Kapitel 33

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Es raschelte, als ich durch die Sonnenstrahlen geblendet und geweckt wurde. Ich rieb mir die Augen und blinzelte dann vorsichtig mit einem Auge durch die Gegend. Damions Arm lag über meinem Bauch und er direkt neben mir. Seine schwarzen Haare standen in alle Richtungen. Zwischen seinem heißen Arm und meinem Bauch lag nur das weiße Kleid von der Zeremonie, dass eindeutig schon bessere Tage gesehen hatte.

Ich hob den rechten Arm und strich einige Haare aus seinem Gesicht. Er rümpfte darauf hin auf sehr niedliche Weise die Nase, dass sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete.

"Du lachst", murmelte er leise.

Ich verdrehte die Augen. "Nein", stritt ich ab.

Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht. "Und du lügst, du unehrliches Etwas."

"Niemals", erwiderte ich mit einem ironischen Unterton.

Er öffnete ein Auge und fixierte mich. "Dumm nur, dass ich deine Gedanken höre, mein Mondengel!"

"Ich weiß, daher frage ich mich die ganze Zeit sowieso, warum du das alles dann fragst."

"Ich habe nicht gefragt. Es waren Feststellungen." Sein eines Auge war wieder geschlossen. Tja, wo er Recht hatte, hat er Recht. Weil sein Ego schon genug Bestätigung erhielt, sprach ich es nicht noch aus, was er gedanklich schon mit bekommen hatte: und zwar, dass er Recht hatte, der kleine Besserwisser.

"Wir liegen nackt im Wald.", stellte ich nun fest und schaute mich um. Allerdings sah ich niemanden, der uns beobachten könnte. Außer zwei wunderschöne Augen, die mich nun hellwach musterten.

"Oh ja", murmelte er und harkte seinen Finger in den Stoff, der um meinen Busen gewickelt war und hob ihn ein wenig an. Und natürlich reckte er gleichzeitig den Kopf und sagte: "Zeig doch mal!" mit einem süßen, unschuldigen Grinsen.

"Nein, nicht wo ungefähr ganz viele unschuldige, unaufgeklärte Tiere in der Umgebung sind und uns beobachten könnten."

Er grinste. "Wobei denn beobachten?"

Ich schob sein Arm lachend beiseite und schimpfte: "Du Schuft!"

Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. "Das ist mein Zweitjob. Als Hauptjob bin ich dein Lebenspartner und Alpha eines Rudels!"

Ich saß mit dem Rücken zu ihm und zog das Kleid über. Beim Aufstehen fiel der Rock wieder bis runter auf meine Fesseln. Gestern bei der Zeremonie war ich auch barfuß gewesen, aber der Boden fühlte sich unter meinen Füßen auch toll an, daher störte es mich nicht.

Ich hörte es hinter mir rumoren und rascheln, und nahm an dass Damion nun auch seine Hose anzog. Der Anblick seines wirklich attraktiven Hinterteils gingen mir echt nicht mehr aus dem Gehirn.

Seine Hand zog meine Haare zur Seite und er küsste meinen Hals. "Mein wirklich attraktives Hinterteil und ich danken dir für das Kompliment, Kamria!"

Ich lächelte, jedoch war ich schon ein wenig verlegen. Gemeinsam mit verschlungenen Händen gingen wir in Richtung Lager. Damion und ich wussten instinktiv wegen unseres Geruchssinnes, wohin wir gehen mussten, denn der Geruch des Lagers war unverkennbar.

Angekommen, gingen wir kurz zu Damions Appartment und zogen uns um. Mein weißes Kleid hing ich mit gerunzelter Stirn und leidendem Gesichtsausdruck an einen Bügel und bezweifelte, dass man das wieder sauber bekam. Ich seufzte. Nun ja, gestern im Rausch der Zeremonie und beeinflusst durch die Magie des Urwolfs hatte ich daran wirklich nicht gedacht. Ja, es mag komisch klingen, aber die Magie habe ich mir nicht eingebildet....



Nach dem Umziehen füllte ich mich gleich besser, weil ich vorher natürlich kurz geduscht hatte um die braunen Flecken wegzuwaschen. Gestern hatten Damion, das Rudel und ich uns einfach vom Mondlicht, der Magie des Moments und unseren Instinkten leiten lassen. Ich weiß, dass wir lange unterwegs gewesen waren, aber ich konnte unmöglich sagen wie lange wirklich. Ich streckte meine Beine und meine Arme. Meine ganzen Glieder fühlten sich strapaziert an und Muskelkater bahnte sich an. Na, super!

Wolf's Heart - Finding Destiny (Majesty Award 2019, Wattys Longlist 2018)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant