Kapitel 34

282 20 7
                                    


Akaryons düstere Augen starrten kalt in Damions sonst so warme Augen

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Akaryons düstere Augen starrten kalt in Damions sonst so warme Augen. Nur war diese Wärme zur Zeit in Damions Augen nicht zu finden, das wusste ich, ohne es zu sehen. Akaryons Haltung verriet, dass er auf Ärger aus war, und seine Miene ließ dann endgültig keinen Zweifel mehr daran. Er stand seitlich und breitbeinig regungslos da, nur sein Kiefer mahlte. Trotz dass er 3 Meter von Damion entfernt stand, machte ihn das jedoch nicht weniger gefährlich. So oder so, ein Konflikt schien unausweichlich...

Entweder gab es Damion zu, dass Traihnor und Sabine bei uns untergekommen waren, lieferte dadurch allerdings unsere 2 neuen Rudelmitglieder direkt ans Messer. Aber genau das wollte er und unser Rudel um keinen Preis! Oder er verleugnete es.... Damion meldete sich in meinem Kopf: ‚Das die beiden hier sind, weiß er doch längst. Das ist eine Fangfrage. Du weißt doch um unsere guten Riechfähigkeiten...'

Meine Augen verengten sich und ich fühlte die Wut in mir hochkochen. ‚So ein verlogenes Arschloch.'

Eine Welle der Belustigung erfüllte mich, denn Damion amüsierte sich über meinen offensichtlichen Ärger über diesen Alpha, der da vor uns stand. Ich wandte den Kopf und sah auf Damions Gesicht tatsächlich ein mildes Lächeln. Verwundert beobachtete ich sein weiteres Verhalten.

„Akaryon, willkommen bei uns. Schön, dass du uns mal wieder einen Besuch abstattest."

Als Akaryon merkte, dass Damion nicht mehr sagen würde, zogen sich seine Augenbrauen wie bedrohliche Gewitterwolken über ihm zusammen.

„Artock", sagte Akaryon mit seiner knarzenden und kalten Stimme. „Du hast meine Frage nicht beantwortet."

Damion schmunzelte und ging seitlich einige Schritte in meine Richtung. Ich folgte ihm mit ruhigem Blick, weil ich es jetzt verstanden hatte. Er versuchte offensichtlich das Ganze hier zu entschärfen.

„Nun ja, ich habe eine ordentliche Kinderstube genossen und bin es gewohnt, dieses Verhalten jeder Zeit an den Tag zu legen." Seine Stimme klang mit Absicht ungezwungen und leichthin. Und in Gedanken fügte er hämisch hinzu: ‚Auch gegenüber Leuten, die es um nichts in der Welt verdienen...'

Ich bemühte mich um einen neutralen Gesichtsausdruck, aber ich konnte nicht verhindern, dass mein rechter Mundwinkel sich nach oben zog. Wie Damions ruhiges und belustigtes Auftreten nach außen hin trog, denn innerlich knirschte er mit den Zähnen.

„So kommen wir nicht weiter", knurrte Akaryon. „Beantworte die Frage."

Damion blieb stehend und die Maske glitt nun endgültig von seinem Gesicht. Seine Haltung reflektierte nun die aggressive Haltung, die Akaryon an den Tag legte. „Du vergisst, auf welchem Grund und Boden wir uns befinden." Damions Stimme klang nun deutlich tiefer und war durchzogen von Verärgerung. Die klare Drohung daraus war unmissverständlich.

Akaryon stieß einen kalten Lacher aus. „Nein, mir ist das genau bewusst. Aber ich verliere den Respekt vor einem Rudel, das einem anderen Rudel die Mitglieder ausspannt. Ein Rudel ist die Familie, die kann man nicht einfach eintauschen."

Wolf's Heart - Finding Destiny (Majesty Award 2019, Wattys Longlist 2018)Where stories live. Discover now