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Der nächste Tag lief erstaunlicherweise (zumindest wenn man diesen mitden letzten Tag verglich) ziemlich ereignislos und enstpannt ab. Harry und ich mieteten einen einfachen Touribus und sahen uns mit einem Führer, der so sehr nuschelte, dass wir hinten in der vorletzten Reihe erst Recht nichts verstanden, die Stadt der Engel an.

Aber das machte nichts – zumindest mir nicht. Harry sah sich alles mit so begeisterter Miene an (und ich ihn, obwohl ich, bevor ich Harrykennengelernt habe, mir diese Fahrt niemals hätte entgehen lassen), sodass dieser kleine Fakt offenbar unwichtig war. 

Es war unverständlich. In so wenigen Tagen ist mir Harry unglaublich wichtig geworden und mir sehr stark ans Herz gewachsen. Jede Sekunde hatte ich Angst ihn aus den Augen zu verlieren – ihn überhaupt zu verlieren.

Und nein... ich hatte ihn und vor allem seine Beziehung zu seinem Vater immer noch nicht verstanden und wenn es nach mir ginge, würde ich seinen Vater immer noch in die Klapse oder ins Gefängnis (Hauptsache irgendwo, wo er hinter Gittern eingebuchtet werden und gefahrlos für seine Mitmenschen in seiner Umgebung werden würde) schicken wollen, aber ich war mir sicher, dass Harry danach alles andere als glücklich wäre, und für mich war es am wichtigsten, dass er glücklich war.

Aber ob das nun jetzt zu seinem eigenen Besten war, war natürlich eine ganz andere Sache.


Es war erstaunlich wie gut Harry sein Geheimnis verstecken konnte. Er legte eine Laune an den Tag, die einen vor die Nase führte wie gut er es doch hatte und wie glücklich er doch eigentlich war. Eigentlich hatte ich damit gerechnet Anzeichen erkennen zu können, da ich ja jetzt mehr von seinem Privatleben kannte, als die meisten – wenn nicht sogar alle – an unserer Schule. Selten wäre es nicht unbedingt, dass man erst auf gewisse Dinge oder auch Merkmale aufmerksam wird, nachdem man erst einige wichtige Dinge erfahren hatte.

Jedoch schien Harry ein hervorragender Schauspieler zu sein. Ich konnte nicht anders, als ihn für diese Fähigkeit zu bewundern.


Ich war mir sicher, dass wenn ich an Harrys Stelle wäre, ich das ganz bestimmt nicht in mich reinfressen würde, sondern alle dazu anflehen würde, mich zu retten. Ein Geheimnis wäre es bei mir ganz sicher nicht allzu lange geblieben.

Mal davon abgesehen, dass ich es grundsätzlich hasste unglücklich zusein. Damit wollte ich jetzt nicht ausdrücken, dass Harry es liebt unglücklich zu sein, aber im Gegensatz zu mir, wäre ich nicht inder Lage gewesen, dass dennoch irgendwie auszuhalten und vor allem, auch weiterhin meinen Vater zu lieben.

Sofort nachdem ich verstanden hätte was mein Vater da eigentlich mit mirmachen würde, wäre er für mich gestorben.


„Louis! Louis!", riss mich Harry aus meinen Gedanken, während wir uns nach der Rundfahrt auf eine Parkbank gesetzt haben, um eine kurze Pause von der Rundfahrt zu machen.

„Ja?"

Ich drehte mich um und entdeckte einen Harry, der auf mit einem weitausgestreckten rechten Arm auf etwas zeigte.

Ich folgte seinem Zeigefinger und entdeckte ein Schild, das an einen Baum angepinnt war.


>Jeden Nachmittag zwischen 4 und 6 Uhr nachmittags bieten wir einen kleinen Crushkurs für 5€ im Skateboarden an. Kommen Sie einfach alleine, mit Begleitung oder in Gruppen zum großen Skaterpark (im Winter in der Halle daneben) und wir garantieren Ihnen, dass sich für Sie bestimmt ein Lehrer finden wird ;)<, stand dort auf englisch.


Verwirrt drehte ich mich zu Harry.

„Und da willst du hin?"

Er nickte begeistert und seine Augen leuchten vor Begeisterung.

„Ich fand es schon als kleines Kind soo cool, wenn ich im Fernsehengesehen habe, wie gut die das konnten. Ich wollte das auch immer lernen, aber mein Vater hatte sich Sorgen gemacht, dass ich mir dabei etwas großartig brechen könnte und naja..."

Ich grunzte nur laut und ignorierte den bissigen Satz, der mir bereits auf der Zunge lag.

Ich sah auf die Uhr. Wir hatten gerade ein mal zwölf Uhr achtunddreißig. Also blieb uns noch genug Zeit bis wir zu diesem komischen Skatertreffen gehen konnten.

Seufzend stand ich auf und klopfte meine Hosen nach eventuellen Staubpartikeln ab und reichte Harry dann meine Hand.


„Okay, aber lass und vorher noch irgendwo essen gehen. Ich sterbe vor Hunger!"

Harrys Lächeln erreichte fast dessen Ohren, was mich selbst auch zum Schmunzeln brachte und er ergriff meine dargebotene Hand.

„Gerne. Wohin soll es denn gehen?"

„Ich dachte wir könnten uns vielleicht irgendwo Currywurst und Pommer holen. Ich hoffe, die haben das hier", murmelte ich und zog Harry hinter mir her in eine beliebige Richtung.


Nach zwanzig Minuten und dem Zufall eine deutsche fünfköpfige Familie getroffen zu haben, die sich hier ziemlich offenbar besser auskannte, als wir beide, hatten wir dann endlich einen kleinen Stand gefunden, der wirklich Pommes und Currywurst verkaufte.

Der Verkäufer war selbst gebürtiger Deutscher und als er uns auch als Deutsche erkannt hatte, fing dieser an, uns direkt seine gesamte Lebensgeschichte zu erzählen. Vor dreiundzwanzig Jahren war er hier nach LA gezogen – Grund war seine damalige Verlobte. Allerdings waren mittlerweile neunundfünfzig und seine Verlobte – jetzt Exverlobte – war nie vorm Altar aufgetaucht.


Bis jetzt wusste nach wie vor niemand, wo sie abgeblieben war. Er erzählte, dass ihre Familie zwar behauptete, dass sie selbst vor einem großem Rätsel stünden, aber da er sich sicher war, dass ihre Eltern die Ehe zu ihm von Anfang an nicht unterstützt hatten, sie sie wahrscheinlich einfach nur erpresst oder ähnliches hatten.

Das erzählte er uns, während er die Pommes im Gitter umschwenkte und ich schenkte Harry ein Augenbrauen hochgezogenen Blick, was diesen leicht zum Lachen brachte.


Als der Currywurstverkäufer dann auch endlich fertig war (sowohl miterzählen, als auch mit unserem Essen) und ich das Essen bezahlt hatte, machten Harry und ich uns auf die Suche nach einer Bank, auf die wir uns setzen konnten, damit wir in Ruhe essen konnten.


Eine freie Bank fanden wir zwar nicht, allerdings einen abgefallenen Baumstumpf, auf dem wir versuchten es uns gemütlich machen. Glücklicherweise richtete sich eine Seite genau auf die Seite aus, wo man den Skaterpark und die Halle nebenan gut erkennen konnte.


Ich war gespannt wie das gleich werden würde.


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Désii xx



Halluuuu !Neues Update (d.h. Ich bin wieder öfters aktiv – will ichzumindest hoffen)! :) und ich weiß sehr unspektakulär und iwie schlecht geschrieben haha und mehr einLückenfüller, aber es geht trotzdem irgendwie weiter :3 und kleinerTipp am Rande: Solltet ihr vorhaben in nächster Zeit Skateboardfahren zu lernen, macht es (SCHEIß EGAL WIE ALT IHR SEID) bitte unter Aufsicht!!! Sonst kriegt ihr es – wie eine Freundin von mir –hin blöd aufzukommen und euch den Fußknöchel zu verstauchen...


Hab euch alle vermisst ._. all meine liebe an euch :*




Rette Mich || LarryWhere stories live. Discover now