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"Geht es wieder?"
Besorgt dringt Jeremys Stimme an mein Ohr, als ich abgespült hab. Zögerlich nicke ich und nehme meine Zahnbürste in die Hand. Schwer fällig versuche ich mir die Zahnpasta drauf zu machen, doch es gelingt mir nicht so wirklich. Weswegen Jeremy es für mich übernimmt. Dankend lächel ich ihn an und fange an mir die Zähne zu putzen.
"Ich geh zu den Kindern. Nicht das die noch Unsinn bauen. Wenn was ist ruf und wenn du in zwei Minuten nicht wieder da bist, bin ich wieder hier."
Nickend nehme ich es zur Kenntnis und putze mir die Zähne. Danach spritze ich mir kaltes Wasser ins Gesicht und mache mich anschließend auf den Weg ins Wohnzimmer. Dort läuft Tio sofort auf mich zu.
"Mama! Alles okay?"
Fragt er sofort traurig und besorgt.
"Ja, alles gut mein Schatz. Mir ging es gerade nur nicht so gut."
Lächelnd nehme ich ihn in den Arm. Drücke ihm einen Kuss auf und setze mich dann zu Jeremy auf das Sofa. Tio lächelt mich noch mal an und spielt dann mit Ryan weiter.
"Ist wirklich wieder alles gut?"
Fragt Jeremy mich dann fürsorglich und mustert mich.
"Ja, bei mir ist wirklich alles gut. Und danke noch mal." - "Kein Problem."
Wieder schweigen wir uns an, bis ich das Wort ergreife.
"Würdest du mir einen gefallen tun Jeremy?" - "Klar, jeder Zeit." - "Würdest du mit mir für Tio ein Kinderzimmer schaffen? Er kann nicht in diesem Trostlosen Zimmer schlafen. Es ist nicht Kindgerecht und Kinder sollten meiner Meinung nach ein wunderschönes Kinderzimmer haben." - "Klar."

Die nächsten zwei Tage tauchen Jeremy und Ryan immer wieder bei uns auf. Wir gehen gemeinsam auf den Spielplatz und essen zusammen Mittag und Abend. Und wenn die beiden ihren Mittag Schlaf machen, suchen Jeremy und ich im Internet nach Möbeln fürs Kinderzimmer. Diese will er mit einem Kumpel besorgen gehen. Dieser hat anscheinend einen Transporter.
Und so werden zwei Tage später viele Kartons in das Schlafzimmer ohne Badezimmer geschafft. Das riesen Bett und der Schrank verschwinden. Besser gesagt ich schenke sie den beiden Jungs, als Dankeschön. 
"Ich denke du bist das süße Prinzessin gewesen, was noch nie irgendwas zusammen geschraubt hat und wahrscheinlich auch noch nie ne Schraube gesehen hat. Richtig?"
Fragt Jeremy frech grinsend und legt seinen Arm um mich. Lachend schlage ich ihm dafür auf den Hinterkopf.
"Voll nicht!"
Protestiere ich und bekomme sofort die Quittung.
"Dann kannst du uns ja sicherlich tatkräftig helfen. Dann gib mir doch mal bitte den Schraubenzieher für die Kreuzschraube."
Fragend schaue ich ihn an und weis nicht was er meint. 
Lachend schauen mich Jeremy und sein Kumpel an und dann werde ich wieder von Jeremy in den Arm genommen.
"Ich sagte doch. Prinzessin. Und jetzt lass uns mal arbeiten."
Mit diesen Worten schiebt er mich grinsend aus dem Zimmer. Ebenfalls grinsend mache ich auf den Weg zu den beiden kleinen, die durch das Wohnzimmer laufen und fangen spielen.
"Du bist Mama!"
Ruft Tio, als er mich berührt und läuft dann auch schon wieder lachend weg. Lachend laufe ich also hinter Tio und Ryan her. 

"Habt ihr Hunger Jungs?"
Frage ich Jeremy und seinen Kumpel, als ich die Tür zu Tios neuem Reich öffne. Beide grinsen mich an und dass reicht mir vollkommen als Antwort. Also schließe ich die Tür wieder und mache mich auf den Weg in die Küche. Tio und Ryan sitzen auf dem Sofa und gucken sich einen Disney Film an. Somit kann ich mich aufs Kochen konzentrieren und muss nicht noch ein Auge auf die beiden hyperaktiven Jungs haben.
"Essen ist fertig!"
Rufe ich durch die Penthaus Wohnung und mache im Wohnzimmer den Film auf Stop. Danach schnappe ich mir die beiden kleinen und gehe mit ihnen ins Badezimmer Hände Waschen. Die beiden Jungs tuen es ebenfalls und so sitzen wir kurzer Zeit später am Esszimmer Tisch und lasse uns das Essen schmecken.
"Ist richtig lecker."
Meint Jeremys Kumpel mit vollem Mund und schlingt das Essen weiter runter. Angewidert schaue ich ihn an und sehe dann wie er weiter schlingt und uns angrinst. Sofort merke ich wie das gerade gegessene wieder hoch kommt. Hastig springe ich auf und werfe somit meinen Stuhl um. Doch darum kann ich mich jetzt nicht kümmern und so renne ich so schnell es geht ins Badezimmer. Und wie beim letzten mal, taucht Jeremy kurze Zeit später im Badezimmer auf. Hält meine Haare feste und streichelt meinen Rücken.
"Sag mal hast du dich seit letztens noch mal übergeben oder ist das heute erst das zweite mal?"
Fragt er sofort als ich mir die Zähne putze und ihn durch den Spiegel leicht fertig angucke. 
"Hab mich die Tage noch mal übergeben. Aber das nichts wildes, wahrscheinlich vertrage ich irgendwas nicht."
In Jeremys Gesicht sehe ich das er das zwar nicht wirklich glaubt, doch er belässt es dabei. Und so gehen wir, nachdem ich fertig mit Zähne putzen bin, gemeinsam zurück ins Esszimmer.
"Tut mir leid, wenn dir wegen mir schlecht geworden ist."
Kommt es sofort entschuldigend und leicht bedrückt von Jeremys Kumpel.
"Hat nichts mit dir zu tun. Hab wahrscheinlich irgendwas vom Essen nicht vertragen. Aber freut mich das es dir so gut geschmeckt hat."
Lächelnd schaue ich ihn an und dann die anderen drei hier am Tisch. Alle sind fertig mit essen und scheinen satt zu sein, so wie ich.
"So, ich bring die Jungs jetzt ins Bett, damit sie ihren Mittagsschlaf machen können."
Sofort nörgeln die beiden rum, doch es stört mich wenig und so nehme ich die beiden einfach in den Arm und trage sie in mein Schlafzimmer. Dort lese ich ihnen noch eine Geschichte vor und beobachte noch wie sie seelenruhig schlafen. Lächelnd nehme ich mein Handy in die Hand und mache ein Bild.
Die ganzen diversen Anrufe und Nachrichten von meiner Familie lösche ich wie jedes mal und verschwende auch keinen Gedanken an sie. Ich brauche jetzt einfach Abstand und den bekomme ich hier. Und noch wichtiger, nur wenn ich erst mal keinen Kontakt zu ihnen habe.

Mafia daughterWhere stories live. Discover now