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Die Weihnachtstage vergingen wie im Flug beziehungsweise ich realisierte sie nicht wirklich; zu sehr konnte ich den sechsundzwanzigsten nicht abwarten.

Am Vormittag ging ich noch schnell zu Hannah rüber, aber sie war nicht da gewesen und über WhatsApp oder per Anruf mit ihr Schluss zu machen, erschien mir als zu taktlos, also musste sie wohl oder übel auf meine Rückkehr warten.

Liam, El und Kathi waren noch kurz, am Nachmittag, vorbeigekommen, wünschten uns viel Spaß und dann ging es auch schon los.

Mum hatte sogar extra heimlich Harrys Kleider- und Schuhgröße nachgeguckt und ihm neue Kleidung gekauft, was dem armen Kerl sichtlich unangenehm gewesen war. Aber nichtsdestotrotz ließ sich Mum nicht davon abbringen. Ihrer Meinung nach könnten neue Sachen nie schaden.

Ich hatte sogar mitbekommen wie Mum ihm einen Umschlag mit Geld in seine Tasche gesteckt hatte, obwohl ich mir sicher war, dass Oma und Opa uns reichlich Geld gegeben hatten. Aber Mum war es offenbar sicherer so und im Gegensatz zu mir besaß Harry keine Karte, mit der er im Ausland zur Not Geld abheben konnte.

Da es Winter war, wurde es ja bereits schon um fünf Uhr dunkel, sodass wir um halb sieben rausgehen konnten, ohne das ein Nachbar Harry, auf dem Weg von der Haustür bis zum Auto, erkannte. Trotzdem ging Harry lieber noch einmal eine Nummer sicher und versteckte sein Gesicht und seine Locken tief unter meinem roten Beanie, den er aufgezogen hatte, und in seiner Kapuze.

Als wir losfuhren, winkten uns Oma, Opa, Kathi, Liam, Zayn, El, Lottie, Fizzie, Daisy und Phoebe von der Haustür aus fröhlich zu, während die kleinen Zwillinge mit Lou beim duschen waren und Mum und Dan, der fuhr, vorne bei uns im Auto saßen.

,,Aufgeregt?", fragte Dan und sah mich und Harry verschmitzt durch den Rückspiegel an.
,,Darauf kannst du wetten!", erwiderte ich und gab Dan ein strahlendes Lächeln zurück.

Auch Harrys leuchtende Augen verrieten mir, dass er das gleiche empfand.

Die ganze Fahrt über sprach keiner von uns beiden ein Wort. Zu elektrisiert waren wir von dem Gedanken bereits morgen in LA zu sein. Mum und Dan plauderten vorne allerdings locker über dies und jenes. Es erschien mir allerdings als zu unwichtig (zumindest nicht so wichtig wie der baldige Aufenthalt in LA), sodass ich mir nicht die Mühe machte den beiden großartig zuzuhören.

Wir hatten Glück, dass wir nicht in irgendeinen Stau kamen und waren bereits um viertel vor neun am Frankfurter Flughafen. Mum und Dan begleiteten uns in den Flughafen rein und Dan erklärte mir wie das mit dem einchecken ging. Schließlich hatten das in meinem gesamten Leben entweder Mark, Dan oder Mum übernommen und war mit dem Vorgang noch nicht ganz so vertraut. Ich brauchte nicht lange, um es zu verstehen, während Harry jedoch leicht verwirrt drein blickte. Irgendwie fand ich das niedlich.

Ich checkte Harry und mich also ein und zusammen mit Mum, Dan und Harry hievten wir (okay, so schwer war es eigentlich auch wieder nicht) unser Gepäck, das aus zwei identisch aussenden schwarzen Rollkoffern bestand auf das Band, jeweils markiert mit einem blauen (mein Koffer) und einem grünen Band (Harrys Koffer), und nahmen dann nur unser Handgepäck (Harrys blaue Tragetasche und eine Kickerausgabe für mich) mit und gingen Richtung Kontrolle.

,,Ihr müsst noch nicht durchgehen. Ihr habt noch genug Zeit.", kam es von Mum leise, das sowohl bei mir als auch bei Dan ein kleines Lächeln hervorholte.

,,Mum, wir sind in einer Woche wieder da und wir haben Handys und Laptops", beziehungsweise ich hatte eins, ,,Du brauchst dir absolut keine Sorgen machen, dass wir in LA untergehen werden. Ich werde dich auch jeden Tag anrufen und wenn ich dich nicht erreiche, kann ich ja immer noch auf dem AB eine Nachricht hinterlassen."

Rette Mich || LarryWhere stories live. Discover now