Kapitel 16

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Am nächsten Morgen wachte ich mit Kopfschmerzen auf. Anna, Corina und Vanessa waren schon da und putzen wie üblich alles.

"Guten Morgen, Lady Belle. Haben Sie gut geschlafen?", fragte Corina -ganz die Fürsorgliche.

"Naja, es ging schon. Und wie geht es euch so?", fragte ich.

Die Drei schauten überrascht auf. Offenbar waren sie es nicht gewöhnt, dass man sie so etwas fragte. "Sehr gut, Miss", wisperte Vanessa. Sieh an, sieh an. Langsam taut sie auf! Ich gab mein Bestes, damit Vanessa mich nicht mehr als eine Fremde ansah.

Heute hielten sie mir ein langes cremefarbenes Kleid entgegen. Es war ziemlich königlich. Ich hatte zwar noch nie so ein Kleid angezogen, aber Vera hatte gestern so ein ähnliches getragen.

"Wow, heute mal nicht so freizügig?", fragte ich meine Zofen mit einen Lächeln. Das dunkelblaue überkurze Kleid konnte ich einfach nicht vergessen.

"Oh ja es läuft alles nach Plan. Als erstes sollte jeder ihre Reize sehen. Jetzt aber müssen wir Sie wie eine Königin kleiden. Und das heißt lange schöne Kleider und aufwendige Frisuren. Bei dem anderen Angestellten im Haus sind Sie nämlich auch beliebt, Miss. Nach der Sache mit Nora... Sie ist ein absoluter Albtraum und dass Sie ihr die Stirn geboten haben, ist -in unseren Augen- sehr bewundernswert. Daher haben sich die gesamten Zofen der Schneiderei -darunter auch Corina- bereit erklärt, für Sie die schönsten Kleider zu nähen! Selbst die Chefin selbst hat eins entworfen. Die meisten allerdings sind noch in Arbeit."

Wow. Ich wusste nicht, dass ich so ein hohes Ansehen hier hatte!

Ich wusch mich und danach schlüpfte ich in mein Kleid. Dazu brauchte ich jedoch die Hilfe von Anna und Corina. Als sie es schließen wollten, hielt Anna inne. "Oh Miss! Was haben Sie denn hier gemacht!"

"Was meinst du?", fragte ich irritiert.

"Sie haben hier blaue Flecken! Sehen Sie nur." Sie zog mich zu dem großen Spiegel und zeigte auf meinen Rücken.

Und tatsächlich waren dort dunkle Flecken zu sehen. Das muss gestern Abend passiert sein... Aber natürlich, Alexander hatte mich doch gestern ziemlich fest angepackt. Oje und nun hatte ich den Abdruck seiner Finger an meiner Schulter und ein Stückchen oberhalb der Taille.

Wie soll ich das bloß erklären?

"Bekommt ihr die irgendwie weg?" fragte ich hoffnungsvoll die Drei, da mein Kleid rückenfrei war.

"Aber natürlich. Es gibt nichts was Rini nicht hinkriegen würde", sagte Anna stolz und zeigte auf Corina. Diese zückte bereits ihr Schminkzeug.

Nach dem meine Zofen  mit mir fertig waren, musste ich erneut staunen, was sie aus mir gemacht hatten. Ich sah wirklich aus wie eine Königin.

"Den Schmuck hat Prinz Alexander speziell für Sie anfertigen lassen", sagte Vanessa schüchtern.

"Aber das sollten wir Ihnen eigentlich gar nicht sagen, Miss!", sagte Anna mit einen Seitenblick auf Vanessa. Ich musste kichern und war außerdem gerührt, dass Alexander speziell Schmuck für mich ausgesucht hatte.

Auf dem Gang traf ich wieder auf einen wartenden Owen."Na Schwesterchen. Eine lange Nacht gehabt?"

"Nein, hatte ich nicht. Nachdem du hereingeplatzt bist, ist er gegangen", sagte ich und verdrehte die Augen.

"Oh, mein armes kleines Mieze-Kätzchen... hat es nicht bekommen, was es wollte?", frage Owen mit gespielten Mitleid und zog dann einen Schmollmund.

Ich machte ebenfalls eine traurige Mine und sagte mit dem gleichen bedauernswertem Tonfall wie mein Bruder: „Ja! Ich wollte doch auch mal Gekuschelt werden..."

My Beauty -Abgeschlossen-Where stories live. Discover now