Kapitel 49

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Alexanders Perspektive

"Nichts, "sagte sie und schaute nervös zur Seite. Gott, denkt sie wirklich, dass ich ihr das abkaufe?!

"Jessabelle, sag es mir, "meinte ich mit etwas mehr Nachdruck und griff nach ihrem Arm, um mit ihr zur Tür zu gehen.

"Es ist nichts, ich finde den Gedanken nur traurig, dass du mich schon wieder verlässt. Ich meine... Wann werden wir uns wiedersehen? Wenn du im Schloss bist und ich hier..."

Ich blieb abrupt stehen und drehte mich zu ihr, "Wie bitte? Ich glaube du hast da was nicht richtig verstanden. Du wirst natürlich mitkommen ins Schloss, "stellte ich klar und setzte mich wieder in Bewegung.

"Moment... Was? Aber..."

"Nichts aber. Du kommst mit, "sage ich in einem strengen Tonfall. Ich konnte nicht noch einmal ohne sie sein. Die Zeit in der ich ganz allein war, war furchtbar gewesen. Ständig schreiften meine Gedanken zu ihr und ich konnte mich gar nicht mehr richtig konzentrieren.

Belle hatte Mühe mit mir mitzuhalten und joggte schon fast neben mir her. Ich wollte mich aber nicht mit ihr streiten, weshalb ich mit Absicht mein Tempo beschleunigte um diesen unangenehmen Gespräch entfliehen zu können. Doch mein kleiner Engel ließ sich davon nicht beeindrucken und rannte lieber neben mir her.

"Das hast nicht du zu entscheiden. Was ist wenn ich gar nicht zurück ins Schloss will? "fragte sie und wieder blieb ich abrupt stehen.

"Wie bitte? Natürlich willst du mit ins Schloss. Du wirst meine Frau werden und bei mir wohnen. Im Schloss. Ich dachte das wäre klar gewesen, "meinte ich. Mittlerweile standen wir vor meiner Tür und ich wollte sie gerade öffnen, als meine kleine Belle sich einfach davorstellte.

"Nein. Du kannst nicht einfach beschließen, dass ich mit ins Schloss komme. Du kannst auch nicht einfach beschließen, dass ich deine Frau werde. Niemand hat mich gefragt, ob ich damit einverstanden bin. Und außerdem hast du mir noch nicht einmal einen Heiratsantrag gemacht! Also kann ich dich auch nicht heiraten, "sagte sie, verschränkte die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund. Ach, sie war einfach so niedlich wenn sie sich aufregte. Manchmal -wenn sie nicht das bekam, was sie wollte- stampfte sie sogar mit dem Fuß auf und formte ihre kleinen zierlichen Händchen zu Fäusten. Diese unschuldige Art treibte mich noch in den Wahnsinn! Und zugegeben: Genau dadurch bekam ich so unzüchtige Gedanken...

Ich schüttelte den Kopf um ein paar dieser aufkommenden Gedanken zu vertreiben und trat einen Schritt auf sie zu, "Schmollst du etwa gerade, "flüsterte ich heißer und sie machte einen Schritt zurück, sodass sie nun direkt an der Tür stand.

Ich hob meine Hände und stützte sie links und rechts neben ihren Kopf ab. Ich wusste genau, dass es ihr gefiel, denn sie biss sich auf die Lippe um ein Lächeln zu unterdrücken.

"Nein. Nein, ich schmolle nicht, "sagte sie und versuchte meinen Blick auszuweichen, indem sie auf dem Boden schaute.

Ich beugte mich zu ihr herunter und atmete scharf ihren Geruch ein. Sie roch immer nach süßen Erdbeeren und einer Mischung aus Hagebutte und... Sonnencreme. Auch wenn der Erdbeergeruch in bestimmten Bereichen ihres Körpers etwas intensiver war... "Oh doch, du schmollst, "sagte ich und presste meine Lippen auf ihre.

Gott, wie ich dieses Gefühl liebte!

Schnell löste ich mich wieder von ihr und nahm ihr Gesicht in meine Hände. Jetzt oder nie, Alexander! "Ich möchte, dass du mit mir ins Schloss gehst. Ich möchte, dass du dort mit mir wohnen wirst und ich möchte, dass du dich auch dabei wohl fühlst. Ich weiß, ich kann dich dazu nicht zwingen, auch wenn ich es manchmal gerne möchte. Aber ich muss einsehen, dass du nun mal ein Mensch bist und eigenen Entscheidungen triffst. Ich gebe zu, dass ich gerne alles und jeden um mich herum kontrolliere -so ist alles nun mal einfacher. Aber ich möchte nicht, dass du dich zu irgendetwas genötigt fühlst. Ich möchte, dass du selbst entscheidest und freiwillig das tust, worum ich dich bitte, "Ich holte tief Luft und versuchte ihr begreiflich zu machen, was ich meinte, "Ich gebe auch zu, dass es mich wütend macht, wenn man nicht das macht, was ich sage, aber dann muss ich eben lernen, doch damit umgehen zu können. Also bitte verzeih mir, wenn ich mich manchmal wie ein Sturkopf benehme, aber ich bin es nun mal nicht gewöhnt, dass man nicht das tut, was ich sage."

Ich blickte ihr in die Augen und hoffte sie möge mich verstehen. Es wäre alles viel praktischer, wenn sie nur auf mich hören würde. Dann hätten wir nicht so viele Diskussionen und alles wäre viel einfacher. Mit einem Seufzer ließ ich meine Stirn gegen ihre sinken, "Was sagst du? Würdest du damit zurecht kommen? Mit meiner sich ständig wechselnden Laune? Wenn wir zusammenleben würden? Du willst doch mit mir zusammenleben oder?"

Eigentlich war ich mir relativ sicher, dass sie mit mir zusammen sein wollte. Doch ich hatte manchmal einfach die Befürchtung, sie würde sich doch gegen mich entscheiden, wenn sie mitbekommt, was für eine schlechte Partie ich bin. Was wäre wenn sie mich verließ? Das würde ich nicht zulassen, das könnte ich nicht zulassen. Aber einsperren wollte ich sie auch nicht.

Gott, an was dachte ich da gerade?

Das passierte mir öfter. Nachdem ich wütend wurde, fing ich immer an zu zweifeln. Ja, man könnte sogar fast schon sagen, ich wurde leicht Depressiv. Ich begann an mir selbst zu zweifeln und fing sogar an mich zu hassen. Nun ließ ich all meine Zweifel an Jessabelle aus. Was ist wenn sie mich wirklich nicht mehr will?

Alexander, hör gefälligst auf!

Ich durfte nicht daran denken. Sie würde bei mir bleiben wollen. Sie liebt mich doch.

Ein Seufzer kam über ihre Lippen und sie schüttelte den Kopf, "Ja, ich werde bei dir bleiben. Und natürlich gehe ich mit ins Schloss, wenn du das wünschst. Es wäre nur einfach mal schön zu hören, dass du mich nach etwas fragst, ob ich damit auch einverstanden bin. Immer entscheidest nur du und es scheint so, als würde dich meine Meinung gar nicht interessieren. Ich fühle mich manchmal einfach unterdrückt, weißt du..."

"Ach Belle... Das ist nie meine Absicht gewesen. Ich gehe nur immer davon aus, dass du nichts dagegen hast. Ich denke eben einfach zu wenig nach bevor ich handle, "meinte ich entschuldigend.

Ich gab ihr einen kurzen Kuss auf den Scheitel und richtete mich dann wieder auf. Sie schaute zu mir hoch und fing an mit dem Kopf zu schütteln, "Was machst du nur mit mir... Aber wie auch immer, ich denke ich muss trotz allem meinen Vater Bescheid sagen. Und Owen natürlich, "Sie lehnte ihren Kopf nach hinten, sodass dieser gegen die Tür gelehnt war und schloss die Augen, "Ich... Das geht alles so unglaublich schnell... Ich kann es noch gar nicht richtig fassen."

"Es wird alles gut werden, mein Schöne, "sagte ich und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen, "Dafür werde ich sorgen."

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Ihr wisst gar nicht, wie sehr mir das weh tut, Owen zurückzulassen. 😢
Er kann ja leider nicht mit ins Schloss♡♡♡

My Beauty -Abgeschlossen-Where stories live. Discover now