Kapitel 52

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Mein Herz klopfte in einem schnelleren  Rhythmus als sonst. Gerade hatten wir das Haupttor des Schlosses passiert, und fuhren den vom Mond beleuchteten Weg zum Eingangsportal entlang.

"Wir sind Zuhause"sagte Alexander und ich konnte spüren, dass er bei diesem Satz lächelte.

Zuhause.

So hatte ich immer das Haus bezeichnet, in dem ich aufgewachsen bin, doch es fühlte sich gut an, das Schloss jetzt so zu nennen. Wahrscheinlich müsste ich mich erst einmal daran gewöhnen, aber ich hatte mich bei meinen früheren Aufenthalt dort, sehr wohl gefühlt -wenn man die Begegnung mit Nora mal wegdenkt.

"Ja" hauchte ich leise und hielt vor der riesigen Eingangstür. Unwillkürlich musste ich an das erste Mal denken, als ich hier war. Owen wollte damals seine Autoschlüssel nicht abgeben. Nur widerwillig gab er sie den Bediensteten. Ich musste lächeln bei den Gedanken an meinen Bruder. Er war zwar manchmal echt seltsam, aber trotzdem noch der beste Bruder überhaupt.

Sofort kamen -wie schon beim ersten Mal- zwei Männer angerannt und öffneten uns die Tür. Wir stiegen aus und ich bedankte mich bei dem Mann.

"Dir ist schon klar, dass du dich nicht bedanken musst. Die Menschen hier tun nur ihre Arbeit" meinte er und führte mich ins Schloss. Bevor ich auch nur den Mund aufmachen konnte, war er schon längst durch die Tür getreten.

Wir gingen die langen, großen Korridore entlang, und ich hatte immer noch das Gefühl, ich würde mich hier alleine verlaufen. Dann kamen wir in einen Teil des Schlosses an, welcher mir bekannt vorkam.

"Hier befindet sich aber nicht mein Zimmer, Alec"sagte ich und warf ihm einen Blick zu.

Er jedoch schaute nur gerade aus und sagte, "Doch, dein Zimmer befindet sich genau hier."

"Aber hier sind die Gemächer der königlichen..."

"Familie. Genau. Und du gehörst dazu. Allerdings wirst du in meinen Zimmer schlafen. Natürlich bekommst du auch ein paar eigene Räume, wo du dich entfalten kannst, aber die Nächte wirst du mit mir verbringen, "sagte er bestimmend und steuerte die Tür am Ende des Ganges an.

Ich weiß noch genau, als ich zum ersten Mal das Zimmer von Alexander gesehen hatte. Damals hatte er es komplett verwüstet, da er einen seiner Aggressionsanfälle gehabt hatte.

"So, da wären wir. Bleib derweilen hier und mach es dir gemütlich. Ich muss kurz zu meinen Vater" befahl er und schob mich ins Zimmer hinein.

"Aber es ist doch schon so spät! Da kannst du ihn nicht mehr stören, bestimmt schläft er schon..."sagte ich skeptisch, "Ich denke es wäre besser wenn du ihn schlafen lässt."

"Ich soll Vater persönlich darüber informieren, wenn wir eingetroffen sind. Er schläft bestimmt nicht, ich denke eher, dass er wartet. Mein Vater macht sich meist immer viel zu viele Sorgen und möchte sich selbst vergewissern, dass alles in Ordnung ist, "erklärte er mir und war auch schon im nächsten Moment aus dem Zimmer verschwunden.

Nach einiger Zeit kamen zwei Bedienstete herein, und brachten uns unsere Koffer. Als sie diese auch noch öffneten und ausräumen wollten, sagte ich, "Nein, nein. Das ist nicht nötig. Ich kümmere mich schon darum."

Irgendwie war mir der Gedanke ein wenig unangenehm, andere Menschen meine Tasche auspacken zu lassen, aber Alexander war sowas anscheinend gewöhnt.

Die Angestellten warfen sich kurz einen zweifelnden Blick zu, nickten dann aber, "Ganz wie Sie wünsche, Mylady. Prinz Alexander hat uns ebenfalls aufgetragen Ihnen diese Kleidung hier zu bringen, "sagte der eine und brachte ein paar Kartons herein, welche auf einen Wagen vor der Tür lagen "Wir wünschen Ihnen noch eine angenehme Nacht."

My Beauty -Abgeschlossen-Where stories live. Discover now