Kapitel 44

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Wer die aktualisierte Version von Kapitel 41 (nur gegen Ende) noch nicht gelesen hat, der sollte das noch nachholen. Wird später noch durchaus wichtig ;)

Liebe Grüße, eure Dhanae! :)

Ich schlug meine Augen auf und blinzelte. Es konnte unmöglich schon Morgen sein, weigerte sich mein Gehirn ... oder mein Unterbewusstsein. Heute würde sich mein Damion stellen, um Diana zu befreien. Ich drehte mich in Damions Armen herum und vergrub mein Gesicht in seinem Nacken. Das ich ihn mit diesem Gerangel weckte, war mir bewusst. Er lachte leise. Das klang noch leicht rauchig, weil er gerade erst wach geworden war.

"Wann ist es soweit?", fragte ich und meine Stimme klang sehr gedämpft. Hier war es schön dunkel in seinen Armen und es roch intensiv nach ihm. Herrlich!

Er seufzte und zog mich noch enger an sich ran. "So früh wie möglich", antwortete er, wenig geschickt, nach einigen Sekunden. Ich hob meinen Kopf und sah ihn an, widerstrebend meine gemütliche Höhle verlassend. "Das heißt?"

Eine Falte tauchte zwischen seinen Augen auf. "In knapp 2 Stunden", sagte er leise und strich über meine Haare. Ich rollte mich auf den Rücken. Ein wenig genervt wischte ich mir meine Haare aus dem Gesicht, die mir jetzt ins Gesicht hingen. Damion half mir dabei, ging aber deutlich weniger rabiat vor. Sanft steckte er Strähnen hinter mein Ohr und hinterließ dort ein wohliges Kribbeln.

"Warum können wir nicht einfach Diana so befreien?", fragte ich sicherlich zum 10. Mal, seit der Plan steht. Aber Damion antwortete meiner Frage so geduldig wie die gefühlten 9 Mal zuvor.

"Weil Akaryon dann ganz sicher angreift und dass das Problem mit Sabine nicht löst", sagte Damion mit belegter Stimme. "Wir müssen versuchen, auf Akaryon einzuwirken. Er ist nicht durch und durch schlecht..."

Ich schaute nachdenklich zur Decke. "Bist du da sicher?"

Damion schaute zu mir und antwortete wie vermutet. "Nein, Aber irgendwie müssen wir ihn doch in den Griff kriegen."

"Aber ist das denn unsere Aufgabe?"

Damion wandte seinen Kopf zu mir. "Nicht wirklich, aber wessens denn sonst? Wir sind das stärkste Rudel hier in der Umgebung!"

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen und drehte mich auf die Seite. "Dein Pflichtgefühl in allen Ehren, aber dein Pflichtgefühl nervt. Man kann nicht wirklich dagegen argumentieren, ohne wie das letzte Arschloch dar zu stehen. Ich will einfach nur nicht, das du gehst..."

Meine Stimme wurde gegen Ende immer leiser und ein panischer Unterton schlich sich bei mir ein. Ich war allerdings froh, das ich nicht quengelig klang, auch wenn mir durchaus danach war... aber vielleicht kommt das ja noch.

"Schht", machte Damion. "Es ist nicht für lang. Und unser Notfallplan steht. Du bist ja auch nicht allein. Lion, Sabine, Traihnor, Zain, Craw ... sie stehen alle hinter dir, genauso wie das gesamte Rudel. Und jetzt neuerdings auch deine Stiefschwester!"

Ich nickte und spürte, das diese Erinnerung an Blake wieder ein wenig Hoffnung in mir herauf beschwörte Meine bessere Stimmung war zum größten Teil auf Blakes Anwesenheit zurückzuführen.

Damion drehte sich nun ebenfalls die Seite, kam mir mit seinem Gesicht sehr nahe und küsste mich. "Wen möchtest du nachher mitnehmen?" Ich zögerte und sah in seine warmen Augen. "Blake, Craw, Sabine, Lion, Michelle, Cornelia ..."

Na toll, nun war es doch soweit, dachte ich sarkastisch. Tränen sammelten sich in meinen Augen, weil diese Frage Verdrängung nun mehr unmöglich machte. Ich verdrehte - genervt über mich selbst - die Augen. Damion lachte und wischte die Tränen weg: "Du bist die einzige Person, die gleichzeitig 2 grundverschiedene Emotionen zeigen kann."

Wolf's Heart - Finding Destiny (Majesty Award 2019, Wattys Longlist 2018)Where stories live. Discover now