Kapitel 52

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Mein rechter Fuß tappte auf und ab. Ich saß in Damions Appartment auf seinem Stuhl. Und erinnerte mich daran, wie er hier bei unserem zweiten Treffen gesessen hatte: Ein Bein über der Lehne, mit dunklen Augen und schütterem schwarzem Haar. Sein Geruch war hier überall und ließ mich wie zuhause fühlen. Ich war entschlossen wie nie zuvor, ihn mir zurück zu holen.

Meine Hände lagen ruhig gefaltet in meinem Schoß, mein Kopf gesenkt, während ich bewegungslos wartete. Gleich waren endlich alle versammelt. Mein Fuß tippte weiterhin auf und ab und war an mir das einzige Anzeichen für den Tatendrang, welchen ich empfand.

Lion und Diana standen weiterhin vor der Tür zu Damions Appartment und achteten darauf, dass ich nicht gestört wurde. Wir würden gemeinsam zur Versammlung gehen, wenn alle versammelt waren. Zain war bereits anwesend und würde ihm Bescheid geben.

"Ist sie da drin?", fragte eine mir bekannte Stimme vor der Tür. Es war Constantin. Lion erwiderte mit kalter Stimme. "Ja, aber sie wünscht zur Zeit keine Gesellschaft. Und daran musst auch du dich halten!"

Ich sah langsam hoch. Das stimmte nicht ganz. Ich wollte einfach nicht reden, außer um gleich meinen Standpunkt klar zu machen und Gehorsam zu fordern. Wenn das nötig sein sollte... Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Rudel etwas dagegen haben sollte, seinen Alpha zu befreien und ihm die Ehre zu erweisen. Ich strich über meinen Rock. Der Stoff fühlte sich unter meinen Fingerkuppen rau an .

Ich ging zum Spiegel und sah mich an. Ich hatte tiefe Augenringe, aber klare und unternehmensfreudige Augen. Ich brannte regelrecht dafür, endlich loszuziehen. Mein Blick fuhr an mir herunter. Ich trug nun ein weitestgehend dunkles Outfit. Mein Rock war ausgefranst und unterschiedlich lang an den verschiedenen Stellen. Ich trug eine dunkle und dicke Strumpfhose und schwere Stiefel, die für später sehr geeignet sein würden, wenn ich sie komplett fest band. Darüber trug ich einen Mantel, der tailliert war. Mein Haare trug ich offen und sie waren weiterhin ungebürstet und fielen mir daher wild über die Schultern. Ja, so konnte ich bleiben.

(Kleidung: wie bei der Blonden)

Ich fasste die Jacke am Kragen und rückte sie zurück

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Ich fasste die Jacke am Kragen und rückte sie zurück. Meine Haare strich ich mir aus dem Gesicht, wodurch es im Gesamten weniger wild wirkte. Mein gelben Augen unterstrichen aber mein wildes Aussehen deutlich. Scheinbar war es so, dass ab einem gewissen Niveau an aufgewühlten Gefühlen meine Augen von gelb zu rot wechselten. Ich bemühte mich gerade darum, beherrscht zu sein und war froh, dass sie gelb waren.

Ich setzte mich wieder hin und wartete weiter. Ich hatte das Frühstück hinter mich gebracht, ohne wirklich mich an den Gesprächen zu beteiligen. Meine Freundinnen hatten mir den ein oder anderen besorgten Blick zugeworfen, sodass ich schließlich gelächelt und zumindest mitgelacht hatte.

Und eigentlich war ich danach mit Constantin verabredet gewesen, aber ich hatte mich auf Lion verlassen, dass er ihm die Info weitergibt. Ich war mir wegen der Konversation von eben unsicher ob er das getan hatte. Constantin stand weiter vor der Tür.

Wolf's Heart - Finding Destiny (Majesty Award 2019, Wattys Longlist 2018)Where stories live. Discover now