Kapitel 60

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Dianas eine Augenbraue glitt amüsiert in die Höhe, während ich gespielt beleidigt die Augen zusammenkniff. „Und ich dachte, ich hätte mir den Respekt als Alpha endlich verdient", witzelte ich.

„Als Alpha gegenüber seinen Rudelmitgliedern ja, aber wir sind befreundet und ich darf dich ein wenig piesacken. Ich bin übrigens dabei und wie immer sorge ich für die Getränke..." Sie zwinkerte. „Bis nachher. Vergiss nicht, die anderen anzumorsen."

Diana und ich tauschten einen amüsierten Blick, um dann loszulachen. „Anzumorsen?", japste ich belustigt. Sie schüttelte fassungslos und grinsend den Kopf. ‚Typisch Mami-Cornelia. Das sagen ihre Kleinen immer und jetzt kann sie nicht anders...'

Auf dem Weg nach draußen gab ich Michelle und Sabine Bescheid, was das Nachmittagsprogramm angeht. Beide freuten sich darauf und sagten zu. Passend dazu schob sich die Wolke beiseite und ließ die Sonne in voller Kraft strahlen. Das konnte ja nur ein gutes Zeichen sein!

Ich trieb auf einer pinken Luftmatratze auf dem Pool herum und ließ mein linkes Bein ins azurblaue Wasser hängen. Sabine, ebenfalls im Wasser, hatte beide Arme auf dem Rand des Pools gefaltet und paddelte ein wenig mit den Beinen. Michelle und Cornelia hielten beide ihre Füße ins Wasser und Diana lag gemütlich mit Sonnenbrille auf der Liege am Poolrand. Auch Blake hatte sich zu uns an den Poolrand gesellt.

„Und – wie lief es bei Akaryons Rudel?", fragte Cornelia neugierig.

Sabine hob kurz ihre Sonnenbrille und sagte wirklich stolz. „Es ist seit 2 Stunden nicht mehr Akaryons Rudel. Es ist Traihnors Rudel." Sie zwinkerte. „Es lief also alles wunderbar. Paar müssen sich noch an den Gedanken gewöhnen, aber die Meisten wirkten einfach erleichtert. Die Angst, dass alle Rogues werden, war ja nicht unberechtigt."

Michelle plantschte ein wenig und ging dann darauf ein. „Das wäre aber wirklich unfair gewesen. Für Akaryons Machenschaften konnten sie ja nichts. Ich bin froh, dass es nicht dazu gekommen ist."

Sabine, die ihre Sonnenbrille wieder auf der Nase hatte, wandte sich an mich. „Leandra, war es eigentlich deine Idee?"

„Nein, nicht nur meine. Damion hatte auch schon daran gedacht. Diese Entscheidung hat nicht lange gedauert."

Cornelia grinste mich an. „Warum schwer, wenn es doch so einfach ist? Ihr zwei seid wirklich ein Traumpaar. Nicht jedes Paar, ob seelenverwandt oder nicht, ist so auf einer Wellenlänge..."

Sabine schwamm nun zu mir. „Egal, was du tust – ich heirate heute!"

Ruckartig richtete ich mich auf. „Was?" Und fiel dann kurzerhand ins Wasser, weil ich vergessen hatte, dass eine Luftmatratze nur ruhig liegende Nutzer mag.

Als ich wieder auftauchte, lachten die Fünf immernoch. Blake zwinkerte mir zu. „Tja", witzelte Michelle nun. „Sabine hat Angst, dass Damion die vorbereitete Hochzeit für sich beansprucht. Oder sogar du, Leandra. Aber nimm dich in Acht, Sabine ist eine Kämpferin und hat dich bei den Trainingseinheiten trotzdem noch geschlagen."

„Obwohl du dich wirklich gut geschlagen hast und sehr schnell gelernt hast!", sagte Sabine mit einem ehrfürchtigen Unterton. „Lass uns doch ein Mal die Woche unsere beiden Rudel zusammenbringen und gemeinsam trainieren, was meinst du?"

Ich nickte. „Ja, das ist eine gute Idee, das machen wir so."

Cornelia hopste nun auch ins Wasser, gefolgt von Blake - die nun wirklich gut bei uns angekommen war und fest zu unserer Gruppe gehörte. „Da sieht man schon, wer bei der Führung des Rudels die Hosen anhaben wird. Und das sind die Frauen...!"

„Who run the world?", rief Michelle. "Girls", feuerten wir zurück und lachten dann. Wir begannen eine Wasserschlacht, die selbst Diana nicht verschonte. Schließlich brachte sie ihr Buch in Sicherheit und sprang direkt in unsere Mitte. ‚Ich werde euch vermissen', sagte sie gedanklich, als ich unsere Gedanken miteinander verbunden hatte, sodass alle Diana hörten.

Wolf's Heart - Finding Destiny (Majesty Award 2019, Wattys Longlist 2018)Where stories live. Discover now