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Seit dem Chiara und ich das letzte mal geschrieben haben, sind schon fast drei Monate vergangen. In der Zeit, hab ich natürlich auch Jeremy davon erzählt.
Mittlerweile sieht man auch ein wenig von meinem Bauch, weswegen Tio mich jedes mal mit großen Augen anschaut. Außerdem ist er überglücklich und freut sich, dass er bald ein Geschwisterchen bekommt. Und dies wiederum macht mich überglücklich.
“Guck mal mein kleiner Schatz, da ist dein Geschwisterchen.“
Richte ich meine Worte an Tio und zeige auf das Ultraschall Bild.
“Oh.“
Meint er begeistert und schaut sich das Bild genau an.
Wir beiden sitzen auf dem Balkon und genießen die letzten Sonnenstrahlen. Wir haben mittlerweile schon Herbst, doch es ist immer noch angenehm warm.
“Mama, wann kommt es?“
Fragt Tio und schaut mich begeistert und neugierig an.
“Das dauert noch mein kleiner. Erst einmal hast du bald Geburtstag und dann ist das Baby bald da.“
Lächelnd streiche ich Tio über den Kopf und anschließend über meinen Bauch.
“Okay.“
Danach beugt er sich zu meinem Bauch und legt seine Hand drauf.
“Mach schnell.“
Meint er dann und küsst meinen Bauch. Sofort strahle ich mit der Sonne um die Wette und bin kurz davor zu weinen. Doch, ich halte meine Tränen zurück und schaue Tio dann zu, wie er ein wenig auf dem Balkon rum spielt.

Als ich Tio später ins Bett bringe, streichelt er wieder über meinen Bauch und flüstert ihm was zu. Lächelnd schaue ich ihm zu und mache heimlich ein Foto davon. Danach lese ich ihn noch eine Geschichte vor und schaue ihm beim schlafen so.
Ich liebe es meinen kleinen bei mir zu haben und ihm beim schlafen zuzuschauen. Wenn ich ihn zu lange beim schlafen zu schaue, denke ich direkt an Don. Und diesen Gedanken versuche ich immer zu unterdrücken. Doch jetzt klappt es nicht.
Ich frage mich wie es Don wohl geht. Ob er immer noch nach uns sucht. Ob er Tio vermisst und ihn wohl auch gerne beim schlafen beobachten will. Und natürlich auch ob er mich vermisst.
Diese Fragen wird mir allerdings keiner beantworten können, außer ich schreibe ihn an. Und das kann ich nicht. Er würde mich finden und das soll er nicht. Ich kann es einfach noch nicht.

Wieder sind einige Wochen vergangen, Tio schaut mich jeden Tag mit großen Augen und hoffnungsvoll an. Er will gerne das mein Kind kommt. Und so muss ich ihn vertrösten, jedes mal aufs neue.
“Mama darf ich dem da, ein Leo kaufen?“
Fragt Tio und deutet erst auf meinen Bauch und dann auf Leo. Lächelnd streiche ich über seinen Kopf und nicke.
“Ja, wir können nach dem nächsten Termin beim Frauenarzt ein Geschenk besorgen.“
Meine ich dann noch lächelnd und steige gemeinsam mit ihm in den Aufzug. Dort unterhalten wir uns weiter über das Baby. Es ist unser Hauptthema. Egal beim wem, alle freuen sich darauf. Und ich natürlich auch. Doch trotz allem macht mir der Gedanke das ich Dons Baby im Bauch trage und er davon nichts weis, nicht wirklich glücklich.

Mafia daughterWhere stories live. Discover now