüttete ihm Orangensaft ein.

Während wir beide dem leisen Plätschern vom Saft, der auf das Glas traf, zuhörten, fühlte ich mich merklich unwohl in dieser gespannten und geladenen Stille.

Ich war keinesfalls ein Mensch, der am Tag, nachdem er Sex gehabt hat, nicht über die vergangene Nacht reden konnte. Meine Güte!
Über diese Hemmschwelle war ich bereits mit vierzehn hinausgewachsen beziehungsweise hatte sie nie besessen, allerdings war es diesmal irgendwie anders. Es lag nicht daran, dass ich auf einmal doch Panik bekommen hatte über dieses Thema zu sprechen, jedoch lag etwas in der Luft, was ich nicht beschreiben konnte, aber deutlich mich oder uns daran hinderte etwas zu sagen.

Mittlerweile hatte ich das Glas fast bis zum Rand mit Saft gefüllt und reichte dieses vorsichtig zu Harry.

Um die Stille doch irgendwie endlich zu unterbrechen (ich meine wir konnten ja schon unser beider Atem hören...), räusperte ich mich.

Dabei ließ ich das Glas los, weil ich davon ausgegegangen war, dass Harry dieses bereits fest gefasst hatte, stellte jedoch im nächsten Moment fest, dass ich falsch lag und so kam es wie es kommen musste.
Sowohl Harry als auch ich reagierten zu langsam und das Glas entglitt unseren hektisch greifenden Fingern und fiel mit einem leichten dumpf auf die schneeweiße Bettdecke und die orangene Flüssigkeit verbreitete sich fröhlich über den unschuldig wirkenden Stoff.

Bei dem Fall des Glases waren einige Spritzer des Saftes hochgeschossen und hatten dabei Harrys Gesicht getroffen.

Ich weiß nicht warum, weil eigentlich waren es nur kleine unscheinbare Einzelne Tropfen, die niemand bemerkt hätte, trotzdem brach ich bei dem Anblick in Gelächter aus.

Ich konnte mich einfach nicht zurückhalten; wie damals als Harry halbnackt gegen unsere Küchentür gelaufen war.

Vielleicht war es auch einfach ein unterbewusster Mitthelfer, der die Situation lösen wollte. Was auch immer es war, ich war gerade äußerst dankbar für.

Und diesmal stimmte Harry sogar mit in mein Lachen ein.

Mit Tränen in den Augen sah ich ihn an und hickste: ,,Ich geh mal ein Handtuch oder Küchenrolle oder sowas holen und du kannst dich ja währenddessen anziehen, damit wir das Bett abbeziehen können und dann können wir ja mal gucken, was wir heute so machen wollen"

Ich zwinkerte Harry zu und ging im Bad und in der Küche nach Dingen suchen, die dabei helfen könnten, das gröbste aus der Decke raus zu bekommen.

Während ich mich auf die Suche machte, meldete sich ein kleines Stimmchen in meinem Kopf.

Mir war klar, dass ich die gestrige Nacht nicht einfach ignorieren konnte, da sie irgendwann bestimmt wieder auf den Tisch gebracht werden würde, jedoch wusste ich im Moment absolut nicht wie ich damit umgehen sollte und Harrys Reaktion nach zu schließen, er auch nicht.

Also warum jetzt unnötig die Gedanken mit so etwas beschäftigten, wenn man es auch fürs Erste verdrängen kann?

Ich wollte unseren ersten Tag in L.A. nicht kaputt machen wegen so einer Situation und irgendwann würde ich auch bestimmt mit Harry darüber reden müssen - spätestens wenn wir das nächste Mal Sex haben werden, weil (ich sollte verdammt werden) das gestern trotz komischer Atmosphäre eine richtig gute und heiße Nacht gewesen war und ich die nächste Gelegenheit, wenn die Stimmung vielleicht sogar viel besser ist, ganz bestimmt nicht missen wollen würde.

Ich biss mir auf die Lippe, während ich ins Bad ging und einfach mein Handtuch von gestern nahm, nachdem ich vergeblich in der Küche nach etwas das einer Küchenrolle zumindest ähnelte, gesucht hatte.

Gerade einmal vor wenigen Stunden Sex gehabt und will jetzt schon wieder mehr. Ich schüttelte über mich selbst den Kopf.

Aber so wie Harry gerade gedankenverloren vor dem Fenster stand und sich leicht am Bauch kratzte, hätte ich direkt über ihn herfallen können.

Verdammt soll ich werden! Verdammt!

________
Désii xx

Oh Gott, endlich habe ich es auch einmal wieder geschafft zu updaten ! :3

but yeah... I'm not good at making promises ':D

Die Schule nimmt doch mehr Zeit ein, als von mir gewollt, geschweige den geplant...

Na, und scheint ja jetzt als würde es doch noch was dauern, bis wir Harrys unerklärliche *hust* Aktion aufklären können :/

Rette Mich || LarryWhere stories live. Discover now