87. Schwer wiegt die Krone

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Nachdenklich saß ich auf meinem Bett und wusste nicht mehr wirklich was mit mir anzufangen. Ein paar Tage waren wir nun wieder zurück aus Midgard und seit dem war alles anders. Mir ging es zwar schnell wieder besser, doch andere Probleme kamen stattdessen nun auf. Ich schlief nicht mehr, konnte kaum mehr Essen und alles woran ich dachte, war der Krieg, oder viel eher die Riesen, die daran beteiligt sein würden. Ich verband mit ihnen nichts als den Tod, was lächerlich war, wenn man daran dachte, dass Loki einer von ihnen war, doch sie waren immer noch die Mörder meiner Eltern, wegen ihren Taten drehte Loki so durch, dass ich ihn verlor und nun waren sie dabei erneut Chaos anzurichten.

Sie und Aras und die Chitauri. Die größten Feinde, die wir uns in all den Jahrhunderten gemacht hatten. Mir wurde übel, wenn ich an das kommende nur dachte, richtig, richtig übel, doch es brachte ja nichts sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Der Krieg würde kommen, es würde Opfer geben und man müsste nur auf das Beste hoffen. Seufzend stand ich deswegen auf und nahm mir vor die anderen aufzusuchen, zu trainieren und mich mit ihnen auf das Kommende vorzubereiten, mich irgendwie abzulenken, bevor ich noch den Verstand verlieren würde, auch wenn Sif mich vermutlich sofort wieder verscheuchen würde, wenn sie sieht, dass ich tot müde war.

Mit dem Entschluss es dennoch zu versuchen, verließ ich mein Zimmer, wo ich auch schon direkt in Lokis Arme lief, der gerade sein eigenes Zimmer verlassen hatte.

„Wohin des Weges?", fragte er mich und ich lächelte erfreut, als er mich an sich zog und seine Arme um meinen Körper schlang. Manchmal war es für mich immer noch eher wie ein Traum, als wäre es nicht echt, wenn ich ihm hier mitten im Palast begegnete, wir einfach zusammen sein konnten, ohne irgendein Versteckspiel, ohne dass einer von uns nicht wusste, was er wollte. Wir konnten einfach glücklich sein und wenn ich daran dachte, dass diese Vorstellung vor Monaten eher wie die Erfüllung eines unmöglichen Wunsches aussah, so war ich umso erstaunter, wie sich alles gewandelt hatte.

„Ich wollte zu Sif", antwortete ich ihm lächelnd und sah zu ihm auf, „Und du? Wohin wolltest du?"

„Thor aufsuchen, er braucht Hilfe und bevor er Asgard in den Ruin treibt, muss ich aushelfen", erwiderte und verdrehte die Augen, was mich dazu brachte den Kopf zu schütteln. Er spielte vielleicht seine Rolle weiter, als ob er Thor komplett verabscheuen würde, doch ich sah ihm einfach an, dass Thor ihm dennoch irgendwie wichtig war. Ich war mir so sicher dabei.

„Dann hilf ihm mal, du nobler Held", meinte ich amüsiert und wollte mich schon von ihm lösen, als er mich da wieder zurück zog und schon küsste, was mich dazu brachte glücklich aufzuseufzen und wieder völlig zu vergessen, was ich eigentlich machen wollte, denn am liebsten hätte ich Loki mit in mein Zimmer gezogen und wäre über ihn hergefallen, doch im Gegensatz zu mir wusste er sich zu beherrschen und löste sich grinsend von mir.

„Nachher, Prinzessin", hauchte er und ich sah ihn fast schon ein wenig beleidigt an, was ihn dazu brachte lächelnd meine Stirn zu küssen, „Bring mich nicht in Versuchung."
„Dann solltest du nicht damit anfangen", erwiderte ich und nahm seine Hand in meine, wo wir schon zusammen los liefen zu unseren Zielen.

„Es ist nicht leicht", lachte er leise und ich wusste, dass selbst wenn Sif mich trainieren lassen würde, ich gar nicht mehr in der Lage dazu wäre. Ein wenig Zeit mit Loki zu verbringen ruinierte meinen Kopf komplett und nun war er alles, woran ich auch nur irgendwie denken konnte und wollte.

„Sehen wir uns heute Abend?", fragte ich nach, als wir an einer Gabelung ankamen und unsere Wege sich trennen würden. Obwohl es kein echter Abschied war, empfand ich jede Trennung von ihm als grauenvoll. Bei allen Göttern, unsere Liebe war wirklich nicht gesund.

„Natürlich", versprach er mir lächelnd und ich stellte mich glücklich auf meine Zehen, um ihn noch kurz zu küssen, ehe er meine Hand los ließ und sichtlich erfreut zu Thor lief, während ich verliebt aufseufzte und mich auf den Weg in Richtung Trainingsplatz machte. Bevor ich dort jedoch ankommen konnte, wurde ich schnell von etwas anderem abgelenkt, als ich in einem Nebengang leises Gekicher hörte und irritiert davon stehen blieb. Das klang ja fast schon so, wie wenn ich am kichern war als Verliebter-Idiot.

Loki|| He will be the death of me ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt