18. Was war richtig? *

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Einfach versuchen nicht komplett durchzudrehen, redete ich mir immer und immer wieder ein, als ich in meinem Zimmer auf und ab lief, während in meinem Kopf nur das Bild herrschte, wie wir uns geküsst hatten. Ich konnte gar nicht sagen, wie ich mich darüber fühlte und was ich nun machen sollte, vor allem da die Cole-Sache immer noch ein Problem war und ich nicht weiterwusste. Das hätte niemals passieren dürfen! Niemals hätte ich das zulassen dürfen, doch in dem Augenblick, wo unsere Lippen sich berührten, war es um mich geschehen, ich war ihm doch so sehr verfallen und konnte gar nicht ohne ihn leben, jedoch war jetzt das Chaos groß. Was sollte ich machen? Wir würden nie wieder eine normale Basis errichten können, oder doch? Gerade jetzt sollte ich mich eigentlich am meisten mit Cole in eine Beziehung stürzen, nur das konnte ich ja dank seinem Benehmen gerade vergessen, doch damit hätte ich ein Problem und gleichzeitig war es wohl auch besser so, denn das hier zeigte mir nur, dass er auch mehr als mich verdient hatte. Müde setzte ich mich schließlich auf mein Bett und versuchte einfach an etwas anders zu denken, doch mir war klar, dass ich mit jemanden reden wollte und musste, ich musste mich endlich jemandem anvertrauen, doch wem verdammt? Wer würde all das schon verstehen können und wer würde nicht denken, dass das nicht normal wäre?


„Loki?" Ich sah mich suchend und irgendwie völlig panisch nach ihm um, während der Raum fast komplett dunkel war. Ich konnte kaum etwas erkennen und spürte eine schreckliche Angst in mir, als ich ihn lachen hörte. Es war ein so schauriges Lachen, dass meine Haut augenblicklich eine Gänsehaut bekam und ich schlang schützend meine Arme um mich, als ich es wagte, erneut nach ihm zu rufen: „Loooki?"

„Bereit zu sterben, Kleine?", hauchte er mir da plötzlich von hinten ans Ohr und ich wollte mich schreiend zu ihm umdrehen, als ich zeitgleich wegen eines lauten Klopfens hochschreckte und erst etwas irritiert war, ehe ich bemerkte, dass ich wohl eingeschlafen sein musste. Die Sonne fing gerade erst an, den Himmel wieder zu erhellen und ich rieb mir schläfrig die Augen, als es erneut an meiner Türe klopfte und ich langsam auf sie zuschritt, ehe ich sie öffnete und geschockt zu Cole sah, der völlig fertig wirkte und mich mit geröteten Augen ansah. Ich hatte ihn schon total vergessen und umso verwirrter war ich nun, denn jetzt wusste ich gar nicht, wie ich mich verhalten sollte.

„Marcy...", hauchte er erleichtert darüber, dass ich ihm wohl aufgemacht hatte, doch ich konnte nur einen Schritt zurückweichen, denn ich ertrug seinen Anblick nicht.

„Lass gut sein", sagte ich leise, verbittert und dachte an den Betrug. Wie hatte er mir das nur antun können? Natürlich war ich sicher nie fair in unserer Beziehung gewesen, doch das? Das war wirklich hart gewesen, vor allem jetzt, wo wir uns wieder vertragen hatten. Ich war vielleicht nie ganz ehrlich an unsere Beziehung herangegangen, doch ihn betrogen hätte ich nie und er hatte mir in gewisser Weise das Herz mit seiner Tat gebrochen.

„Nein... lass es mich erklären..."
„Und wie? Du bist in sie hineingefallen? Du hattest keine andere Wahl?", schrie ich nun sauer und unterdrückte meine Tränen, „Du willst andere Dinge als ich Cole... du willst Dinge, die ich dir jetzt nicht geben kann und ich sehe keinen Sinn hinter all dem..."
„Also willst du alles wegwerfen?", fragte er verzweifelt nach, „All die Jahre einfach weg?"
„Ich werfe gar nichts weg, das warst du, als du dich dazu entschieden hast, mit einer anderen zu schlafen", antwortete ich traurig und war wenigstens erleichtert zu sehen, dass er seinen Fehler erkannt hatte, dass er nicht versuchen würde sich weiter herauszureden.

„Und jetzt?", fragte er traurig und ich zuckte die Schultern, wobei ich erstaunt war, wie ruhig ich war. Die Loki-Sache hatte meinen Hass Cole gegenüber so stark gedämpft, dass ich gar nicht mehr so sauer sein konnte. Ich war wegen anderen Dingen viel zu beschäftigt, um mir viele Gedanken um seinen Betrug machen zu können.

Loki|| He will be the death of me ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt