Miss Jackson

Nachdem ich mit Mr. Parker über die Details gesprochen hatte, schickte er mich in den Unterricht zurück.  Immer noch total neben der Spur lief ich den Gang entlang zum Klassenzimmer. Ich wusste gar nicht welches Fach ich gerade hatte. Schnell strich ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und öffnete die Klassenzimmertür. Komischerweise war kein Lehrer da. Aber dafür war es ziemlich laut. Viele redeten durcheinander und diskutierten über etwas. Ich bahnte mir einen Weg zu meinem Platz neben Lucy. "Was war denn?", fragte sie und fuhr sich durch die langen hellbraunen Haare. "Erzähl ich dir später, aber was ist denn bei uns los?", erkundigte ich mich. "Wir bekommen eine neue Französischlehrerin! Sie soll unglaublich hübsch aber total streng sein.". Ich grübelte. Hab ich sie vielleicht schon gesehen? Nein dass kann nicht sein, ich kannte  fast jeden in dieser Schule, da wäre mir ein unbekanntes Gesicht aufgefallen. Und vor alledem ein hübsches noch dazu. "Aha und du weißt nicht mehr über sie?", hagte ich nach und suchte in meinem Rucksack mein Französisch Buch. "Jackson oder so. Der Vorname war was mit E. Glaub ich!", erzählte mein beste Freundin. Okay. "Hmm. Was ist eigentlich mit Mr. Stonebreaker?".
Ich hatte gefunden wonach ich gesucht hatte und legte das ranzige Buch auf meinen Tisch. "Der hat nen Burn-out.". Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. "Von was denn bitte? Von den vielen entfallenen Stunden und den Ferien?", meinte ich und lehnte mich auf meinen  Stuhl zurück. Lucy lachte auf. "Das kann sein!".
Plötzlich ging die Tür auf. Alle verstummten.
Anscheinend hatte jemand den Raum betreten. Sofort wuselten auf ihre Plätze zurück. Ich konnte nicht sehen, wer da kam, aber ich ging davon aus das es Ms. Jackson sein musste sein. Ich konnte sie nicht sofort sehen, da so viele Menschen mir die Sicht versperrten. Ich sah nur kurz Haar in einem dunklen braunen Ton. Bis jetzt hatte noch keiner ein Wort gesagt.
Als dann alle endlich auf ihrem Platz wahren, sah ich sie wieder. Sie war noch schöner als in meiner Erinnerung. Ihre Augen zogen mich in ihren Bann.
Ich vergaß zu atmen. Ihr Körper war der Inbegriff für Perfektion. Das Gesicht formten hohe Wangenknochen die von dicken,  dunkelbraune Haaren umspielt wurden. Die Schlüsselbeine konnte man durch den Ausschnitt  der dünnen  Bluse sehne.  Mir stellte es alle Haare auf. Weiter runter konnte man ein schöne Taille erkenne und etwas breitere Hüften.  Mehr konnte ich nicht sehen, da sie vorm Lehrerpult stand. Mehr hätte ich auch nicht vertragen. Wahrscheinlich wär ich, schon wieder vom Stuhl gekippt.

Sie blickte kurz auf und sah mir direkt in die Augen, was mir einen  schmerzhaften Stich im Herzen bescherte. Ein Lächeln umspielte ihre perfekt geschwungenen Lippen. Man sah ihr die Anspannung aber an. Sie war tierisch aufgeregt. Höchst wahrscheinlich weil sie in einer neuen Umgebung war, uns nicht kannte und ebenso nicht wusste wie sie uns ein Schätzen konnte. 

Zögerlich sah sie auf den Sitzplan. "Ihr seit so still. Das ist ja gruselig!", meinte sie und schon lachten alle. Sie war sehr sympathisch. Als sich dann alle wieder beruhigt hatten sprach sie weiter. Total gefesselt betrachtete ich sie weiterhin. "Ich denke wir sollten uns alle einmal vorstellen, um das Eis zwischen uns ein bisschen zu brechen. Also ich bin Elisabeth Jackson, ich bin 28 Jahre alt. Ich koche gerne und lese sehr viel und wenn nicht gerade was für die Arbeit mache gehe ich gerne laufen oder liege mit meinen Katzen auf der Couch und schaue Netflix.", erzählte sie und strahlte uns an.  "Und was schauen sie auf Netflix?", fragte Sophie neugierig. "Hmm Sherlock, Riverdale, iZombie, Reing, Supernatural, Rick & Morty. Dann hab ich mit American Horror Story angefangen. Ja ich glaub das wars!", zählte  sie auf. "Geh'n wir einfach Reih um. Fängst du an Alicia?", schlug sie vor. Und so stellten sich alle kurz vor. Ich kannte alle, also hörte ich nichts Neues. Also konzentriere ich mich auf sie. Ms. Jackson. Sie war so schön. Die ganze Zeit musterte ich sie. Bis wir dann zu mir kamen. Ihr Blick traf auf meinen. Ihr Lächeln verstärkte sich. " Grace!", flüsterte Lucy und stieß mir den Ellenbogen in die Rippen. "Ääämmm, ja also ich bin Grace Weekes  und ich bin 17 und ich mach gern Musik!", stammelte ich. Sehr schlau. Wirklich Grace unglaublich schlau. "Und welches Instrument spielst du?", fragte Ms. Jackson nach. Ich dachte kurz nach. "Klavier, Gitarre, Bass, ein bisschen Schlagzeug und Geige.", sagte ich ein bisschen gefasster. Erstaunt sah sie mich an. "Das ist echt beachtlich!", meinte sie und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Ich wurde rot.

Dann ging es mit Lucy weiter. Nach ihr kam niemand mehr, da wir in der dritten Reihe fast alleine war und die Klasse im Allgemeinen nicht so groß war. "Ich will mit euch nächste Stunde einen kleinen Test machen, um zu sehen wie gut ihr schon seit.", verkündete sie . Ausnahmsweise maulte keiner rum. "Keine Angst er wird nicht schwer. Am besten ihr schaut eure alten Unterlagen noch einmal durch. Das sollte genügen. So dann wünsche ich euch ein schönes Wochenende, wie seh'n uns am Montag. Au revoir!", verabschiedete sie sich. Langsam räumten alle ihr Zeug ein und verließen das Klassenzimmer. "Es ist Freitag?", fragte ich Lucy total erschrocken. "Ja und heute ist Grill & Lake Tag!", erinnerte sie mich. Ich fiel aus allen Wolken. Es war Freitag? Wow wie schnell war die Woche bitte vergangen? Okay. "Kommst Du? Wir haben Chemie.", forderte sie mich auf. Wie erschlagen stand ich auf und lud mein ganzes Zeug auf meinen Arm.  "Wann geh'n wir ins Grill?", fragte ich als wir aus dem Raum gingen. "Wir haben nach der 4. Stunde aus, also würde ich sagen gleich nach der Schule .", schlug meine Beste Freundin vor. Ich nickte. Den Rest des Weges zum Chemiesaal schwiegen wir. Lustlos ließ ich mich auf meinem Platz nieder. Jace drehte sich zu mir um und grinst dämlich. "Hi fancy Gracy!", begrüßte er mich und sah mich aus seinen blauen Augen vielsagend an. "Was willst du Jace?", fragte ich genervt und räumte meine Tasche um. "Ich würde gerne mit dir ins Grill gehen, am besten heute nach der Schule!", verlangte er. "Warum sollte ich mit dir ins Grill gehen?", entgegnet ich. "Weil ich gut aussehe, ein guter Freund bin und dich unglaublich scharf finde.", verkündete er und rückte mit dem Stuhl näher an den Tisch. "Jace", begann ich doch dann begann Ms. Cromwell den Unterricht. "Das war ein Ja!", flüsterte er und zwinkerte. "Scheiße!", murmelt ich und stützte den Kopf auf die Hände. Das könnte ja noch was werden.

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