88. Sweet Dreams

6K 354 217
                                    


Glücklich saß ich auf einem Meer aus Blumen, sah zum Himmel hinauf, der in einem unnatürlichen rosafarbenen Licht leuchtete und noch während ich da saß, wusste ich einfach, dass nichts hiervon echt war. Es war zu still, zu paradiesisch, um echt sein zu können und doch genoss ich die Ruhe und den kurzen Frieden hier. In der Ferne sah ich Kinder fangen spielen, verliebte Pärchen, die sich heimlich in den kleinen Waldstücken verstecken gingen und ich sah Frigga, wie sie nicht weit von mir entfernt ebenfalls auf dem Boden saß und eine Blumenkrone bastelte, so wie ich es früher so oft hatte.

„Willst du mir nicht helfen?", fragte sie ohne aufzusehen und lächelnd erhob ich mich, um zu ihr zu gehen und mich neben sie niederzulassen.

„Was machst du hier?", fragte ich nach und wünschte mir manchmal so sehr wissen zu können, wie echt diese Träume von mir doch waren.

„Musst du das nicht eher beantworten können, als ich?", fragte sie schmunzelnd nach und ich pflückte selbst einige Blumen vom Boden, ehe ich mich lächelnd an die Arbeit machte. Es war kurz alles so wie damals, als ich noch ein Kind gewesen war.

„Wenn ich das doch nur könnte", seufzte ich auf, als die Ruhe ein schnelles Ende fand. Schreie ertönten überall, der Himmel fing an sich in ein dunkles rot zu verwandeln und die Erde bebte regelrecht, weswegen ich die Blumen wieder fallen ließ und besorgt zu Frigga sah, die jedoch unbesorgt weiter machte, als wäre alles in bester Ordnung.

„Wir sollten von hier weg!"
„Es ist längst zu spät zum rennen", erwiderte sie lediglich besänftigend und sah zu mir auf, „Das Schicksal ist besiegelt, egal wie sehr wir was daran ändern wollten, es ist zu spät."
„Von was sprichst du?", fragte ich panisch nach, als der Lärm, der Krieg, näher und näher kam, eine ungewöhnliche Hitze sich ausbreitete, als würde alles um uns herum niederbrennen Stück für Stück. Als würde Asgard untergehen.

„Der Tod ist längst hier", meinte sie nun eindringlicher, ehe sie mir die fertige Krone reichte, wo ich schockiert die Luft einzog, als ich meine eigenen Hände sah, die voller Blut waren, doch das weitaus schlimmere daran war wohl, dass darunter sie nicht mehr meine Hautfarbe besaßen, sie wirkten wie eingefroren, fast schon blau... fast schon tot.




Hektisch zog ich die Luft ein, als ich mich aufrecht hinsetzte und erleichtert war endlich aufgewacht zu sein. Mir hatten meine merkwürdigen Träume ja wirklich nicht gefehlt gehabt, kein Stück sogar und doch war es merkwürdig gewesen. Panisch sah ich auf meine Hände, doch diese sahen so normal aus wie immer, als Loki meine Linke Hand da schon ergriff.

„Was ist los?", fragte er verschlafen nach und setzte sich aufrecht hin, wo ich mal wieder ihn nur fasziniert ansehen konnte und nach wie vor glaubte träumen zu müssen. Es war so sonderbar, dass er hier war, dass wir einfach zusammen waren, trotz allem was je zwischen uns passiert war. Es war ein wahr gewordener Traum, doch wie oft geschah eben so etwas schon?

„Nur ein Traum", wisperte ich leise und lehnte meinen Kopf müde an seine Schulter, versuchte die Bilder aus meinem Kopf zu verscheuchen von dem Elend.

„Willst du darüber reden?"

„Nein", erwiderte ich und dachte an Frigga. Normalerweise träumte ich immer nur von meiner echten Mutter, eher selten von Frigga und wenn dann nie im Zusammenhang einer dieser schrägen Träume, doch sie war da gewesen und ihre Worte waren beängstigend.

„Ich habe ja von dir geträumt", flüsterte Loki mir ins Ohr und ich sah lächelnd zu ihm auf, versuchte schnell alle Sorgen verschwinden zu lassen und mich nicht wegen eines Traums so verrückt machen zu lassen. Es war doch eben nur ein Traum.

Loki|| He will be the death of me ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt