Kapitel 46

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Bevor es los geht, muss ich mich nur noch einmal entschuldigen, wenn das Kapitel nicht so gut bei euch ankommt. Ich habe nämlich lang überlegt, ob ich es hochladen soll, da ich irgendwie der Meinung bin, dass es viel zuuuu unrealistisch ist und ihr es euch deswegen nicht gut vorstellen könnt, weswegen ihr es nicht gut findet😅

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Owen war sieben und mein kleiner Bruder Terry war vier. Mein Vater und meine Mutter waren auf Geschäftsreise. Meine Mom musste immer mit Dad mitgehen. Außerdem hatte Dad ihr verboten zu arbeiten.
Früher war sie Krankenschwester gewesen in einer privaten Klinik. Mein Dad hatte damals einen Autounfall gehabt und musste betreut werden. Von ihr... Tja und so haben sie sich kennengelernt.
Sie war eine gute Mutter. Damals wollte ich genau so sein wie sie. Wenn sie auf dem Sofa saß und strickte, dann habe ich mich immer neben sie gesetzt und ebenfalls so getan als würde ich stricken...
Aber wenn Dad weg musste, dann ging sie mit. Wir bekamen dafür zwei Kindermädchen. Sie hießen Magdalena und Mara. Sie sind mit uns immer spazieren oder auf den Spielplatz gegangen. Weil unsere Eltern aber diesmal etwas länger fort waren, wollten sie mit uns in den Zoo gehen, damit wir nicht so traurig sind und eine schöne Zeit haben würden. Tjaaaa nur leider war der Zoo erst in der nächsten Großstadt und wir mussten mit dem Auto hinfahren. Unser damaliger Fahrer hieß Sebastian oder so... Ich kann mich nicht mehr genau dran erinnern, aber ich weiß noch, als wir auf dem Weg zurück waren, musste Sebastian eine Vollbremsung machen, sodass wir nach vorn und wieder zurück geschleudert wurden.
Vor uns stand ein schwarzer Kastenwagen und daraus stiegen vier oder fünf Männer. Alle trugen Masken und waren komplett in schwarz gekleidet.
Sie kamen auf uns zu und zogen Terry, Owen und mich aus dem Wagen. Wir hatten uns versucht zu wehren, aber sie waren stärker.
Sie brachten uns in eine Art Lagerhalle. In der Lagerhalle gab es ein Büro und dort hielten sie uns gefangen.
Es vergingen mehrere Tage. Sie sagten uns sie würden uns gehen lassen, dafür mussten unsere Eltern aber eine schöne Stange Geld bezahlen. Nur leider... Hatte unser Vater kein Interesse daran uns Kinder freizukaufen. Er wollte sein Geld lieber selbst behalten, anstatt davon seine Kinder zurück zu bekommen. Er ließ uns einfach bei den Männern... Unsere Mutter hätte sofort gezahlt, aber ich denke, dass Vater sie zu irgendetwas überredet hatte. Mein Dad konnte schon immer gut irgendwelche Geschichten erzählen oder Menschen zu etwas überreden.
Nun ja... Als die Entführer sich sicher waren, dass unsere Eltern nicht zahlen würden... Haben sie angefangen Videobotschaften zu schicken... Wo sie uns schlugen. Besonders Owen hat es damals schlimm erwischt. Er hat heute sogar noch Narben davon, welche ihn immer daran erinnern werden, was damals passiert war.
Aber selbst die Videobotschaften haben nichts genützt. Die Männer sagten uns, dass wir nicht lang genug gelitten haben. Also machten sie wieder ein Video. Sie haben mit Terry angefangen. Den Jüngsten. Danach holten sie Owen hinzu. Ich weiß nicht genau was sie getan haben. Ich habe nur gehört wie sie... Wie sie geschrieen haben. Ich hab ebenfalls geschrien. Ich habe wie verrückt gegen die Tür gehämmert und angefangen zu weinen. Ich wusste, dass sie meinen Brüdern dort schlimme Dinge antaten... Und alles nur weil mein Vater nicht gezahlt hatte.
Owen kam dann wieder raus, blut- und tränenüberströmt. Über seinen Rücken und seiner Brust zogen sich langen Schnitte. Sie hatten ihn ausgepeitscht. Terry aber kam nicht mehr aus dem Raum... Er war zu klein und die Wunden waren zu stark. Er ist daran gestorben. Er ist gestorben und ich konnte nichts dagegen machen... Und Owen auch nicht.
An diesem Tag hatten wir die Hoffnung aufgegeben. Wir hatten aufgegeben daran zu glauben, dass wir dort je wieder rauskommen würden.
An diesem Tag hatten wir auch angefangen, unseren Vater zu hassen. Mom hätte uns niemals im Stich gelassen... Unseren Vater waren wir egal gewesen. Er hatte schon immer nur seine eigenen Ziele im Kopf gehabt.
Die Männer schickten das Video an unsere Eltern und sagten, dass das was mit Terry passiert ist, auch mit uns passieren würde, wenn sie nicht in den nächsten vierundzwanzig Stunden eine Antwort erhielten. Und diese Antwort erhielten sie... Meine Mutter sollte kommen und ihnen das Geld mitbringen... Wir hatten gehört wie das Tor aufging. Wir hatten die Stimme unserer Mutter gehört. In Owens Gesicht hatte sich seit Wochen endlich wieder ein Lächeln gebildet. Doch dann... Dann hörten wir Schreie. Von unserer Mutter und von einem der Männer. Dann fielen Schüsse und mit einem Mal war alles still. Owen und ich hatten es nicht gewagt zu atmen, denn wir wusste was passiert war. Wir konnten es spüren und in Wirklichkeit wäre es auch zu schön gewesen, endlich wieder frei zu sein.
Nach ein paar Minuten kamen die Männer wieder herein. Der eine hatte eine Schusswunde am Bein und der andere trug einen Verbandskasten. Wir haben erst später mitbekommen was genau dort draußen passiert war: Unsere Mutter hatte ohne Dad das Video angesehen und hatte schnell das nötige Geld besorgt. Allerdings hatte sie geahnt, dass die Männer uns trotzdem nicht gehen lassen würden. Dass sie mehr wollten... Also hatte unsere Mutter eine Waffe mitgenommen, um uns mit Gewalt wieder zurückzuholen. Nur leider ging dieser Plan schief. Es waren zu viele Männer und unsere Mutter war allein. In dem Gedrängen schoss sie einem ins Bein und dann... Tja, dann hatte man versehentlich auf sie geschossen.
Die Männer waren danach viel zu sehr mit der Wunde an ihrem Bein beschäftigt und sie erlaubten uns, zu unserer Mutter zu gehen.
Wir stürmten sofort aus der Tür und dann sahen wir sie. Sie lag auf dem Boden, um ihren Körper hatte sich eine große Blutlache gebildet und sie atmete ganz schwer. Aber das Blut war uns egal und wir ließen uns neben ihr fallen. Ich sagte..., "Mommy, Mommy du blutest ganz doll." Meine Mutter schenkte uns ein Lächeln, doch in ihren Augen sammelten sich Tränen. Ihre Hände zitterten als diese nach uns griffen. Und dann sagte sie zu uns, "Mein kleinen Babys..." sie lächelte wieder, doch ihre Augenlider fingen langsam an zu flackern, "es tut mir so leid meine Kleinen... verzeiht mir. " Der letzte Satz war nur noch ein heisernes Flüstern und sie zitterte noch mehr. Sie fing an zu husten, worauf  Owen und ich nur noch mehr weinen musste. Owen schrie sie an, sie solle jetzt nicht weggehen. Dass wir sie doch brauchten und Daddy sonst ganz sauer wäre, wenn sie nicht wieder nach Hause kommt. Auch ich rief ihr zu, dass sie wach bleiben soll und das Terry und Owen sich ganz doll verletzt hatten. Mommy sollte Terry wieder heil machen. Mommy besitzt doch Zauberkräfte und kann Wunden ganz schnell wegmachen.
Ich war doch noch so klein gewesen... Ich wusste damals nicht, dass Terry... tot war.
Kurz bevor unser Mutter starb, flüsterte sie, "Es ist alles gut. Ich werde immer bei euch sein, ja? Ich werde immer da sein und euch beschützen. Egal was noch kommt. "Ihre Stimme brach und sie holte noch ein letztem Mal Luft. In diesem letzten Atemzug sagte sie noch, "Mommy liebt euch..."
Und dann war sie tot.... Sie ist einfach gegangen... Sie war einfach weg. Ihr Blick war gegen die Decke gerichtet und ihr Mund war noch offen. Ich konnte es einfach nicht fassen. Ihre Brust hob sich einfach nicht mehr, nur eine einzige Tränen stahl sich noch aus ihrem Augenwinkel. Damals hatte ich Mommy weiterhin angeschrien, sie soll gefälligst wieder aufwachen. Sie durfte jetzt nicht schlafen, sie musste sich doch um uns kümmern! Unsere Großmutter würde sonst ganz böse auf Mommy sein.
Irgendwann zog mein Bruder mich von ihr weg. Erst ab da realisierte ich, dass sie gestorben ist. Ich fing an zu schreien und um mich zutreten. Selbst Owen schubste ich weg von mir, aber er war stärker als ich und zog mich in seiner Arme. Er hielt mich fest und ich weinte mich hemmungslos an seiner Schulter aus...

My Beauty -Abgeschlossen-Where stories live. Discover now