Kapitel 37

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Nach einem sehr langem Bad fiel mir ein, dass ich mir ja noch Gedanken über ein Programm machen wollte. Also zog ich mich gemütlich an mit einer grauen Leggins, einem weißen Oberteil und einem beigen Wollpullover. Die eine große Kette passte so gut, dass ich sie umlegen musste. Das versteht man doch!

'Nein, ich verstehe das nicht', beendete Rifea meinen gedanklichen Versuch, mich bei jemanden rückzuversichern

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'Nein, ich verstehe das nicht', beendete Rifea meinen gedanklichen Versuch, mich bei jemanden rückzuversichern. 'Mein Fell war und wird immer das gleiche bleiben.' Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. 'Darum beneide ich dich schon, Rifea. Aber dafür habe ich mehr Auswahl.' Mit dem Spruch 'Wer die Wahl hat, hat die Qual?' reagierte Rifea und wählte einen altklugen Tonfall. 'Das ist aber eine menschliche Weisheit, oder nicht?', fragte ich belustigt. Sie nickte in meinen Gedanken. 'Natürlich! Wir beeinflussen einander, nicht nur ich dich.'

Ich ging aus dem Badezimmer und sah, dass Diana nicht mehr da war und ihr Buch dort noch lag, wo sie gesessen hatte. Ich schlenderte zur Tür und schlug den Weg Richtung Besprechungsraum ein. Darin hatte zu Beginn die erste kleine Versammlung mit den engsten Rudelmitfliedern stattgefunden. Ich öffnete die Tür und schloss sie hinter mir. Stille umgab mich. Ich blieb an der Tür stehen und verschränkte die Arme hinter meinem Rücken. Meinen Blick ließ ich umher schweifen. Langsam schlug ich den Weg Richtung Podest ein, auf dem auch mein Stuhl stand. Ein Runzeln zeigte sich auf meiner Stirn. Dieser Stuhl war mir weiterhin suspekt.

Ich blieb vor dem Podest stehen und ging nicht zu meinem Stuhl. Lieber wählte ich den Stuhl für die "Zuschauer", weil ich mich da besser fühlte. Ich sah mich um, bis mein Blick wieder auf den roten Stuhl fiel.

Es war in den letzten Tagen so viel passiert. Ich habe mein ursprüngliches Leben hinter mir gelassen. Meine Familie verlassen. Meinen Seelenverwandten gefunden. Die Gefühle für ihn entdeckt, die so stark sind, dass sie mir wirklich Angst machen. War ich dem gewachsen? War ich den Herausforderungen gewachsen? Ich habe angefangen zu trainieren, weil ich mein Leben verteidigen können muss und mein Rudel wurde direkt von meiner alten Familie und einem anderen Rudel bedroht. Mein Kopf fing an sich zu drehen.

Und ich höre Stimmen in meinem Kopf, die pausenlos reden. Das ist normalerweise ein Zeichen, dass man verrückt wird. Ich lege meine Hände an meine Wangen und stützte meine Ellbogen auf. Mit wem sprach ich denn sonst, wenn ich in einer solchen Situation bin? Blake!

Ihr Gesicht tauchte in meinen Gedanken auf und eine tiefe Trauer erfasste mich. Sie wusste immer, was zutun war, wenn ich es nicht mehr wusste. Sie war meine Mutter und mein Vater gewesen. Und sie war jetzt nicht da. Ich schloss die Augen und spürte eine Träne rollen. Ich öffnete die Augen wieder und sah verschwommen.

Ich fischte mein Handy aus der Hose und legte es auf den Stuhl neben mich. Ich wollte sie wirklich anrufen. Aber sie, meine engste Vertraute, ist nun meine Feindin und würde mich vielleicht umbringen, sobald sie mich sieht.

Ich verschlang die Hände miteinander und stützte wieder meine Ellenbogen auf die Knie. Meine Stirn lehnte ich gegen meine verschlungenen Hände.

Wolf's Heart - Finding Destiny (Majesty Award 2019, Wattys Longlist 2018)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz