12. Gebrochenes Herz *

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Ich schenkte Loki ein kleines Lächeln, als er sich zu mir aufs Bett setzte und irgendwie nachdenklich wirkte.

„Alles in Ordnung?", fragte ich ihn deswegen und er lachte verbittert auf, wobei er nach vorne zur Wand sah und irgendwie so wirkte, als wüsste er nicht so recht, was er machen sollte.

„Sag du es mir? Willst du mit mir über irgendwas reden?"

„Naja, nachdem ich aus meinen Fieberträumen erwacht bin, geht es mir gut, auch wenn ich mich gerade frage, ob Thor mich damals wirklich fast von einem Pferd hatte zertrampeln lassen oder ob das nur eine Einbildung war", bemerkte ich und sah wie er irritiert darüber wirkte. Es war als würde irgendwas gerade in ihm vorgehen, was ihn ziemlich schockierte, doch was?

„Es ist wirklich passiert", murmelte er, „Erinnerst du dich daran, was seit du gerade krank geworden bist passierte?" Ich runzelte verwundert von seiner Frage die Stirn und schüttelte den Kopf, denn bei dem Durcheinander wusste ich gar nichts mehr so wirklich, was in den letzten Stunden geschehen war.

„Keine Ahnung. Ich bin gerade dabei meine Gedanken zu ordnen, aber das Letzte, was ich weiß, war nur, dass ich in mein Zimmer lief und mir schwindelig wurde und dann ist nur noch völliger Mist übrig", erklärte ich, denn von meinem Traum, wie wir uns geküsst hatten, würde ich ihm gewiss nichts erzählen, sonst würde er sonst noch was von mir denken.

„Das wird sicher schon wieder", sagte er und irgendwas machte ihm eindeutig zu schaffen, doch ich fragte nicht weiter nach, beließ es einfach dabei.


Ich bekam die Erlaubnis am nächsten Tag wieder mein Bett zu verlassen und war froh das alles mal wieder überstanden zu haben, wobei ich mich jetzt nur damit abfinden musste, dass in wenigen Tagen wieder ein nerviger Ball stattfinden würde und dementsprechend durfte ich mich wieder durch Kleider-Anproben quälen, die ich aber immerhin gut überstand. Das Training sollte ich für diese Tage ausfallen lassen und fast schon gelangweilt verbrachte ich so meine Tage erneut damit, den anderen beim Kämpfen zuzusehen oder alleine in meinem Zimmer zu sein und zu lesen. Normalerweise würde ich meine Zeit so mit Loki verbringen, doch mir kam es so vor, als wäre er anders geworden seit ich erneut krank geworden war. Er sah mich mit einem so seltsam anderen Blick an, wirkte nachdenklicher und schien Abstand zu suchen und es ließ mich, um ehrlich zu sein, recht verzweifeln, da ich einfach nicht wusste, was ich falsch gemacht haben könnte oder was vorgefallen war. Es war ein wenig zum verrückt werden und ich versuchte ihm dennoch seine Zeit zu geben das, was auch immer los war, zu regeln, so lange müsste ich mich aber langweilen.

Ich saß mit einem Buch über berühmte Helden Asgards auf meinem Bett und war fasziniert von den Taten, die sie vollbracht hatten. So gab es Geschichten über den Gott, der um seine Familie zu retten die Welten nach der einen Person abgesucht hatte, die ihm hatte helfen können oder es ging darum, wie die Eisriesen vor hunderten von Jahren schon einmal angegriffen haben bei einer der ersten Schlachten und ein junger Prinz sie alle im Alleingang besiegt haben sollte. Ob das wahr war, war da wohl nur die Frage. Die Geschichte, die mich jedoch am meisten faszinierte, handelte von einer Kriegerin, die in so jungem Alter starb und das weil sie von der Liebe geblendet war. Ich wusste nicht wieso, doch irgendwie berührte die Gesichtete mich sehr, da es in ihrem Leben so viele Missverständnisse gegeben hatte und die letztendlich zu ihrem tragischen Tod geführt hatten.

„Die Geschichte von Kyla und ihrem Geliebten Pius." Erschrocken hätte ich fast aufgeschrien, als Lokis Stimme wie aus dem Nichts heraus ertönte und ich ließ das Buch fallen, als ich zu ihm sah, wie er sichtlich amüsiert einfach neben mir auf dem Bett saß. Wie schaffte er das nur jedes Mal aufs Neue?

„Loki", sagte ich vorwurfsvoll und er hob lächelnd das Buch wieder für mich auf.

„Tut mir leid, aber es ist auch zu einfach sich an dich heranzuschleichen. Im Krieg wäre das ein gewaltiger Nachteil", sagte er und ich fuhr mir kopfschüttelnd durch die Haare.

Loki|| He will be the death of me ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt