49. Neues Drama

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„Muss ich verstehen, warum ich nun schon wieder Kleider anprobieren muss?" Verzweifelt stand ich in einem hellblauen Kleid vor meinem Spiegel und sah meine Mutter dadurch irritiert an, denn seit verfluchten Stunden zwang sie mich nun schon irgendwelche Kleider anzuprobieren, aber aus welchem Grund war mir schleierhaft.

„Du trägst nur deine ganzen Trainigssachen oder irgendwelche Kampfkleidung, das muss aufhören", bemerkte sie und zupfte hinten an mir irgendwas zurecht, während ich nur schwer aufseufzen konnte, denn die ganzen letzten Tage waren eine Qual. Seit die anderen weg waren versuchte ich so gut es ging Zeit mit Cole zu verbringen, nur konnte dieser auch nicht immer und da ich alleine durchdrehte, verbrachte ich so eben auch mehr Zeit mit Frigga. Diese schien sich deutlich besser als ich mit der Loki Sache abzufinden, ich sollte sie dringend mal nach ihrem Heilmittel fragen, wie sie das schaffte, denn ich war kurz davor durchzudrehen. Ich wusste nicht wirklich wieso, doch diese Vorstellung wieder ohne ihn zu leben war schrecklich, egal was er getan hatte und wie sehr ich ihn gerade hasste. Er raubte mir letztendlich wohl doch noch den Verstand.

„Wie auch immer, ich habe jetzt bestimmt ein dutzend Kleider anprobiert, mein Schrank strahlt wieder im neuen Glanze."
„Aber willst du nicht vielleicht noch...", begann Frigga da auch schon, doch bevor sie es schaffen würde mich um den Finger zu wickeln und ich schwach werden würde, müsste ich einen Schlussstrich ziehen.

„Oh nein. Ich will noch raus gehen und später ein Bad nehmen und das alles am besten bevor die Sonne unter geht."
„Na gut Liebes. Ich hoffe dich genug abgelenkt zu haben", sagte sie sanft und strich mir mein Haar ein wenig zurück, als ich mich perplex zu ihr umdrehte, denn sie tat das bewusst nur um mich abzulenken?

„Wieso denkst du, dass ich Ablenkung benötige?"
„Ich bin deine Mutter, Marcy", meinte sie und sah mich an, als wäre es doch selbstverständlich, „Ich merke es, wenn es meinen Kindern schlecht geht und dir geht es grauenvoll."
„Mir geht es nicht grauenvoll!", nuschelte ich ein wenig schnippisch, da ich es schon immer gehasst hatte, wenn man mir meine Trauer ansah. Ich fühlte mich dann einfach schwach.

„Liebes, es ist nur normal. Loki ist dir wichtig. Er ist uns allen wichtig, aber dir besonders und einfach damit klarzukommen, was nun los ist, ist alles aber nicht einfach. Du dachtest er sei tot, fängst gerade an es zu akzeptieren und er taucht auf, nur um wieder zu gehen."
„Er hat eben alles zerstört", hauchte ich verbittert und dachte daran, dass wir irgendwo anders längst glücklich hätten sein können.

„Loki handelt manchmal sehr unüberlegt, aber..."
„Nein. Er hatte lange Zeit darüber nachzudenken, was er will und er will mich nicht", bemerkte ich und konnte meine Tränen nicht mehr aufhalten, ehe ich den Blick meiner Mutter auswich, der so furchtbar durchdringend war, „Er will Macht und hohes Ansehen, aber nicht mich und... und ich wüsste nur gerne, wieso." Die letzten Worte kamen in einem Schluchzer raus und so schnell hatte ich meine Vorsätze beiseite gelegt nicht mehr schwach zu wirken, denn nun lag ich in den Armen von Frigga, die mich unbeholfen an sich drückte und versuchte zu beruhigen. Nur wie sollte sie es auch schon schaffen mich zu beruhigen? Nichts was sie sagte würde mir helfen. Wenn andere einen versuchten zu trösten, dann würden sie alles sagen, doch nichts davon würde den Schmerz vergehen lassen.

„Ich versichere dir, dass Loki dich liebt und..."
„Wenn er mich lieben würde, dann hätte er nicht all das getan", wimmerte ich und vergrub mein Gesicht an ihrer Schulter und versuchte ein wenig Halt an ihr zu finden.

„Wie wäre es, wenn ihr zwei euch mal aussprecht? Endlich alles klärt, damit du weiter leben kannst?", schlug sie nun vor und ich löste mich augenblicklich von ihr und sah sie mit sicherlich geröteten Augen aus verwirrt an.

Loki|| He will be the death of me ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt