Kapitel 23

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Wieder war diese erdrückende Hitze um mich. Doch diesmal fühlte sie sich gut an. Geborgen.

Ich kuschelte mich an Alexander und seufzte. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und ich öffnete langsam meine Augen, nur um sie gleich darauf wieder zu schließen.

Die Sonne schien mir ins Gesicht und blendete mich, so dass ich blinzeln musste und meinen Kopf an Alexanders Brust drückte. "Na Schlafmütze? Auch mal wach?", sagte er lächelnd.

"Wie spät ist es?", fragte ich und gähnte genüsslich, was ihn wieder zum schmunzeln brachte.

"Um 7 Uhr", erwiderte er, streckte die Arme nach mir aus und zog mich fest an seine muskulöse Brust.

"Da kann ich doch noch ein Weilchen...", wieder wurde ich von einen Gähnen unterbrochen. „...schlafen", sagte ich und schloss wieder die Augen um noch ein wenig zu dusseln.

"Ohhhh, nein! So leicht kommst du mir nicht davon, Fräulein!" Er schlang einen Arm und meine Schulter, während er mit seiner Hand meinen Kopf festhielt und ihn zur Seite neigte.

Plötzlich fing er an, an meinen Hals zu pusten. Einfach so. Ich quieckte, zappelte hilflos herum und versuchte mich vergeblich zu befreien, aber er hatte mich fest im Griff. Es war wie am Abend zuvor, als er an meinen Hals gesaugt hatte und übertriebene Schnutzgeräusche gemacht hatte.

Ich war nur am Hals kitzlig. Sonst nirgendwo. Nun hatte er also meine Schwachstelle gefunden und nutze diese auch aus.

"Ohh bitte! Neinn! Das ist so unfair!", rief ich kichernd. Und schlug auf seinen Rücken. Doch ich hätte auch gegen eine Wand schlagen können, das hätte genau den gleichen Effekt gehabt. Ich tat mir eher selbst weh, anstatt Alexander dazu zubewegen, dass er aufhört.

"Dann will ich einen Kuss!", sagte er als er sich von mir löste.

Er immer mit deinen Forderungen!

"Gern", rief ich schmunzelnd und drückte ihn einen lauten Kuss auf dem Mund. Er erwiderte diesen schnell und hastig.

Doch ich löste mich von ihm. Meine Zofen könnten ja jeden Moment hereingeschneit kommen und uns erwischen. Das hat zur Folge, dass die Gerüchteküche wieder anfängt zu brodeln.

Zugegeben: Die Gerüchte sind zwar wahr, aber das mussten die anderen nicht wissen. Und ausserdem haben Alexander und ich noch gar nicht über uns geredet. Hätte ich nur gewusst, was mich an diesem Tag noch erwarten würde...

"Wenn wir jetzt nicht aufhören, dann können wir das gar nicht mehr", sagte ich als er mich fragend und auch ein wenig enttäuscht ansah.

Nun machte er einen Schmollmund und schaute mich gespielt traurig an.

"Du darfst ja bald wiederkommen", versprach ich ihm und lächelte ihm aufmunternd zu.

"War das ein Versprechen?", fragte er nun und zog die dunklen Augenbrauen nach oben.

"Auch jeden Fall", lachte ich.

Er stand auf und zog sich an. Ich richtete mich auf, hielt dabei die Decke vor meiner Brust und beobachtete, wie er sich das Jackett zuknöpfte.

Nun kam er auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf dem Kopf. "Bis später dann", sagte er und ging aus dem Raum.

Als die Tür hinter ihm ins Schloss viel, überkam mich ein Gefühl der Einsamkeit. Mir war kalt und das Lächeln, welches sich auf mein Gesicht ausgebreitet hatte, als ich aufgewacht war, erlosch. Ich erschauderte und legte mich wieder unter die Decke.

Ich wollte zu Alexander. Doch meine Müdigkeit überwältigte mich und ich schlief wieder ein.

Hätte ich nur den ganzen Tag weiter geschlafen...

My Beauty -Abgeschlossen-Where stories live. Discover now