Kapitel 50

10.1K 323 16
                                    

Alexander war bereits in seinem Zimmer und packte. Ich ging den Flur entlang um ebenfalls in mein Zimmer zu gelangen. Zwar wusste ich, dass ich keine andere Wahl hatte, als mit Alexander mitzugehen und das nicht, weil er es sagte, sondern weil mir mein Herz keine andere Wahl ließ.

Trotzdem missfiel mir der Gedanke, einfach so mit ihm ins Schloss zu gehen. Erstens, weil Nora Miladay immer noch dort wohnte, zweitens, weil es dort viel zu groß und alles so... ungewohnt war. Und drittens müsste ich ohne Owen ins Schloss.

Mein Bruder und ich waren immer und überall zusammen hingegangen. Es gibt nichts was wir nicht gemeinsam erlebt hätten, ausgenommen die Zeit, in der er mit unserem Vater auf Geschäftsreisen war.

Ich stieß die Tür zu meinen Zimmer auf....Und zu meiner Verwunderung saß Owen bereits auf meinen Bett.

Wenn man vom Teufel spricht...

Er hatte den Kopf auf die Hände gestützt, und schaute nach unten. Sein Gesicht war wie versteinert und ich konnte spüren, dass er immer noch ziemlich sauer und aufgewühlt war, "Ich habe gehört, was du ihm erzählt hast, "sagte er tonlos und frei heraus. Sein Gesicht blieb weiterhin auf den Boden gerichtet.

Ich schloss die Tür und hielt dann inne. Ich presste die Lippen zu einer dünnen Linie, und ging dann auf ihn zu. "Was denn genau? " fragte ich mit der Hoffnung, dass er nicht unsere komplette Unterhaltung mitbekommen hat.

"Dass du weggehst. Mit ihm. Und mich allein lässt."

Er konnte einem echt gut Schuldgefühle machen... Ich ging vor ihm in die Hocke, um ihn in die Augen sehen zu können.

Verdammt, das war schwerer als ich gedacht hatte...

"Ach Owen... Ich werde doch nicht für immer weg sein. Wir werden uns natürlich besuchen! Außerdem, können wir nicht immer hier wohnen bleiben. Wir müssen auch unsere eigenen Wege gehen, "sagte ich und staunte über meine eigenen Worte.

Owen seufzte und schaute mir endlich in die Augen, "Das verstehe ich ja und du hast auch recht, aber es ist nur..., "hilflos zuckte er mit den Schultern, "Wir waren immer zusammen. Wir hatten niemanden. Dieses 'Haus' ist quasi von der Außenwelt abgeschottet. Wir wohnen in einem gottverdammten Wald!!! Ich hatte noch nie einen richtigen Freund. Wir hatten noch nicht einmal einen richtigen Besuch. Natürlich kamen ab und zu mal ein paar Bekannte von Vater vorbei, aber diese waren hauptsächlich aus geschäftlichen Gründen hier! "er stieß einen lauten Seufzer aus und schaute an die Decke, "Und nun soll ich ganz alleine hier in diesem Haus bleiben? Allein mit Vater? Ich hasse diesen Kerl! Und nun habe ich meine einzigste Verbündete verloren. Die einzige Person, die weiß, was das hier für eine Hölle ist."

Wenn Owen weiter so machte, würde ich am Ende bestimmt nachgeben und doch hier bleiben. Aber das konnte ich Alec wiederum nicht antun.

"Owen... Dann komm doch einfach mit ins Schloss! "meinte ich. Alexander würde es bestimmt erlauben, wenn ich ihn darum bitten würde.

Aber mein Bruder stieß nur ein trostloses Lachen aus, "So einfach geht das nicht, Belly. Irgendwann werde ich die Firma übernehmen und dazu muss ich hier bleiben. Natürlich könnte ich auch darauf pfeifen, aber... Ich will es nicht. Ich möchte die Firma gerne übernehmen. Sie ist schon seit so vielen Jahren im Besitz unserer Familie und irgendwo habe ich auch noch meinen Stolz, zusammen mit dem Willen die Familientraditionen aufrecht zu erhalten. Und dieser Wille ist stärker, als mein Hass gegen unseren Vater."

"Tut mir leid, Owen... Ich kann verstehen, dass du hier bleiben musst und ich würde auch am liebsten hier bleiben, aber Alexander..."fing ich an, doch er unterbrach mich mit einer schnellen Handbewegung.

My Beauty -Abgeschlossen-Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang