Kapitel 18

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(Foto: Aussicht von Damions Balkon)

In Damions kleinem Reich empfing mich sein Geruch, der mich gleich wie zuhause fühlen ließ. Diana hatte sich an der Tür verabschiedet, denn die Privaträume des Alpha durfte man nicht ohne Erlaubnis betreten. Obwohl ich sie eingeladen hatte, reagierte sie mit einem energischen Kopfschütteln und rührte einen imaginären Kochtopf.

"Du machst jetzt das Abendessen? ", fragte ich. Sie nickte und hat mir zur Verabschiedung noch kurz zugewunken.

Sein Bett war natürlich sehr einladend, sodass ich mich darauf warf und sein Kissen zu mir heranzog. Darunter lag etwas. Als ich es hervorzog, erkannte ich das eingelaufene Hemd von heute morgen, das ich in Ermangelung eigener Kleidung von Damion angenommen hatte.

Er hatte meinen Geruch bei sich versteckt. 'Irgendwie ist das ja wirklich niedlich', dachte ich. 'so überraschend unmännlich... ' Ich grinste.

Auf dem Nachtisch lagen meine beiden Handys. Ich rückte mir die Kissen zurecht und machte es mir gemütlich.

Bis Damion kam, würde ich meine neue Simkarte aktivieren und meine Kontakte soweit es ging übertragen.

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Nachdem ich mein neues  Handy eingerichtet hatte und gerade beide beiseite räumen wollte, flog die Tür auf und Damion stand in der Tür.

"... überraschend unmännlich?", fragte er laut mit dem Blick auf mir. Von draußen war Zains Lachen zu hören. Mir fielen vor Schreck die Handys polternd auf den Boden.

"Nicht clever, wenn dein Lebenspartner deine Gedanken hört... ", sagte er mit einem schiefen Grinsen und schloss die Tür.

"Nicht clever, dass der Lebenspartner die Gedanken des anderen hört. Du hast es dir ausgesucht", antwortete ich frech und hob meine Handys wieder auf, um sie wie eigentlich gedacht auf den Nachttisch zu verfrachten.

"Ja, ein überzeugendes Argument", gab er zu. "Außerdem weiß ich ja, dass es dir gefällt, dass ich deinen Geruch bei mir haben will... allerdings ist mir das Original lieber. "

Er stand nun vor mir und drückte seine Nase in mein Haar. "Bist du erledigt?"

Ich nickte und fragte: "Enttäuscht?" Er lachte und legte seinen Kopf auf meinen und umarmte mich: "Ja, aber nicht von dir... "

Ich schloss meine Arme um seine Brust und genoss ebenso seine Nähe wie er meine. 'Wie viele Frauen wären wohl auf mich neidisch, wenn sie von unserer Verbundenheit wüssten?', dachte ich, erfreut über die verlässliche Komponente namens Damion an meiner Seite.... Kein Risiko einer Trennung oder anderem...

"Es ist wirklich lustig, wie ernüchternd du das Ganze betrachten kannst, kleines Gelbauge. Wenn ich an uns denke, fällt mir viel anderes und vor allem Sentimentaleres ein... Heißer, du verstehst schon." Er grinste.

Ich lachte. "Die geborene Strategin hast du vor dir. Außerdem können wir Frauen Ober- und Unterstübchen besser voneinander trennen als ihr Männer... "

Er ließ mich aus seiner Umarmung und schüttelte den Kopf. "Wie eine Strategin kamst Du mir vorhin hier aber nicht vor... ", sagte er etwas heiser und legte seinen Kopf schief. 'Damit hatte er allerdings recht.', dachte ich verlegen, in Gedanken an unser Beinahe-Schäferstündchen.

Er strich mir über die Wange, ging dann betont unbeschwert ums Bett herum und legte sich darauf. Dazu mopste er mir die aufgestapelten Kissen.

"Heeey", beschwerte ich mich, als er es sich mit geschlossenen Augen und den Kissen gemütlich machte. Ich kletterte auf Knien übers Bett und versuchte ihm ein Kissen weg zu schnappen. Er öffnete seine Augen, als ich am Kissen zerrte, und grinste nur. Das Kissen bewegte sich kein Stück.

Wolf's Heart - Finding Destiny (Majesty Award 2019, Wattys Longlist 2018)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt